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# taz.de -- Nigeria vor der Wahl: Prominente Aktivistin will nicht mehr
> Bald wird in Nigeria gewählt. Überraschend zieht die international
> bekannte Oby Ezekwesili nun ihre Kandidatur fürs Präsidentenamt zurück.
Bild: Ihre Crowdfunding-Kampagne war erfolglos: Oby Ezekwesili
Abuja taz | Damit hat in Nigeria wohl niemand gerechnet: Die bekannteste
Frau im Kampf um das Präsidentenamt, Oby Ezekwesili, hat am Donnerstag
ihren Rückzug angekündigt – nach intensiven Gesprächen mit Menschen im Land
sowie in der Diaspora, wie sie in den sozialen Netzwerken verkündete.
Stattdessen fordert sie vor der [1][Wahl am 16. Februar] nun eine breite
Oppositionskoalition als Gegengewicht zum regierenden All Progressives
Congress (APC) und der größten Oppositionspartei People's Democratic Party
(PDP). Zahlreiche Politiker wechseln zwischen beiden Parteien munter hin
und her. Bisher haben die kleineren Oppositionskandidaten jedoch nicht auf
Ezekwesilis Aufruf reagiert.
Die Wirtschaftsprüferin ist auf internationaler Ebene wohl die bekannteste
Kandidatin. Sie ist Mitbegründerin der Anti-Korruptions-Organisation
Transparency International (TI) und der Bewegung [2][#BringBackOurGirls].
Diese entstand spontan, als im April 2014 insgesamt 276 Mädchen aus einer
Schule in Chibok von der Terrormiliz Boko Haram entführt wurden. Die
Mahnwachen finden bis heute statt und haben Druck auf den 2015 abgewählten
Goodluck Jonathan ausgeübt.
Seitdem hat Ezekwesili Politiker weltweit, Menschenrechtsaktivisten und
Nobelpreisträger getroffen. Zuvor arbeitete sie für die Weltbank und im
nigerianischen Bildungsministerin.
Es ist nicht das erste Mal, dass sich Ezekwesili für eine Koalition
ausspricht. PACT – Presidential Aspirants Coming Together – war im
vergangenen August der Name eines ähnliches Versuchs. Doch nach und nach
suchten sich interessierte Bewerber eigene Unterstützer und Parteien.
Das Ergebnis: Die Wahlkommission veröffentlichte vergangene Woche eine
Liste mit 73 Präsidentschaftskandidaten und ebenso vielen Stellvertretern.
Die meisten sind weitgehend unbekannt. Sichtbarkeit kostet schließlich
Geld.
Das wäre Ezekwesili, deren Partei Allied Congress Party of Nigeria offenbar
nicht mit dem Rücktritt einverstanden ist, möglicherweise selbst
ausgegangen. Der Wahlkampf der netzaffinen Kandidatin sollte auch mit
Crowdfunding finanziert werden. 15.000 US-Dollar waren angesetzt.
Zwar soll jemand erst Anfang der Woche noch 1.000 US-Dollar gespendet
haben. Doch insgesamt sind seit Oktober nicht einmal 6.200 US-Dollar
eingegangen. Das sind im nigerianischen Wahlkampf höchstens Peanuts.
24 Jan 2019
## LINKS
[1] /Nigeria-im-Wahlkampf/!5567739
[2] https://twitter.com/BBOG_Nigeria
## AUTOREN
Katrin Gänsler
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