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# taz.de -- Wildtiere im Zirkus: Agrarminister*innen fordern Verbot
> Affen, Elefanten und Nashörner sollen nicht mehr in einem Zirkus
> auftreten müssen. Obwohl der Beschluss einstimmig fiel, ist er nur ein
> Appell.
Bild: Was soll der ganze Zirkus? Tiger hinter Gittern
Berlin taz | Wildtiere in Zirkussen sollen verboten werden. Das forderten
die Agarminister*innen der Länder am Freitagvormittag auf der
Agrarministerkonferenz (AMK) in Landau, einstimmig. Das Verbot soll
insbesondere für die Haltung von Affen, Elefanten, Großbären, Giraffen,
Nashörner und Flusspferde gelten.
Zur Begründung heißt es, die Minister*innen und Senator*innen der
Agrarressorts sähen mit Sorge, „dass es besonders bei der Zurschaustellung
von Elefanten, Bären und anderen großen Wildtieren an wechselnden Orten zu
tierschutzrechlichen Verstößen kommen kann“. Obwohl Zirkusleitlinien zur
Haltung bestimmter Wildtierarten vorgeschrieben sind, entwickelten die
Tiere immer wieder Verhaltensstörungen oder körperliche Schäden.
Bereits in der Vergangenheit forderten Minister*innen und Senator*innen der
Länder die Bundesregierung – bislang erfolglos – dazu auf, ein Verbot der
Haltung für bestimmte wild lebende Tierarten auszusprechen. Nun soll
zusätzlich eine Verordnung zum rechtmäßigen Transport der Wildtiere
eingeführt werden. Konkrete Größenvorgaben sollen für die eingesetzten
Transportmittel festgeschrieben werden.
## „Zeichen an den Bund“
Die Beschlussvorlage wurde von Schleswig-Holstein, Berlin und Hessen
vorgelegt. Berlins Agrarsenator, [1][Dirk Behrendt], sagte: „Großtiere und
Zirkus, dass passt einfach nicht zusammen. Elefanten, Raubkatzen oder auch
Giraffen leiden erheblich unter den Haltungsbedingungen in Zirkussen. Der
Beschluss der Agrarminister ist ein wichtiges Zeichen an den Bund, den
Tierschutz ernst zu nehmen und endlich zu handeln.“
Die [2][Agrarministerkonferenz], eine Fachkonferenz für Agrar- und
Forstwirtschaft und ländliche Entwicklung, tagt zweimal jährlich. In der
AMK sind Agrarminister*innen und Senator*innen des Bundes und der Länder
Vertreten. Für einen Gesetzesentwurf braucht es jedoch noch die
Aufmerksamkeit der Bundesregierung und des Bundestags. So bleibt der
Beschluss vorerst eine Forderung.
Das zuständige Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL)
von Ministerin Julia Klöckner (CDU) reagiert am Freitag verhalten auf den
Vorstoß: Seit vergangenem Sommer sei der Kontakt zu Zirkusbetreibern
vermehrt hergestellt worden mit dem Ziel, „ein gemeinsames Konzept zur
Haltung von Tieren in Zirkusbetrieben zu vereinbaren“. Dieses Konzept
betreffe sowohl allgemeine Anforderungen, etwa das Vorhalten eines
Winterquartieres, „als auch möglicherweise spezielle Anforderungen an die
Haltung und den Transport einzelner Tierarten“, sagte eine Sprecherin des
Ministerium auf Anfrage der taz.
12 Apr 2019
## LINKS
[1] http://www.bundesrat.de/SharedDocs/personen/DE/laender/be/behrendt-dirk.html
[2] http://www.agrarministerkonferenz.de/Startseite.html
## AUTOREN
Joana Nietfeld
## TAGS
Wildtiere
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Tierhaltung
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