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# taz.de -- Konflikt im Gaza-Streifen: Vorläufige Waffenruhe
> Nach schweren Auseinandersetzungen im Gazastreifen zeichnet sich eine
> Deeskalation der Situation ab. Die UN verurteilte den Raketenbeschuss
> aufs Schärfste.
Bild: Trauer bei Beeredigung eines israelischen Opfers von Hamas-Raketen
Jerusalem ap | Nach den blutigen Gefechten zwischen Israel und militanten
Palästinensern ist die Hamas zur Entschärfung der Lage bereit. „An einem
neuen Krieg“ mit Israel sei die radikalislamische Gruppe nicht
interessiert, erklärte deren Chef Ismail Hanije am Sonntagabend. Hamas sei
zu einer „Rückkehr zum Zustand der Ruhe“ bereit, falls Israel seine
Attacken einstelle und „unverzüglich Vereinbarungen“ umsetze, die „ein
würdevolles Leben“ ermöglichten.
Am Wochenende hatten militante Kämpfer im Gazastreifen Hunderte Raketen auf
Südisrael abgefeuert, vier Menschen wurden dabei dort getötet – die ersten
Todesopfer auf israelischer Seite seit dem Gazakrieg 2014. Israel reagierte
mit massiven Luftangriffen, die nach Militärangaben rund 250 Zielen in dem
palästinensischen Autonomiegebiet galten. 23 Palästinenser kamen nach
Angaben des Gesundheitsministeriums in Gaza um, darunter zwei schwangere
Frauen und zwei Babys. Beobachter sprachen von der schwersten Eskalation
seit dem Gazakrieg 2014.
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu beriet sich am Sonntag mit
seinem Sicherheitskabinett. Am Abend wies es die Armee an, „die Angriffe
fortzusetzen“ und sich für weitere Befehle bereitzuhalten. Israel meldete
zudem die Tötung eines Hamas-Kommandeurs, der an den Transfers iranischer
Gelder an die radikalislamische Gruppe beteiligt gewesen sei.
Nach einem Monat relativer Ruhe war die Lage mit den freitäglichen
Protesten gegen die israelische Blockade im Gazastreifen eskaliert, zu
denen die Hamas die Bevölkerung seit Monaten aufruft. Zwei israelische
Soldaten wurden angeschossen und verletzt, Israel flog erste Luftangriffe.
Bei den Demonstrationen wurden palästinensischen Angaben zufolge zwei
Palästinenser getötet und mehr als 50 verletzt.
## Hamas unter Zahlungsdruck
UN-Generalsekretär António Guterres verurteilte den Raketenbeschuss aus dem
Gazastreifen aufs Schärfste. Er forderte eine Deeskalation und rief „alle
Parteien auf, maximale Zurückhaltung zu üben“. Am Freitag waren Funktionäre
der Hamas und des Islamischen Dschihad nach Ägypten gereist, um über eine
Stabilisierung der bis dahin einigermaßen eingehaltenen Waffenruhe zu
verhandeln.
Die Hamas wirft Israel vor, Zusagen, die bei der Vereinbarung einer
Waffenruhe im April gemacht wurden, nicht umzusetzen. Die Hamas hält Israel
auch vor, Geld aus Katar für die Institutionen im klammen Gazastreifen
zurückzuhalten. Zudem unternehme Israel nicht genug gegen Stromausfälle,
beklagten Hamas-Führer.
Wegen des Raketenbeschusses verschärfte Israel am Samstag die Blockade des
Gazastreifens. Die Fischereizone vor der Küste des Gebiets wurde
geschlossen, ebenso zwei Grenzübergänge, über die Patienten ein- und
ausreisen können, die medizinische Hilfe benötigen.
6 May 2019
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Schwerpunkt Nahost-Konflikt
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Gaza
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Benjamin Netanjahu
Gaza-Krieg
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