| # taz.de -- Liveticker zum Nachlesen: Das war das taz lab 2019 | |
| > Beim taz lab diskutierten Leser, Genossen und Redakteure mit Katja | |
| > Kipping, Katarina Barley, Robert Habeck und Julian Reichelt über Europa. | |
| > Torte gab's auch. | |
| Bild: Sonne, Torte, Bier: Auch das war das taz lab. | |
| 21:40 Uhr: Das war es vom taz lab 2019. Die letzten Panel gehen zu Ende, | |
| gleich legen die DJs auf: Ulrich Gutmair, Jakob Werlitz und Christian | |
| Specht. Das taz lab tanzt zu Helene Fischers „Atemlos“. Danach Punk! Wir | |
| verabschieden uns in die Nacht. | |
| 21:15 Uhr: Martin Kaul: „Der Satz war noch nicht zu Ende“. Julian Reichelt: | |
| „Oh, dann war er sehr lang. Das bin ich nicht gewöhnt bei uns.“ Martin | |
| Kaul: „Ja, bei uns gibt es viele Nebensätze.“ | |
| 21:10 Uhr: „Bild“-Chef Julian Reichelt klingt gerade wie ein echter | |
| taz-Redakteur, auch Moderator Martin Kaul ist verdutzt. Er spricht | |
| warmherzig über die deutsche Willkommenskultur, auf die man stolz sein | |
| müsse. Deutsche Bahnhöfe hätten 70 Jahre lang für Deportation gestanden, | |
| jetzt für Fluchthilfe. „Der Preis, den wir dafür zahlen, ist extrem hoch, | |
| aber es hat sich gelohnt.“ Im Anschluss wettert er gegen sogenannte | |
| Wirtschaftsflüchtlinge, die nun – so Reichelt – den Deutschen die | |
| Großherzigkeit nähmen. Auch die taz findet lobende Erwähnung: „Ich glaube | |
| übrigens, dass links von euch im demokratischen Spektrum nur noch die Wand | |
| kommt.“ | |
| 21:05 Uhr: Die letzten Veranstaltungen laufen. Die Foodtrucks sind leer | |
| gekauft, das Essen in der taz-Kantine ist auch fast alle. Ab jetzt muss der | |
| Hunger mit Bier gestillt werden. Und gleich wird gefeiert. | |
| 21:03 Uhr: Reflexion mit dem Bild-Chef! Nach kurzem, feurigem Einstieg mit | |
| starken Pointen reißt Martin Kaul seinen Gesprächspartner Julian Reichelt | |
| und das gesamte Publikum aus der aufgeheizten Stimmung und spricht über | |
| Reichelts Kriegserfahrungen. Sichtlich aus dem Konzept gebracht | |
| philosophiert Reichelt über die Banalität des Todes und seine erfolgreich | |
| verdrängten Kriegserfahrungen: „Die Therapie und das Traumatisiertsein sind | |
| gesellschaftlich fast zum Statussymbol geworden. Der historisch | |
| erfolgreichste Umgang ist die Verdrängung.“ | |
| 20:20 Uhr: Bild-Chef Julian Reichelt spricht mit taz-Redakteur Martin Kaul | |
| über gute Nachbarschaft und den ganzen Rest. Zu sehen hier [1][im | |
| Livestream]. | |
| 20:00 Uhr: Der Reichelt kommt! Da gibt’s doch sicher Tortenwürfe oder | |
| Farbbeutelattentate, mutmaßt so mancher im Publikum. Julian Reichelt ist | |
| eingeladen, der Chefredakteur der Bild-Zeitung. Zusätzliche Security sei | |
| sogar da, darauf habe er bestanden. | |
| Die Meinungen im Publikum gehen auseinander, ob dieses Gespräch Sinn macht. | |
| Sich die Sache anschauen, das könne man ja mal, sind sich die Anwesenden | |
| weitgehend einig. Die Einstimmung mit Musikvideos sorgt zumindest schon | |
| einmal für amüsierte Grundstimmung. Auf gehts! | |
| 19:54 Uhr: „Gibt’s hier so ne Art Schiedsrichter oder wird das am Ende mit | |
| 'ner Schlägerei entschieden?“ Zwölf Fragen, zwei Teams, ein Spiel: beim | |
| Kneipenquiz „Eurogame“ unter Leitung von Martin Kaul und t[2][az.gazete] | |
| treten die Zuschauer*innen als „Türkei“ und „Europa“ gegeneinander an.… | |
| weiß mehr über die EU-Türkei-Beziehungen? | |
| Bei Rakı und Show-Jingles lernt das im Durchschnitt ziemlich deutsche | |
| Publikum so einiges: Seit Conchita Wurst gibt’s kein Eurovision mehr in der | |
| Türkei, für ein Schengen-Visum brauchen Türk*innen einen Einkommensnachweis | |
| und vielleicht am lehrreichsten: „Oft sind die Lautesten gar nicht die | |
| Richtigsten.“ | |
| 19:35 Uhr: Teilnehmerinnen beim solidarischen Trinken nach ihrem | |
| Kassensturz: „Lass alles versaufen!“ Und so folgt nach dem Kassensturz der | |
| Absturz – wenn denn das mit der Solidarität funktioniert. | |
| 19:34 Uhr: Die deutsch-ukrainische Aktivistin Oleksandra Bienert erzählt, | |
| welches Gefühl sie überkam, als man sie zu der taz lab-Podiumsdiskussion | |
| mit dem Untertitel „Was junge Ukrainer*innen von Europa erwarten“ einlud. | |
| Sie stellt es für die Zuhörenden szenisch dar: Dazu macht sie sich ganz | |
| klein, schaut zur Decke, winkt einmal kurz in den Himmel und fragt „Hallo | |
| Europa. Wir und erwarten? Was sollen wir denn von Europa erwarten?“ | |
| 19:32 Uhr: Eva Mirasol, Ärztin und Autorin, sagt bei der Lesung „Rakete | |
| 2000 does Europe“: „Ich sehe in einer Nacht mehr nackte Menschen, als ein | |
| Türsteher im Berghain – oder wahrscheinlich genauso viele.“ Denn die | |
| meisten gingen zuerst ins Berghain und dann zu ihr: „So ein bisschen wie | |
| eine After Hour. Steht wahrscheinlich auch im Reiseführer: German emergency | |
| room. Not to be missed when in Berlin.“ Die Autorinnen Mareike Barmeyer, | |
| Insa Kohler, Eva Mirasol und Leo Streisand erzählen am Küchentisch skurrile | |
| Geschichten über ihre Erfahrungen mit Menschen in und aus Europa. | |
| 19:29 Uhr: Kommentar einer Teilnehmerin, als sie beim Betreten des taz | |
| Panoramas die seltsam geformte und noch nicht ganz aufgebaute Bar erblickt: | |
| „Es gibt auch einen riesigen Penis!“ | |
| 19:23 Uhr: Um 20:15 wird „BILD“-Chef Julian Reichelt in der taz erwartet. | |
| Er trifft sich mit taz-Redakteur Martin Kaul zum „Nachbarschaftsgespräch“. | |
| In der Ticker-Redaktion wird Weißweinschorle und Bier gereicht. | |
| 19:13 Uhr: Als taz-Reporterin Christina Schmidt sich im September 2017 auf | |
| den Weg nach Mecklenburg-Vorpommern machte, um über Hausdurchsuchungen | |
| wegen mutmaßlicher staatsgefährdender Gewalttaten zu berichten, konnte sie | |
| noch nicht ahnen, was da folgen würde. Einige Monate, ein | |
| Messerkampftraining, unzählige Telefonate, Netzdurchforstungen, | |
| Hintergrundgespräche und Hinterzimmerbesuche später hat das | |
| taz-Rechercheteam aus Christina Schmidt, Martin Kaul, Sebastian Erb und | |
| Alexander Nabert ein Netzwerk offengelegt, das sich mit Weckgläsern und | |
| Schießübungen auf den Tag X vorbereitet. Was die Redakteur*innen beim | |
| Werkstattbericht zur Hannibalrecherche erzählen, klingt nach einem Krimi. | |
| Am Ende führt die Spur bis zum Papst. Alle Texte zur Hannibal-Recherche | |
