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# taz.de -- Vogelsterben in den Niederlanden: Forscher rätseln über Massentod
> Tausende tote Lummen sind an niederländischen Küsten angespült worden.
> Wissenschaftler haben keine Erklärung für das Sterben der Seevögel.
Bild: Vorerst nicht betroffen: eine Dickschnabellumme im Meer vor Norwegen (Sym…
Berlin taz | 20.000 Meeresvögel sind Schätzungen zufolge in
niederländischen Gewässern auf rätselhafte Weise zu Tode gekommen. Tausende
Kadaver von Trottellummen wurden an die Küsten der Nordsee angeschwemmt.
Die ausgemergelten Körper der Tiere aus der Familie der Alkenvögel waren im
vergangenen Monat an den Wattenmeerinseln im Norden und in den Provinz
Zelland im Süden der Niederlande aufgetaucht. Die Lummen halten sich
normalerweise nur zur Brutzeit an den Küsten auf und verbringen die meiste
Zeit ihres Lebens am Meer.
Für diese Region sei das „ein seltener Vorfall“, erklärte der Meeresbiolo…
[1][Mardik Leopold von der Universität Wageningen] der taz. Zwar habe man
bereits in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder tote Vögel beobachten
können, aber diese hätten immer mit größeren Ölverschmutzungen
zusammengehangen.
„Jetzt aber haben wir saubere Vögel entdeckt, die keine eindeutige
Todesursache haben. Ein solches Massensterben haben wir seit 20 Jahren
nicht mehr gesehen.“ Im Moment würden die Wissenschaftler noch im Dunkeln
tappen.
## Mehrere Theorien zum Massensterben
Der Großteil der angespülten Tiere war tot, viele trugen Anzeichen, dass
sie verhungert waren. Diejenigen Vögel, die lebendig an den Küsten
angespült wurden, befinden sich in der Obhut von Küstenstationen, wo sie
rehabilitiert werden.
„Seltsam an diesem Vorfall ist, dass es sich anscheinend nur auf die
Niederlande beschränkt“, sagte der Forscher. Weder in Belgien noch in
Deutschland seien viele Fälle bekannt.
Laut Leopold hätten die Tiere nasse Federn gehabt, was ungewöhnlich
scheine, weil die Meeresvögel normalerweise trocken blieben. „Wenn die
Federn nass sind, kann es mehrere Gründe dafür geben: Zum Beispiel sind die
Vögel so schwach, dass sie ihre Federn nicht richtig säubern können oder
sie haben etwas in ihrem Gefieder, was sie feucht hält.“
Derzeit kursieren unterschiedliche Erklärungen für das Massensterben: Eine
Theorie geht davon aus, dass im Winter sehr schlechtes Wetter geherrscht
und das die Vögel erschöpft habe.
## Spekulationen über Verbindung zu Container-Havarie
Eine andere Theorie macht Plastikmüll für den Tod der Tiere verantwortlich,
der aus den knapp mehr als 300 Containern stammt, die [2][Anfang Januar
während eines Sturms vom Riesenfrachter „MSC Zoe“ über Bord gegangen]
waren. Das Frachtschiff war auf dem Weg nach Bremerhaven gewesen und ein
[3][Teil seiner in niederländische Gewässer gefallenen Container enthielt
Gefahrgut] wie giftige Chemikalien.
Tierpathologen an der Universität Utrecht werden in den nächsten Tagen etwa
100 Lummen obduzieren und dabei auch nach Plastikteilchen in den Mägen der
Vögel suchen, um die Todesursache zu klären. Noch steht aus, wann und wie
die niederländischen Behörden die Untersuchungsergebnisse veröffentlichen
wollen.
7 Feb 2019
## LINKS
[1] https://www.wur.nl/de/Personen/Mardik-dr.-MF-Mardik-Leopold.htm
[2] /!5562863/
[3] /Verlorene-Container-der-MSC-Zoe/!5563351/
## AUTOREN
Sinan Recber
## TAGS
Niederlande
Meere
Havarie
Havarie
Ökologie
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