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# taz.de -- Kommentar Freispruch für Asia Bibi: Wandel in Pakistan unwahrschei…
> Das Oberste Gericht hat den Freispruch der zum Tode verurteilten Christin
> bestätigt. Religiöse Minderheiten werden aber weiterhin verfolgt.
Bild: Freispruch vom Vorwurf der Blasphemie endlich bestätigt: Die pakistanisc…
Es ist gut, dass es hin und wieder positive Nachrichten aus Pakistan gibt.
Der Freispruch für die wegen Blasphemie zum Tode verurteilte Christin Asia
Bibi und die [1][Bestätigung des Urteils] durch das Oberste Gericht in
Islamabad vom Dienstag gehören dazu.
Am Mittwoch ist die Mutter von fünf Kindern, die mehr als acht Jahre
unschuldig in der Todeszelle gesessen hat, vermutlich bereits in Kanada,
dem Land, das ihr und ihrer Familie Asyl angeboten hat. Ihre zwei Töchter
hatten bereits in der vergangenen Woche Pakistan verlassen. Die Familie ist
zu Hause noch immer in Gefahr, von extremistischen Fanatikern – allen voran
die von der Partei Tehreek-e-Labbaik Pakistan (TLP) – ermordet zu werden.
Diese Fanatiker waren [2][gegen den späten Freispruch Sturm gelaufen.]
Pakistan ist bekannt dafür, Extremisten als Stellvertreterkrieger
einzusetzen, doch die TLP war in den vergangenen Monaten zu weit gegangen.
Ihr Vizechef Afzal Qadri hatte zum Sturz der Regierung, des Obersten
Gerichts und sogar des mächtigen Armeechefs General Bajwa aufgerufen. Nun
drohen ihm und weiteren TLP-Mitgliedern Anklagen wegen Terrorismus und
Volksverhetzung. Das belegt einmal mehr, dass der pakistanische Staat, wenn
die Armee denn will, ohne Weiteres gegen Extremisten durchgreifen kann.
Angesichts einer katastrophalen Wirtschaftslage und des Drucks der USA, mit
den Taliban in Afghanistan eine Einigung zu erzielen, kann Islamabad Amok
[3][laufende Fanatiker im eigenen Land derzeit nur schlecht gebrauchen].
Bereits im vergangenen Jahr hatte Pakistan den Taliban-Führer Abdul Ghani
Baradar aus dem Gefängnis entlassen, jetzt nimmt dieser an den afghanischen
Friedensgesprächen mit US-Botschafter Zalmay Khalilzad teil.
Dass all dies eine dauerhafte Politikänderung nach sich ziehen könnte, die
langfristig auch den Minderheiten in Pakistan die von Staatsgründer
Muhammad Ali Jinnah versprochene Religionsfreiheit und ein Leben in Würde
gewährt, ist eher unwahrscheinlich. Dazu ist die Saat des Fanatismus zu
breit gestreut – und wohl auch eine allzu günstige politische Währung.
30 Jan 2019
## LINKS
[1] /Zum-Tode-verurteilte-Christin-in-Pakistan/!5549241
[2] /Blasphemie-Freispruch-in-Pakistan/!5547712
[3] /Freigesprochene-Christin-Asia-Bibi/!5547838
## AUTOREN
Britta Petersen
## TAGS
Pakistan
Asia Bibi
Religion
Minderheiten
Asia Bibi
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