| sind unter [3][taz.de/hannibal] abrufbar. | |
| 19:11 Uhr: Die Datenschutzgrundverordnung hat ein Imageproblem und Ingo | |
| Dachwitz von netzpolitik.org erklärt in 45 Minuten, warum das nicht fair | |
| ist. Den oft von abstrakten Ängsten geprägten Fragen des Publikums im | |
| Vortragsraum begegnet er mit viel Geduld und erfrischend zielgerichteten | |
| Antworten. Auch Tanja Tricarico, taz-Redakteurin, trägt bei der | |
| Veranstaltung „Das Private bleibt politisch“ durch präzises Nachfragen zu | |
| einem hohen Wissenszuwachs in kurzer Zeit bei. Auch wenn „Datenschutz nicht | |
| alle Probleme lösen kann, die wir mit Facebook haben“, verteidige die DSGVO | |
| im Grundsatz viele wichtige Rechte, so Dachwitz. | |
| 19:08 Uhr: Vom taz Panorama aus sind die letzten Sonnenstrahlen über Berlin | |
| zu sehen. Mit dem Tag geht auch die alte Sitzordnung zur Neige. Alles neu | |
| für „Rausch und Anstand – ein Feldversuch im solidarischen Trinken“. | |
| 19:07 Uhr: Die Laune im Redaktionraum sinkt rapide. 2 – 0 für Bayern. | |
| 19:06 Uhr: Die Journalistin Anna Jikhareva hat Angst, als heillose | |
| Optimistin zu gelten. Trotzdem hat sie Hoffnung für Europa und erzählt in | |
| der vollgestopften taz-Kantine bei „Europe's Far Right“, warum die | |
| Schweizer SVP immer mehr verliert. Unter anderem weil ihre Gegner der | |
| Bevölkerung erklären, was die von der SVP angestrebten schärferen | |
| Abschiebegesetze bedeuten würden: Nachbar*innen, Freund*innen, Kolleg*innen | |
| müssten gehen. Denn das gefällt den Schweizer*innen nicht. „Es ist eine | |
| gute Strategie, sein eigenes Narrativ zu setzen und von Demokratie und | |
| Rechtsstaat zu reden.“ Das Publikum klatscht begeistert. Ganz viel Liebe | |
| für diese Optimistin. | |
| 19:05 Uhr: Das Internet ist doch nicht schuld – so das Fazit der | |
| Podiumsdiskussion: „Im Kampf gegen Trolle und Bots“. Es diskutierten „Fake | |
| News“-Expert:innen Alexander Sängerlaub und Karolin Schwarz mit | |
| Extremismusforscherin Julia Ebner über rechte Mobilisierung im Netz. Und | |
| dabei sind sie sich eigentlich ziemlich einig: Die Kommunikationsstrategien | |
| von Extremist:innen online funktionierten, weil Medien immer wieder auf sie | |
| hereinfielen. Ihre Tipps: Nicht über alles berichten, Falsches nicht | |
| wiederholen, sondern gleich richtigstellen, eigene Narrative schaffen. | |
| Oder, wie es Sängerlaub ausdrückt: Lernen, den Versuchungen der | |
| Aufmerksamkeitsökonomie zu widerstehen. | |
| 18:55 Uhr: Was ist Polen im Jahr 2019? Da gibt es einerseits Hetzpropaganda | |
| gegen Sexualerziehung von Kindern und die „Monster in Regenbogenfarben“, | |
| Verbrennungen von Büchern und Gewalt gegen queerfreundliche Politiker. | |
| Aber auch das ist Polen 2019: Robert Biedron, homosexuell, ist die neue | |
| politische Hoffnung. Doppelt so viele CSD-Märsche wie noch zwei Jahre | |
| zuvor. Anschauliche Einblicke in die LGBTQ-Community Polens lieferten die | |
| Filmemacherin Katarzyna Remin und die Autorin Emilia Smechowski. | |
| 18:50 Uhr: „Was sind Strebermigrant*innen?“, fragt Jan Feddersen Emilia | |
| Smechowski im Panormaraum. Die Journalistin und Autorin kommt 1988, im | |
| Alter von fünf Jahren, aus Polen nach Deutschland und wird sich erst als | |
| Erwachsene bewusst, wie sehr ihre Familie damals versuchte, unsichtbar zu | |
| bleiben. Als Kind gewöhnt sich Emilia Smechowski schnell daran, in der | |
| Öffentlichkeit kein Polnisch mehr zu sprechen und ihre Migrationsgeschichte | |
| zu verstecken. Wie sehr sich der Wille nach Anpassung und der daraus | |
| entstandene Leistungsdruck jedoch auf ihr Leben auswirkten, beschreibt | |
| Emilia Smechowski in ihrem Buch „Wir Strebermigranten“. Während des | |
| Gesprächs beschreibt die Autorin, dass das Paradigma leider noch heute | |
| gilt: Ein*e gute*r Migrant*in ist noch immer jemand, der oder die | |
| unsichtbar bleibt und sich anpasst. | |
| 18:44 Uhr: Warmes Nachmittagslicht fällt in den Raum; die Besucher*innen | |
| der Veranstaltung „Driving Europe“ warten darauf, dass es los geht. Auf | |
| einmal hört man den typischen Skype-Klingelton. Eine Panne? Nein, das soll | |
| so sein. Auf der Leinwand über der Bühne erscheinen die Gesichter von Ina | |
| Bierfreund, Felix Hartge und Tim Noetzel. | |
| „Wo seid ihr gerade?“, fragt Moderatorin Ebru Taşdemir. „In Litauen“, … | |
| Ina. Sie sind seit September 2018 in einem umgebauten Van unterwegs. Der | |
| Plan: Alle 28 EU-Mitgliedstaaten bereisen. Mit der Zeit entwickelte sich | |
| die Idee, in jedem Land einige Leute zu ihrer Einstellung zur EU zu | |
| interviewen. „Wir wollten mal aus unserer Blase rauskommen, mit Menschen | |
| sprechen, die eine andere Meinung haben als wir“, sagt Tim. „Und | |
| herauszufinden, wie die Leute die EU in ihrem Leben spüren“, ergänzt Ina. | |
| Drei der Interviews werden dem taz-Publikum vorgespielt. Später soll aus | |
| dem Videomaterial mal eine Dokumentation werden. | |
| Und wo hat es den drei Student*innen bis jetzt am besten gefallen? | |
| „Rumänien“, sagt Tim. „Die Menschen dort waren so wahnsinnig nett und | |
| offen.“ „Bulgarien“, sagt Ina. „Ich fand’ die Natur einfach beeindruc… | |
| „Slowenien“, sagt Felix. „Das ist einfach ein unfassbar schönes Land.“ | |
| 18:30 Uhr: Ein Panel, bei dem sich alle Podiumsteilnehmerinnen ausreden | |
| lassen, sich gegenseitig aufmerksam zuhören und tatsächlich auf das vom | |
| Gesagte der anderen eingehen und nicht nur den eigenen Standpunkt zum | |
| Besten geben wollen. Ein reines Frauenpodium. Natürlich. Cansel Kiziltepe, | |
| stellvertretende Kreisvorsitzende der SPD-Friedrichshain-Kreuzberg, Terry | |
| Reintke, Europaparlamentsabgeordnete der Grünen und Emilia Roig, Gründerin | |
| und Direktorin des Center for Intersectional Justice diskutieren unter der | |
| Moderation von der stellvertretende Chefredakteurin der taz, Katrin | |
| Gottschalk. Unter anderen über den Gender Pay Gap. Außerdem geht es um | |
| feministische Netzwerke in Europa. | |
| 18:23 Uhr: Die Runde ist locker aber die Themen sind knallhart. Die vier | |
| jungen Journalist*innen Aynur Zarrintaj, Aren Melikyan, Roman Huba und | |
| Alexey Sevrikov sitzen zusammen mit Barbara Oertel am Küchentisch. Es geht | |
