| # taz.de -- Ehemaliger FDP-Außenminister: Klaus Kinkel ist tot | |
| > Er war der letzte noch lebende Ex-Außenminister der FDP. Der politische | |
| > Ziehsohn Hans-Dietrich Genschers starb am Montag im Alter von 82 Jahren. | |
| Bild: Er war einst der erste Zivilist an der Spitze des Bundesnachrichtendienst… | |
| Berlin dpa | Der ehemalige Bundesaußenminister Klaus Kinkel ist tot. Der | |
| frühere FDP-Vorsitzende starb am Montag im Alter von 82 Jahren, wie der | |
| heutige Parteichef Christian Lindner unter Berufung auf die Familie am | |
| Dienstag mitteilte. | |
| Die Beisetzung findet auf Kinkels Wunsch im engsten Kreis statt. Er gehörte | |
| über viele Jahre hinweg zu den engsten Mitarbeitern des früheren | |
| Außenministers Hans-Dietrich Genscher (ebenfalls FDP). Nach dessen Abschied | |
| aus dem Auswärtigen Amt übernahm er 1992 für sechs Jahre selbst das | |
| Ministerium. Kinkel war auch Vizekanzler der damaligen schwarz-gelben | |
| Koalition. | |
| Der gebürtige Schwabe begann seine berufliche Karriere nach einem | |
| Jura-Studium als Beamter im Bundesinnenministerium. 1979 war er der erste | |
| Zivilist an der Spitze des Bundesnachrichtendienstes (BND). Nach dem | |
| Machtwechsel zu Schwarz-Gelb 1982 kehrte er als Staatssekretär im | |
| Justizministerium in die damalige bundesdeutsche Hauptstadt Bonn zurück. In | |
| dieser Funktion war er nach dem Fall der Mauer auch am deutsch-deutschen | |
| Einigungsvertrag beteiligt. | |
| 1991 wurde der Spitzenbeamte selbst Justizminister. Erst damals trat er | |
| auch in die FDP ein. Ein Jahr später setzte er sich nach Genschers | |
| Rücktritt in einer Kampfabstimmung um den Chefposten im Auswärtigen Amt | |
| gegen die damalige Bauministerin Irmgard Adam-Schwaetzer (ebenfalls FDP) | |
| durch. 1993 wurde Kinkel Vize von Bundeskanzler Helmut Kohl (CDU). | |
| Zusätzlich übernahm Kinkel damals auch noch den Vorsitz der FDP. Nach einer | |
| Niederlagenserie bei Kommunal- und Landtagswahlen verzichtete er jedoch | |
| 1995 auf eine abermalige Kandidatur. Mit dem Wahlsieg von Rot-Grün verlor | |
| er 1998 sein Ministeramt. Bis 2002 saß Kinkel dann noch im Bundestag. | |
| Später arbeitete er als Anwalt und übernahm den Vorsitz der | |
| Deutsche-Telekom-Stiftung. Zuletzt lebte er in Sankt Augustin bei Bonn. | |
| 5 Mar 2019 | |
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