| hoch her. Unverblümt werden die Zustände in den Regionen geschildert. Es | |
| geht um Zensur, Bestechung und Auswanderung. So kommen immer mehr | |
| arbeitswillige Menschen aus der Ukraine nach Europa, wodurch Familien | |
| zerstört werden. Aber auch für die Journalist*innen sind es gefährliche | |
| Zeiten. Doch trotz all dieser Widerlichkeiten sind heute diese vier | |
| Journalist*innen hier in Berlin zusammengekommen um ihre Wahrheiten mit uns | |
| zu teilen. | |
| 18:22 Uhr: „In der Wüste ist das Sterben“, sagt Abou Razak Aboubakar im | |
| Panel „Abgeriegelt“. Weil Europa Migrierende schon in Afrika aufhalten | |
| will, würden mutmaßliche Schlepper bereits an Brunnen in der Sahara | |
| kontrolliert. Wer illegal reise, meide nun die überlebenswichtigen | |
| Wasserstellen. Der Koordinator der NGO „Association Togolaise des Expulsés“ | |
| [4][hat deswegen ein Netzwerk aufgebaut, dass diese Menschen vorm | |
| Verdursten retten soll.] | |
| 18:12 Uhr: Bei der Europawahl geht es auch um die Zukunft es Pariser | |
| Klimaabkommens, sagt der grüne Spitzenkandidat aus den Niederlanden, Bas | |
| Eickhout: „Deutschland ist ein fortschrittliches Land, aber wenn es um | |
| etwas geht, das sich auf der Straße bewegt, dann ist scheinbar Schluss.“ | |
| [5][Im taz-lab-Blog berichtet unsere Autorin Clara Nack]. | |
| 18:06 Uhr: Was ist heute radikal? Kevin Kühnert, SPD, sagt: „Ich will mir | |
| noch in den Spiegel schauen können.“ taz-Moderator Peter Unfried entgegnet: | |
| „Der Schröder kann sich bestimmt noch in den Spiegel schauen.“ Kühnert: | |
| „Ich bin mir sicher, er schaut sogar gerne in den Spiegel.“ [6][Was sonst | |
| geschah, steht jetzt im taz-lab-Blog]. | |
| 18.01 Uhr Gesine Schwan (SPD) fordert Rot-Rot-Grün in Deutschland. Auf dem | |
| Podium “Europa Macht Athen“ ist sie sich mit dem Syriza-Politiker Giorgios | |
| Chondros einig: Die neoliberale Politik in Europa muss gebrochen werden, | |
| weil sie den Rechtsruck befeuert. Ein Bericht von der Veranstaltung im | |
| [7][taz-lab-Blog]. | |
| 17.47 Uhr: Es sind besondere Europawahlen, findet Linn Selle, Präsidentin | |
| der Europäischen Bewegung Deutschland. Einerseits könne sich das | |
| „Brexit-Chaos“ positiv auf die Wahlbeteiligung auswirken, andererseits | |
| laufe das Europäische Parlament Gefahr, von rechten Gruppen gelähmt zu | |
| werden. | |
| Im Publikum fallen die Impulse auf fruchtbaren Boden: Die Jugend müsse | |
| einbezogen werden, die verschiedenen Europa-Kampagnen könnten sich | |
| vereinen, auch über Reformen der Entscheidungsprozesse könne nachgedacht | |
| werden: Ob Volksabstimmungen nicht eine Option wären, fragt ein Zuhörer. | |
| Mitreden ist die Botschaft aus diesem Vortrag. | |
| 17.20 Uhr: Zwei Tauben lassen sich mutig auf dem Geländer der Dachterrasse | |
| des taz-Hauses nieder. Verwirrt rucken sie mit den Köpfen als würden sie | |
| sich fragen, was all die Menschen so ausgelassen quatschend auf dem sonst | |
| viel leereren Dach tun. Bier trinken natürlich. Und das in vielen | |
| verschiedene Sorten: Das Craft-Beer-Tasting im Sonnenschein scheint für die | |
| Besucher*innen eine willkommene Abwechslung zu den Diskussionen zu sein. | |
| Der nächste Windstoß kommt und die Tauben fliegen wieder davon. Sie haben | |
| sich einen Eindruck der Szenerie gemacht. | |
| 17.09 Uhr: Was ist Frühlingsglück? Sonne, Wärme, Licht. Grüne Blätter an | |
| Kastanienbäumen. Cappuchino vom tazpresso-Mobil. Und richtig guter Burger | |
| zum Mittagessen. Zusätzlich schön: taz-lab-Besucher, die auf einmal alle | |
| draußen auf der Wiese vor dem taz-Haus sitzen. Vor allem aber: Jede Menge | |
| Input und kritische Diskussion in taz-lab-Veranstaltungen. | |
| 17.05 Uhr: Eine genervte, summende Bloggerin bekommt seit der Veranstaltung | |
| „Keine Heimat – niemals! – Wieso Helene Fischer viel und Frei.Wild so gut | |
| wie nichts von Pop versteht“ den Dudelsong „Atemlos“ nicht mehr aus dem | |
| Kopf. Der Musikwissenschaftler und taz-lab-Referent Thorsten Hindrichs | |
| hielt es für eine gute Idee den Song seinem Publikum zur Veranschaulichung | |
| vorzuspielen. Oh, er dachte wohl nicht an die Folgen. Aber geteiltes Leid, | |
| ist halbes Leid, daher jetzt alle gemeinsam: „Atemlos! Durch die Nacht! Bis | |
| ein neuer Tag erwacht…“ | |
| 16.55 Uhr: „Wir werden uns, wenn es um Co2-Emissionen im Transportsektor | |
| geht, in dieser Diskussionsrunde sehr schnell Deutschland zuwenden müssen,“ | |
| scherzt Bas Eickhout, Spitzenkandidat der europäischen Grünen im Gespräch | |
| „Was steht zur Wahl?“. Zustimmung aus dem Publikum, teilweise Applaus. | |
| „Deutschland ist ein fortschrittliches Land, aber wenn es um etwas geht, | |
| das sich auf der Straße bewegt, dann ist scheinbar Schluss.“ Trauriges | |
| Gelächter, denn natürlich da ist ja noch der heißgeliebte Diesel. | |
| 16.52 Uhr: Warum haben wir bisher nichts geschafft? Luisa Neubauer wollte | |
| sich dieser Frage in 10 Thesen in 10 Minuten widmen. Sie zumindest würde | |
| sich nicht 20 Minuten lang zuhören wollen, sagte die Klimaaktivistin. Bei | |
| ihren Thesen ging sie auf falsche Narrative über Klimawandel und -schutz | |
| ein, aber auch auf strukturelle Fehler in der Politik und strategische | |
| Probleme der Klimabewegung. Meistens gab sie dann noch eine kleine | |
| Hausaufgabe an die Zuhörerschaft. Am Ende wurden es doch über 20 Minuten, | |
| aber es war gut genutzte Zeit und jeden Gedanken wert. | |
| 16.35 Uhr: Eine Mutter hat ihr Kind auf der Hüpfwiese verloren. Zwei | |
| spielen Tischtennis, sie sagt zu ihm: „Zu lange Arme, was?“. Zwei | |
| Europapullover stechen aus der Masse heraus. | |
| Vor der Galerie geht es zu wie vor einem Club. Nur wenn jemand raus kommt, | |
| darf wer neues rein. Der Grund: Robert Habeck. Ein Besucher sagt: „Das ist | |
| doch schlecht organisiert“ und zieht ab. | |
| 16.30 Uhr: „Alles könnte anders sein.“ Kaum betritt Harald Welzer den | |
| überfüllten Lesesaal, trägt das titelgebende Mantra seines jüngsten Buches | |
| bereits erste Früchte: Die Fenster öffnen sich, plötzlich können doppelt so | |
| viele Menschen zuhören und frischer Wind weht herein. Dabei hat er doch | |
| noch kein Wort gesagt! | |
| Im folgenden taz.FUTURZWEI-Gespräch, moderiert von taz-lab-Kurator Jan | |
| Feddersen und taz-Chefreporter Peter Unfried, scheint Welzer offene Türen | |
| einzurennen – zumindest wenn man die ununterbrochenen Publikumslacher als | |
| Zustimmung versteht. Pointenreich und konsequent plädiert der Soziologe und | |
| Sozialpsychologe gegen das „Master-Narrativ, dass alles mögliche scheiße | |
| ist“, besser bekannt als Ja, aber…. Stattdessen fordert er gelebte Utopie | |
| zum Anfassen: Möglichst konkret, möglichst pragmatisch und ausnahmslos von | |
| jeder*m. „Verdammt nochmal, nehmt euch ernst!“ Na dann, auf zur Mietendemo, | |
| möchte man in den Raum rufen – oder traut sich nur keiner, „Ja, aber…“… | |
| sagen? | |
| Feddersens Handy beginnt auf der Bühne wie eine Ente zu quaken. Welzer: | |
| „Ich bin zum ersten Mal auf einem Podium völlig fassungslos.“ | |
| 16.27 Uhr: Jetzt live im Stream: [8][Grünen-Chef Robert Habeck im Gespräch | |
| mit taz-Reporter Peter Unfried.] | |
| 16.19 Uhr: Der ESC, ein queeres Event?! Das möchte man meinen, wenn man den | |
| beiden Rednern Jan Feddersen (taz-lab-Kurator) und Ulrich Gutmair | |
| (taz-Redakteur) zuhört, die die diversen Seiten des ESCs mit Auftrittvideos | |
| untermalen. | |
| Seit KünstlerInnen wie Conchita Wurst gehört dort auch die Queerness zur | |
| Normalität. Aber Dramaturgie und der richtige Platz im Programm werden | |
| immer wichtiger. Keine Ballade sollte auf eine andere Ballade folgen, wenn | |
| man als ESC-Star gewinnen möchte. | |
| Aber auch die Stars setzen immer stärker Akzente. So könne man den | |
| Songinhalt von Conchita als ein „ich lasse mich nicht unterkriegen“ | |
| verstehen, sagt Jan Feddersen. | |
| 16:09 Uhr: „Nur EU-Luftballons tun es nicht mehr“. Die | |
| Politikwissenschaftlerin Ulrike Guérot plädiert in ihrem flammenden Vortrag | |
| für einen Markt, eine Währung und eine Demokratie in Europa. Konkret | |
| besteht sie auf die Rechtsgleichheit aller EU-Bürger und auf | |
| Wahlgleichheit, Steuergleichheit und gleichen Zugang zu sozialen Rechten. | |
| Nur so habe die europäische Idee weiterhin eine Zukunft. Sie schließt mit | |
| „Vive la republique européenne!“ und wird mit tosendem Applaus | |
| verabschiedet. | |
| 15.40 Uhr: Mehr oder weniger Europa? Unter dem Titel „Abgewählt“ | |
| diskutieren Anwalt und Publizist Sergey Lagodinsky, der Mitgründer von | |
| [9][„Pulse of Europe“] Silvan Wagenknecht, Ulrike Christl von | |
| [10][eurotopics] mit Jan Zahradil, Präsident der konservativen AECR im | |
| Aquarium. Erneut geht's um die Gretchenfragen: Wie hältst du es mit | |
| Fakenews, Politikverdrossenheit und Rechtspopulismus? | |
| Schwere Kost, pünktlich zur Mittagszeit. Und über allem schwebt die Frage: | |
| Was tun mit diesem Europa? „Mehr Hashtags“, möchte Wagenknecht, „durch | |
| Demonstrationen Zeichen setzen und die Leute für Europa begeistern“. | |
| Christl setzt auf die Wichtigkeit gegensätzlicher Meinungen – die sich in | |
| Person von Lagodinsky und Zahradil buchstäblich gegenübersitzen. Vor allem | |
| in der Differenz zwischen den beiden wird klar: Es geht hier um | |
| Definitionen. Was versteht Mensch unter Meinungsfreiheit, unter Demokratie, | |
| Identität oder Progression? Was wird als Meinung, was als Wahrheit | |
| angesehen? Und was ist das eigentlich, dieses Europa: ein unter Druck | |
| stehender Kochtopf? Ein United States of Europe nach dem fragwürdigen | |
| USA-Vorbild? Ein einengender Panzer gar? Oder doch eine bunter | |
| Diversity-Haufen mit demokratischen Grundwerten? | |
| Darüber, und vor allem über die realen Konsequenzen, die diese Definitionen | |
| mit sich ziehen, ließe sich streiten – und wie meist ist auch hier der | |
| Rahmen das Problem: Komplexe Themen in ein klar verständliches | |
| Parteiprogramm zu übersetzen, ohne zu vereinfachen? Wohl ebenso schwer, wie | |
| die Frage nach der Zukunft Europas in 90 Minuten zu verhandeln. Irgendwie | |
| weitermachen mit dem „Projekt Europa“ wollen auf dem Podium ja alle – nur | |
| wie? | |
| 15.30 Uhr: Angewandte Mathematik am Pizzastand: Eine halbe und zwei | |
| Viertel, zwei Viertel und eine Ganze oder eine halbe und drei Viertel – äh, | |
| wie nochmal? Hier kann schon mal hungrige Verwirrung aufkommen. | |
| 15.25 Uhr: Im Oberstübchen der taz heizt trotz Sonnenblende die Stimmung | |
| hoch. Das Thema Radikalität brennt anscheinend unter den Nägeln, es | |
| herrscht Einlassstop. Bei zu ausführlichen Fragen wird ausgebuht, oder zum | |
| „Totklatschen!“ aufgerufen. Ist das eigentlich (zu) radikal? | |
| 15.15 Uhr: Erstmals spricht mit der palästinensischen Journalistin und | |
| politischen Analystin Reham Owda eine Person aus dem Gaza-Streifen beim taz | |
| lab. Sie erzählt von politischen Konflikten, unsauberem Trinkwasser, stark | |
| eingeschränkter Elektrizität, hoher Arbeitslosigkeit, einem schlechten | |
| Gesundheitssystem und fehlenden Reisemöglichkeiten. Die Bedingungen vor Ort | |
| können sich für die Einwohner und Journalisten ihrer Meinung nach nur | |
| ändern, wenn die politischen Parteien reformiert und neue Institutionen und | |
| demokratische Regeln aufgestellt werden. | |
| 15.14 Uhr: „Jedes Schreiben ist politisch. Geschichten, die man nicht | |
| erzählt, sind ebenso politisch, wie das, was erzählt wird“, sagt die | |
| Schriftstellerin und Theaterautorin Enis Maci, kurz bevor sie den ersten | |
| Text aus ihrer Essaysammlung „Eiscafé Europa“ liest. Ein darin immer | |
| wiederkehrendes Element ist die inszenierte Weiblichkeit – sei es bei den | |
| Jungschwurfrauen in Albanien oder auf den Instagram-Accounts junger | |
| Anhängerinnen der Identitären Bewegung. | |
| 15.00 Uhr: Bei der Diskussion „Hambi bleibt – und dann?“ mit Aktivist*inn… | |
| aus dem Hambacher Forst im Rheinland und dem DGB-Abteilungsleiter Achim | |
| Vanselow tragen drei Menschen Jackett, einige Personen sind barfuß. | |
| Menschen mit grauen Schläfen bedauern den Arbeitsplätzeverlust in | |
| Deutschland, junge Menschen reden über die Lebensgrundlagen von Millionen | |
| Menschen auf der ganzen Welt. | |
| 14.58 Uhr: „Also sagten wir uns, lass mal eben Europa retten“ Die Politik | |
| der EU reiche der Europa-Aktivistin des „[11][The European Moment“] Katja | |
| Sinko nicht bis ins 21. Jahrhundert: „Angst vereinte uns davor, dass wir | |
| nicht zurück in die Geschichte gehen und etwas gegen den Rechtsruck machen | |
| wollten, also sagten wir uns lass mal eben Europa retten“, sagt Sinko | |
| vollmotiviert. „Wir waren ein paar Freunde, aber wollten eine größere | |
| solidarische Allianz aller Proeuropäer gründen, die nicht nur 'streiten | |
| streiten streiten’“. Also ging es los zum EU-weiten „March for a new | |
| Europe“. | |
| Es wurde eine [12][Petition an den Bundestag], eine auf Campact für mehr | |
| Mitspracherecht durch das EU-Parlament oder das junge Wahlrecht | |
| eingereicht. Ihre Aktion, „RedLine – not be crossed“ setzen sie direkt um | |
| und verteilen rote Bänder gegen Grenzüberschreitungen, wie vor dem | |
| Innenministerium gegen die rein männliche Spitze, ans Publikum, die, „tun | |
| weh, sind disruptiv, aber dieses Grenzenaufweisen soll effektiv die | |
| demokratische Gesellschaft verteidigen“, sagt Sinko zum Abschluss. „Kommt | |
| am 19. Mai zur EU-weiten Demo – ein Europa für alle!“ | |
| 14.52 Uhr: Die Besucher*innen des taz lab 2019 haben verstanden, dass es | |
| drinnen nicht nur schöner als draußen in der Frühlingssonne ist, sondern | |
| ein Fluchtweg auch im taz-Haus ganz spießig ein Fluchtweg bleibt. 20 | |
| Minuten vor Veranstaltungsbeginn sind die Vortragsräume halb gefüllt. Auf | |
| dem Smartphone wird nochmal schnell ein Background-Check ueber den*die | |
| Referierende vorgenommen. | |
| 14.50 Uhr: Beat Gipp, dem Mitinitiator des [13][Vagabundenkongress 2020], | |
| ist die Bühne wohl zu eng. Er schlendert sorglos durch den Raum, hockt sich | |
| an ein Fenster hinter dem Publikum und unterbricht irgendwann freundlich | |
| Tanja Ehmann (Projekt Vagabundenkongress 2020) und den Vagabund Marcus | |
| Leicher, um Kollegen seines Projekts vorzustellen. Sein Auftreten ist ganz | |
| im Sinne der Veranstaltung, in der es auch um Freizügigkeit geht: | |
| „Vagabundieren ohne Anzukommen“. Tanja Ehmann sagt zusammenfassend: „Unse… | |
| Haltung ist, dass jedem eine menschenwürdige Unterkunft zur Verfügung | |
| stehen muss.“ | |
| 14.40 Uhr: Direct Action ist riskant: Physische und mentale Verwundungen, | |
| Freiheitsentzug, Repression. Doch ein radikaler, solidarischer Wandel zu | |
| einer besseren Welt kommt nicht ohne sie aus, sind sich die ehemalige | |
| Hambi-Bewohnerin Miri und die US-amerikanische Aktivistin Lisa Thilian | |
| einig. Demonstrationen könnten als Aufruf politische Diskussionen anregen, | |
| würden jedoch zu häufig überhört. Den Gewalterfahrungen der Aktivist*innen | |
| kann der Pressesprecher der Berliner Polizei nur eher abstrakte | |
| Bekenntnisse zu den verfassten Grundrechten entgegenhalten. | |
| 14.25 Uhr: [14][Jetzt im Livestream]: Die Diskussion über Klimawandel und | |
| Europa. Unter anderem mit Katharina Schulze, Fraktionschefin der Grünen im | |
| Bayerischen Landtag, und Klimaaktivistin Luisa Neubauer. | |
| 14.15 Uhr: Bei der Veranstaltung zum Eurovision Song Contest: In der | |
| Werkstatt 2 wird [15][“Wunder gibt es immer wieder“] von Katja Ebstein | |
| gehört. Eine Frau aus der Werkstatt 1 kommt, schließt die Tür. Werkstatt 2 | |
| lacht. Dann eben keine Musik für Werkstatt 1. | |
| 14.10 Uhr: „37 Prozent der Europäer sind noch nie über ihre Landesgrenzen | |
| gekommen.“ Thilo Buchholz studiert in Maastricht und ist Delegierter in der | |
| BAG Europa (B’90/Grüne). Ein Europäer durch und durch. Außerdem ist er | |
| „nicht nur ein Junge, der in irgendein Dorf in Heidelberg aufgewachsen ist, | |
| sondern ein Teil der europäischen Jugend!“ | |
| Argumente für einen europäischen Zivildienst nennt er viele. Neben dem | |
| Gewinn von Chancengleichheit, außerschulischem Wissen und Erfahrungen über | |
| europäische Sprachen und Lebenswelten steht für Thilo Buchholz die | |
| Schaffung einer gemeinsamen europäischen Identität im Fokus. | |
| 14.06 Uhr: Bereits 15 Minuten vor Veranstaltungsbeginn ist der Vortragsraum | |
| für Thilo Bodes „Die Diktatur der Konzerne“ voll. Der Titel interessierte | |
| offenbar. Dem ehemaligen Greenpeace Chef und heutigen [16][Foodwatch] | |
| Leiter war es wichtig, die Ausmaße des Einflusses und der Machtstrukturen | |
| von globalen Unternehmen und Konzernen zu betonen. Das Publikum | |
| interessierte sich aber besonders dafür, was wir denn nun dagegen tun | |
| können. Seit politisch und haltet dagegen, schien die simple Antwort. Also | |
| dann, liebe Leser*iinnen: weiter so! | |
| 13.58 Uhr: „Ohne Varoufakis wäre das Austeritätsproblem in Griechenland | |
| nicht Global sichtbar geworden. Das ist ein unglaublicher Verdienst.“ | |
| Obwohl die Live-Schaltung nach Athen zu Yanis Varoufakis nicht | |
| funktioniert, bekommt er in der überfüllten Kantine Szenenapplaus. | |
| Ausgelöst hatte diesen Gesine Schwan, die ihm dankbar ist für die große | |
| öffentliche Debatte um die fragwürdige europäische Fiskalpolitik. | |
| Syriza-Politiker Giorgios Chondros fügt hinzu: „Wir müssen diese Politik | |
| hinter uns lassen. Sie ist Wasser auf die Mühlen der Neofaschisten in | |
| Europa!“ | |
| 13.54 Uhr: Zwei gelbe Schilder mit der Aufschrift „Mein X für die | |
| Menschenrechte“ stehen auf der Bühne als Finn Holitzka die Veranstaltung | |
| „Wortgewand statt sprachlos“ anmoderiert. Klare Worte findet die | |
| Jugendvertreterin von Amnesty International der europäischen Sektion | |
| Elisabeth Tesfu für Europa. Für sie ist Europa eine Gesellschaft in der | |
| sich alter Kolonialstolz auf das heutige Bild von Europa auswirkt. Wo | |
| Grenzsicherheit die eigentliche Europäische Idee als „Friedersprojekt“ | |
| zerstört und Grenzschutz wichtiger als Seenotrettung ist. | |
| Ein Europa in dem der Pass über Leben und Tod entscheidet. Wo Menschen | |
| wegen ihrer Andersartigkeit von der Gesellschaft diskriminiert werden und | |
| die alten nationalen Ideologien sich in einem europäischen Nationalismus | |
| vereinen, der sich dann gegen Minderheit wendet. In diesem Europa versteht | |
| sich nicht als Europäerin lautet ihr Schlussplädoyer. | |
| 13.50 Uhr: Wind gegen Print: Steife Brise auf der Dachterrasse. Gutes | |
| Festhalten sei jedem geraten, der seine taz-Zeitung hier auf dem höchsten | |
| Gipfel des Hauses studieren will. | |
| 13.48 Uhr: Was sagen, wenn der Onkel beim Familienkaffee mal wieder | |
| „herumhitlert“? Dieser Frage widmet sich Gregor Thiele mit seinem | |
| [17][Projekt „Echt Jetzt?“] und stellt es bei der Veranstaltung | |
| „Wortgewandt statt sprachlos“ in der überfüllten „Werkstatt 1“ gemein… | |
| mit Ilse Bindseil vor. Sie war früher Lehrerin und ist nun eine der | |
| Projektpartner*innen. Laurin Lorenz moderiert humorvoll den angeregten | |
| Austausch zwischen dem begeisterten Publikum und den Projektbeteiligten. | |
| Schnell bekommt man einen Eindruck davon, wie gewinnbringend ein „Echt | |
| jetzt?“ Workshop sein kann. Stolz präsentiert Thiele am Ende außerdem die | |
| nagelneue Homepage [18][echt-jetzt.mobi], auf der die hilfreichen | |
| Ergebnisse der bisherigen Workshops nachzulesen sind. | |
| 13.45 Uhr: Ein Teilnehmer schaut verwirrt um sich:“Ich finde meine Eltern | |
| nicht mehr. Diese Altlinken sehen aber auch alle so gleich aus!“ | |
| 13.34 Uhr: Hassrede im Internet als Thema in öffentliche Diskussionen zu | |
| bringen, ist das Ziel des [19][No Hate Speech Movements] Sina Laubenstein, | |
| eine Vertreterin der seit 2016 in Deutschland aktiven Bewegung, legt den | |
| Fokus ihres Vortrags bei den taz talks darauf wie jede*r gegen Hate Speech | |
| aktiv werden kann. Neben dem Austausch mit anderen, nennt sie hier die | |
| Solidarisierung mit Betroffenen, sowie die aktive Gegenrede. Nur Wegschauen | |
| ist keine Option. | |
| 13.21 Uhr: Bei der Veranstaltung „Ich finde Deutschland richtig geil – | |
| Warum gelungene Integration zu mehr Konflikten führt“ haut der Soziologe | |
| und Autor ein paar Knaller-Sätze raus: „Wenn alle pessimistisch werden, | |
| wirkt der Realist wie ein Optimist.“ Oder: „Ohne Konflikte kein | |
| Fortschritt.“ Und: „Die beste Leitkultur ist Streitkultur.“ Ein | |
| ausführlicher Bericht folgt auf unserem [20][taz-lab-Blog]. | |
| 13.17 Uhr: „Wir wollen Akteure sein in unserem Leben“ betont Dalila | |
| Bouzaria-Slimani, Aktivistin der Gillet Jaunes bei der Veranstaltung | |
| „Gelbwesten – wer seid ihr?“. Der in den vergangen Jahrzehnten immer grö… | |
| gewordenen Distanz zwischen politisch-ökonomischen Eliten und der unter dem | |
| sinkendem Lebensstandard leidenden Beschäftigten auf der anderen, | |
| versuchten die Gelbwesten in Frankreich mit lokaler Vernetzung und | |
| direktdemokratischen Mitteln entgegenzutreten. Pierre Rimbert stützt diese | |
| These: Der Fokus der Medien auf die teils gewalttätigen | |
| Auseinandersetzungen, rassistische und antisemitische Vorfälle bei den | |
| Demonstrationen verzerre die Realität einer erfolgreichen sozialen | |
| Bewegung. | |
| 13.13 Uhr: Weg mit Mann und Frau: Sascha Rijkeboer kommt aus der Schweiz, | |
| leistet queerfeministische Basisarbeit und hat sich vor vier Jahren als | |
| non-binär geoutet. Das bedeutet, dass Sascha sich keinem Geschlecht | |
| eindeutig zugehörig fühlt. Sascha sieht non-binär als einen politischen | |
| Begriff: Diese Kategorie müsse hergestellt werden, um das Denken zu | |
| erweitern und Forderungen stellen zu können. Großer Bestandteil | |
| queerfeministischer Arbeit sei die Kritik an geschlechtsangleichenden | |
| Maßnahmen. Um die Kategorisierungen von Mann und Frau aufzulösen, spricht | |
| Sascha beispielsweise Menschen ohne Personalpronomen an. | |
| 13.11 Uhr: In der Kantine beginnt das große Stühlerücken. Griechenlands | |
| erfolgreichster Polit-Export der letzten Jahrzehnte, Yanis Varoufakis, | |
| debattiert gleich per Liveschaltung aus Athen mit SPD-Funktionärin Gesine | |
| Schwan und Syriza-Politiker Giorgios Chondros. Diskutiert werden die | |
| Zukunftsaussichten für eine starke Linke in Griechenland und Europa. | |
| 13.02 Uhr: SPD-Bundesjustizministerin Katharina Barley, Kulturforscher | |
| Harald Welzer und Ska Keller, Grüne Spitzenkandidatin für die Europa-Wahl, | |
| diskutierten über Mehrheiten für ein progressives und sozialökologisches | |
| Europa. [21][Hier gibt es ein Video der Veranstaltung.] | |
| 12.59 Uhr: 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung? Klingt machbar. Mathias | |
| Kaspar, der für die Bildungsinitiative „[22][Teach First Deutschland]“ | |
| arbeitet, stellt vor und erklärt. Die Ziele, enthalten in der Agenda 2030, | |
| dem „globalen Fahrplan“, sind universell, unabhängig und vor allem: | |
| ambitioniert. | |
| „Die Agenda 2030 war ein wichtiger Schritt für die Weltgemeinschaft“ sagt | |
| Kaspar, „aber trotzdem ist ein kritischer Blick nötig“. Denn: Es mangelt an | |
| Kohärenz. Kaspars Ansatz? Die Gemeinwohl-Ökonomie, die für eine ethisch und | |
| ökologische nachhaltige sowie sozial gerechte Wirtschaftsordnung einsteht, | |
| hat die gleiche Zielsetzung, aber andere Herangehensweisen. | |
| 12.57 Uhr: Bei der Brexit-Veranstaltung „Bye bye, Britain?“, kommt eine | |
| Frage aus dem Publikum: „Würde denn ein second vote gewinnen?“ Daniel | |
| Zylbersztajn, Korrespondent in Großbritannien, antwortet ohne zu zögern: | |
| „Ja, allen Meinungsumfragen zufolge, Ja.“ Gewinnen hieße Bleiben – und d… | |
| veranstalteten Chaos ins Auge zu schauen. | |
| 12.42 Uhr: Professor Etzemüller spricht im Konferenzraum über die | |
| Schattenseiten der schwedischen Gesellschaft, die seit 90 Jahren | |
| sozialdemokratisch geprägt ist. Etzemüller erklärt, dass Schweden durch das | |
| sogenannte Volksheim, also den Wohlfahrtsstaat, sehr durchrationalisiert | |
| sei. „Man muss einen Kompromiss finden. Und den haben dann alle zu | |
| akzeptieren“, meint Etzemüller. Für Metaphysisches gebe es in einer solchen | |
| Gesellschaft kein Platz. | |
| 12.35 Uhr: „Wir schreiben Wasser und lesen Demokratie“. Die zuverlässige | |
| Trinkwasserversorgung ist mit zahlreichen Problemen konfrontiert: | |
| Desertifikation, sterbendes Land, Klimawandel – gleichzeitig nutzen Firmen | |
| den steigenden Wert des Wassers zur Spekulation und Profitmaximierung; die | |
| EU erkennt Wasser nicht als Menschenrecht an. Boštjan Bugarič zeigt in | |
| einem Vortrag mit anschließender Filmschau Lösungswege für Wasserknappheit | |
| und Privatisierungswahn auf. | |
| 12.22 Uhr: „Die Reaktion der Mehrheitsgesellschaft auf Antisemitismus ist | |
| völlig mangelhaft“, konstatiert Stephan Grigat, Politikwissenschaftler und | |
| Referent der Veranstaltung „Nichts gelernt, nichts verstanden – | |
| Antisemitismus im heutigen Europa“. Solange Antisemitismus als Vorurteil | |
| verharmlost wird, sind Gegenstrategien zum Scheitern verurteilt. | |
| Begegnungsreisen nach Israel werden’s nicht tun. Denn: „Antisemitismus ist | |
| eine pathologische Weltsicht“. | |
| Als die Diskussion gerade an Fahrt aufnimmt, ist sie schon wieder vorbei. | |
| Schade. Denn die Frage, die das Publikum bewegt, ist brisant: Kann man | |
| Kritik an Israel üben, ohne Antizionist zu sein? Nach ein, zwei | |
| Erklärungsversuchen ist Referent Stephan Grigat mit seiner Geduld am Ende: | |
| „Ich hab ehrlich gesagt keine Lust, Ihnen Rezepte für koschere Israelkritik | |
| zu geben“. Basta. | |
| 12.15 Uhr: Die Ziele sind hoch gesteckt: Rumänisch in einer Stunde, | |
| Katalanisch in 20 Minuten. Das ist der Slogan, mit dem die beiden | |
| „[23][superpolyglotbros]“ Matthew und Michael Youlden Bühne und Mikro | |
| übernehmen. Ob für den oder die Traumpartner*in oder den Traumjob – | |
| Mehrsprachigkeit ist ein Vorteil und damit ein Muss, sind die beiden | |
| rotbärtigen Zwillinge überzeugt. Lockerungsübung: „Was bedeutet | |
| Rippenfellentzündung auf Englisch? – Pleurisy! Und nein, das ist kein Wort | |
| für die gescheiterte Politik von Theresa May: plurracy“ (Plutokratie, Anm. | |
| der Redaktion). Dann startet der morgendliche Crashkurs. Und voilà: nach | |
| nur 20 Minuten Mitmachtheater spricht der gesamte Zuschauerraum | |
| Katalanisch. Zumindest „Ich heiße soundso und komme aus hier und da. Eins, | |
| zwei, drei.“ Katalanisch in 20 Minuten? Pas de problème! | |
| 12.13 Uhr: Im Besselpark singt der taz-Chor nochmal „Imagine“, eher als | |
| leise Untermalung der friedlichen Stimmung. Kinder essen Öko-Pommes, nur | |
| die Majonäse scheint vom Billig-Supermarkt zu sein. “Skandal“, ruft unser | |
| Außenreporter. Bei der Kinderbetreuung wird jongliert und gespielt, alle | |
| haben Spaß. | |
| 12.03 Uhr: Die Migration der Hugenotten liegt schon mehr als 400 Jahre | |
| zurück, trotzdem gibt es erstaunliche Parallelen zur Gegenwart. In einer | |
| knackigen halben Stunde berichtete der Historiker Alexander Schunka über | |
| die Flucht der französischen Protestanten aus dem katholischen Land. Wie | |
| oft bei der Migration hofften auch viele Hugenotten auf eine Rückkehr nach | |
| Frankreich und hielten auch deswegen lange an Glaube und Sprache fest. An | |
| den Ansiedlungsorten wurden sie zu Ausländern gemacht: „Erst im Ausland ist | |
| das Französische einheitlich geworden“. | |
| 11.38 Uhr: Autor Karl-Martin Hentschel, [24][Campact]-Geschäftsführer und | |
| Obstbaumschneider Christoph Bautz, und die taz-Mitbegründerin Ute Scheub | |
| sind sich in der Frage, wie es mit der EU weitergehen soll, in vielem | |
| einig. Ja, wir brauchen mehr Europa, um große Herausforderungen wie den | |
| Klimaschutz anzugehen. Ja, das Einstimmigkeitsprinzip muss aufgehoben | |
| werden. Ja, die Wahlbeteiligung bei der EU darf nie wieder bei 48 Prozent | |
| liegen. Es sind die feinen Nuancen, in denen sie sich widersprechen. | |
| Karl-Martin Hentschel plädiert für ein Verfassungskonvent. Christoph Bautz | |
| findet, die Verfassungsfrage werde überbewertet. Zuerst müsse die | |
| europäische Zivilgesellschaft gegen Rechts auf die Straße gehen. | |
| 11.35 Uhr: „Es wird sehr viel geredet, aber Zahlen gibt es kaum.“ Der | |
| Aufstieg rechtspopulistischer Parteien in mehreren EU-Ländern bereitet auch | |
| den Politikwissenschaftler*innen Camille Borrett und Moritz Laurer | |
| Kopfzerbrechen. Noch fataler jedoch: Fehlende Hochrechnung, um sich ein | |
| Bild der Auswirkungen dessen auf die Europawahlen 2019 zu machen. Mit der | |
| Gründung ihrer Website [25][European Election Stats] wollen Borrett und | |
| Laurer Gefühlen Fakten entgegensetzen, erzählen sie bei den taz talks. Die | |
| selbst programmierte Software lädt regelmäßig die nationalen Umfragen aus | |
| den EU-Ländern hoch und füttert die Analyse zusätzlich mit 2.000 | |
| Zeitungsartikeln am Tag. Das Ergebnis ist die Auswertung einer Art | |
| Sonntagsfrage auf europäischer Ebene. | |
| 11.30 Uhr: Wer gehofft hatte, beim Talk „Das Schaf“ flauschig und mit | |
| Kaffee in der Hand schnuffelige Tiere auf ihrem Weg durch Europa zu | |
| begleiten, wurde enttäuscht. Stattdessen wurde es spannend. Helmut Höge, | |
| taz-Tierexperte und Aushilfshausmeister, sprach mit dem Moderator Mathias | |
| Bröckers über fiese Tierversuche, Massenverschiffungen und Wendungen in der | |
| Schaf-Forschung. Wo früher männliche Schaf-Forscher vor allem das | |
| Rivalitätsverhalten von Männchen beobachteten, gehen ihre Kolleginnen laut | |
| Höge emphatischer vor und achten auch auf Freundschaft unter den Tieren. | |
| Doch Forschung über Schafe gebe es nur wenig. Höge erklärt: „Uns sind | |
| Raubtiere eben näher als Pflanzenfresser, die den ganzen Tag den Kopf in | |
| der Wiese stecken haben.“ | |
| 10.56 Uhr: Was hat die Biene mit Europa zu tun? Verdammt viel. Die | |
| Agrargesetze, die in Brüssel beschlossen werden, überfordern die Bienen. | |
| Die von taz-Chefredakteur Georg Löwisch moderierte Veranstaltung „BeeFree: | |
| Die Biene – mehr als ein Insekt“ verdeutlichte dies. Schuld seien die von | |
| den Landwirten verwendeten Pestizide und andere Giftstoffe, berichteten die | |
| TeilnehmerInnen. „Wir haben massive Völkerverluste und sind mittlerweile | |
| fast nur noch ein Reparaturbetrieb“, klagt etwa die fränkische Imkerin | |
| Annette Seehaus-Arnold. „Wir brauchen flächendeckend mehr Blühflächen“, | |
| fordert sie. Ein erster Schritt ist getan: 1,7 Millionen Bayern haben sich | |
| in ihrem Bundesland für ein [26][Volksbegehren für Artenvielfalt] | |
| eingetragen. Die Söder-Regierung muss nun ein Gesetz auf den Weg bringen. | |
| 10.49 Uhr: Die taz-Kantine füllt sich rasend schnell, selbst Stehplätze | |
| sind begrenzt. Ein Besucher sagt lakonisch: „Und Kollege Welzer sitzt noch | |
| in der S-Bahn!“ – Er ist Harald Welzers Nachbar (möchte aber anonym | |
| bleiben). Gleich soll der hier mit Katharina Barley über ein besseres | |
| Europa sprechen. | |
| 10.48 Uhr: „Es fehlt an Empathiebekundungen Muslimen gegenüber“, entrüstet | |
| sich die Herausgeberin des [27][Missy-Magazins ] Stefanie Lohaus. | |
| Diskutiert wird die Gretchenfrage der europäischen Linken: „Wie hältst du | |
| es mit dem Islam?“ Lohaus erzählt von einer Freundin, deren Kinderwagen | |
| umgeworfen wurde, weil sie ein Kopftuch trägt. Lohaus ist den Tränen nahe. | |
| Empathie zeigt auch der Autor Samuel Schirmbeck, der als ARD-Korrespondent | |
| in Algerien islamistische Gewalt miterlebte: „Meine muslimischen Freunde | |
| wurden umgebracht!“ | |
| Der ganze Bericht über die Veranstaltung findet sich [28][hier]. | |
| 10.45 Uhr: „Ich habe leere Ränge erwartet“, sagt Wolfgang Merkel, Professor | |
| für Politische Wissenschaft an der HU Berlin. Doch die Ränge sind voll. | |
| Fast 200 Personen interessiert: Ist die Krise der Demokratie eine | |
| Erfindung? Die Demokratie sei in der Krise, lese man überall. Dabei habe | |
| sich nach wissenschaftlichen Indikatoren die Demokratiequalität in Europa | |
| kaum verändert. Zudem sei das subjektive Empfinden in den meisten Ländern | |
| gestiegen, so Merkel. | |
| Trotzdem stünde die Demokratie vor Herausforderungen: stärkerer | |
| Nationalismus, elitärer Charakter, Missachtung von Minderheiten und eine | |
| neoliberale Wirtschaftspolitik. Besonders nicht-elitären entfernten sich | |
| deshalb von der EU. „Risse drohen nicht – sie sind längst da. Aber bedeutet | |
| das, dass die Demokratie in Gefahr ist?“, gibt Merkel zu Bedenken. | |
| 10.20 Uhr: Schriftsteller Stephan Wackwitz sprach bei der Veranstaltung | |
| „True Colors“ über empanzipatorische Bewegungen Osteuropa. Aber nicht nur: | |
| „Die große Liebe zu Putin in Deutschland, Belgien, Frankreich und den | |
| Niederlanden entspringt einem postimperialen Eros“. Size does matter. | |
| 10.15 Uhr: „Es ist ein Diskurs, wo ja wirklich die Menschenrechte | |
| aufgekündigt werden“, sagt Linken-Chefin Katja Kipping über die | |
| [29][Pro-Contra-Diskussion der Zeit, ob zivile Seenotrettung legitim sei]. | |
| Ein Bericht von der Veranstaltung findet man auf unserem [30][taz-lab | |
| Blog]. | |
| 10.05 Uhr: Der Marktplatz im Besselpark füllt sich mit Leben. Eine | |
| BesucherIn erzählt, weshalb sie heute gekommen ist: „Es scheint so ein | |
| Bedürfnis nach Heimat zu geben. Ich kann das nicht nachvollziehen. Aber ich | |
| erhoffe mir ein paar Anregungen, vielleicht auch Antworten.“ | |
| 9.45 Uhr: Bei der Veranstaltung „Wie kommen wir uns näher“ geht's ums | |
| nachhaltige Reisen. taz-Reiseredakteurin Edith Kresta diskutiert mit Autor | |
| Sinan Recber, Ökologin Katrin Evers und Verdi-Gewerkschaftssekretärin Mira | |
| Neumaier. Eine Frau aus dem Publikum fragt, ob es Interrail eigentlich noch | |
| gebe. Recber, 23, sagt: „Meine Generation nutzt das durchaus noch.“ Es sei | |
| skurill, wenn Leute nach Peru an den Strand fliegen, von dort bei Instagram | |
| Fotos posten und dazu schreiben „Was für eine wunderschöne Welt wir haben, | |
| wir müssen sie erhalten.“ | |
| 9.40 Uhr: [31][Die vegane Köchin und Influencerin Sophia Hoffmann] bei den | |
| taz Talks hat einen rosigen Teint. Angeschlagenes Obst und Gemüse wecke bei | |
| ihr nicht Ekel sondern Mitgefühl, sagt sie. Ihre mitgebrachten Brotlinge | |
| schmecken erdig und würzig. | |
| 9.15 Uhr: Seit 30 Minuten können Sie auch dabei sein, wenn Sie gar nicht | |
| dabei sind. Zum taz lab 2019 gibt es [32][den ganzen Tag Radio]. Mit | |
| Studiogästen wie Gesine Schwan, ReporterInnen, Diskussionen und natürlich | |
| Musik. | |
| 9.00 Uhr: Eine schüchterne Morgensonne schaut in die Werkstatt 1, die | |
| Zuhörer*innen von „Durchboxen“ haben in den hinteren Reihen Platz genommen. | |
| Umgehend lädt Moderatorin und taz-Sportredakteurin Alina Schwermer zum | |
| Näherkommen ein – und zack, steht man im Ring. taz-lab-Redakteurin und | |
| Boxerin Arwa Bakri, Box-Trainerin Marike Ingwersen und Profi-Boxerin Ikram | |
| Kerwat sprechen über Frauen, soziale Brennpunkte und den Gender Pay Gap im | |
| Profisport. „Wenn wir das Gleiche machen und für das Gleiche ackern, dann | |
| müssen wir auch das Gleiche bekommen.“, sagt Kerwat. Und auf die Frage, wie | |
| sie zum Boxen gekommen sei, sagt Ingwersen: „Ich wollte irgendwas machen, | |
| was meine Eltern richtig blöde finden, und da kam mir das Boxen ganz | |
| recht.“ | |
| 9.00 Uhr: Menschen irren fröhlich gestimmt durch den Besselpark, suchen | |
| Veranstaltungsorte, wälzen das Programm. | |
| 8.45 Uhr: Der taz-Chor eröffnet das taz-lab euphorisch in der Sonne vor dem | |
| taz-Neubau. Bei John Lennons „Imagine“ kullert bei einem älteren Mann die | |
| erste Träne des Tages. Durchschnittsalter des Publikums hier: Ü50. Die | |
| Jugend schläft wohl noch. | |
| 6 Apr 2019 | |
| ## LINKS | |
| [1] https://www.facebook.com/taz.kommune/videos/254050908723934/?notif_id=15545… | |
| [2] https://gazete.taz.de/ | |
| [3] /Schwerpunkt-Hannibals-Schattenarmee/!t5549502/ | |
| [4] /!5121144/ | |
| [5] https://blogs.taz.de/tazlab/2019/04/06/schlechtes-klima-in-europa/ | |
| [6] https://blogs.taz.de/tazlab/2019/04/06/wie-radikal-ist-kevin-kuehnert/ | |
| [7] https://blogs.taz.de/tazlab/2019/04/06/athen-macht-europa/ | |
| [8] https://www.facebook.com/taz.kommune/videos/2004780836498168/?notif_id=1554… | |
| [9] http://pulseofeurope.eu/ | |
| [10] http://www.eurotopics.net/de/ | |
| [11] http://theeuropeanmoment.eu/ | |
| [12] http://machs-europaeisch.eu/de/ | |
| [13] http://vaga2020.de/ | |
| [14] http://www.facebook.com/taz.kommune/videos/2427314573999150/?notif_id=1554… | |
| [15] http://www.youtube.com/watch?v=JsPiUDBbluQ | |
| [16] http://www.foodwatch.org/de/startseite/ | |
| [17] http://gregorsblog.de/echt-jetzt/ | |
| [18] http://echt-jetzt.mobi | |
| [19] https://no-hate-speech.de/de/ | |
| [20] https://blogs.taz.de/tazlab/ | |
| [21] https://www.facebook.com/taz.kommune/videos/818732961836779/?notif_id=1554… | |
| [22] https://www.teachfirst.de/ | |
| [23] https://www.superpolyglotbros.com/deutsch/wer-wir-sind/ | |
| [24] https://www.campact.de/ | |
| [25] https://europeanelectionsstats.eu/ | |
| [26] /!5585647/ | |
| [27] https://missy-magazine.de/ | |
| [28] http://blogs.taz.de/tazlab/2019/04/06/was-der-islam-mit-dem-weihnachtsesse… | |
| [29] https://www.zeit.de/2018/29/seenotrettung-fluechtlinge-privat-mittelmeer-p… | |
| [30] https://blogs.taz.de/tazlab/2019/04/06/seenotrettung-geht-uns-alle-an/ | |
| [31] https://www.sophiahoffmann.com/ | |
| [32] /Onlineradio-vom-taz-Kongress-2019/!167990/ | |
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