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# taz.de -- Hamburger Schlagermove sucht Zuhause: Fete abzugeben
> Für die einen ist der Schlagermove die wichtigste Party des Jahres,
> andere wollen das bunte Treiben loswerden. Jetzt gibt es eine öffentliche
> Anhörung auf St. Pauli.
Bild: Hinterlassen Spuren jede Jahr einen Haufen Spuren: Hundertausende Fans be…
HAMBURG taz | Für die einen ist es die wichtigste Party des Jahres, für
andere ein Grund zur Flucht: Der Hamburger Schlagermove ist seit Jahren
umstritten. Wer als Teil der feiernden Massen durch die Straßen zieht oder
ihnen gar Bier verkaufen kann, freut sich über das bunte Treiben. St.
Paulianer*innen, die den Lärm in nüchternem Zustand ertragen und dabei
zuschauen müssen, wie Menschen an Hauswände pinkeln, stören sich am
alljährlichen Überfall ihres Stadtteils durch wild gewordene Schlagerfans.
Der „Karneval des Nordens“ ist ein Dorn im Auge all jener, die aus gutem
Grund auf St. Pauli und nicht in Köln wohnen.
Die Bezirksversammlung Hamburg-Mitte lädt am Dienstag zu einer öffentlichen
Anhörung ein. Das Bezirksamt will einer Lösung des Streitthemas näher
kommen. In den letzten Wochen gab es diesbezüglich viel Durcheinander: Erst
kürzlich schlug Bezirksamtschef Falko Droßmann (SPD) im Hamburger
Abendblatt vor, die Veranstaltung in einen anderen Stadtteil zu verlegen,
worauf der Gewerbetreibendenverein City Wandsbek e.V. seine Chance gekommen
sah: Gerne würde Wandsbek das Fest übernehmen, sagte der
Vereinsvorisitzende Holger Gnekow. Damit kam er dem eigenen Bezirk zuvor:
„Nicht jede Veranstaltung passt zu Wandsbek“, [1][zitierte das NDR den
zuständigen Bezirksamtsleiter Thomas Ritzenhoff (SPD)].
Und so schnell gibt St. Pauli die Fete nicht ab. [2][„St. Pauli will
Schlagermove behalten“, titelte das Hamburger Abendblatt kürzlich], und
vergaß kurzerhand das „IG“ vor St. Pauli – in der „Interessengemeinsch…
St. Pauli“ haben sich Händler*innen aus dem Stadtteil zusammengeschlossen.
## Anwohner sollen entlastet werden
Bei der Anhörung am Dienstag soll der Veranstalter des Schlagermoves, der
sich aus Angst vor Angriffen nur selten in der Öffentlichkeit zeigt,
alternative Routen vorschlagen. Oliver Sträter, Sprecher der SPD-Fraktion
Mitte, begrüßt eine mögliche Verlegung. „Wir wollen die Anwohner
entlasten“, sagt er. Vorstellbar sei auch eine wechselnde Route in den
nächsten Jahren. Der Genehmigungsprozess sei derzeit noch sehr kleinteilig
und solle transparenter werden.
Spannender als die Routenvorschläge dürfte sein, wie Fans des Schlagermoves
und dessen Feinde zu Wort kommen. „Hoffentlich kotzt niemand in die
Bezirksversammlung“, schreibt ein Facebook-Nutzer, der zum Besuch der
Anhörung aufruft. Man könnte das auch als eine Aufforderung verstehen.
18 Jan 2019
## LINKS
[1] https://www.ndr.de/nachrichten/hamburg/Grossevents-bald-in-Wandsbek-statt-i…
[2] https://www.abendblatt.de/hamburg/article216163235/Umzug-nach-Wandsbek-St-P…
## AUTOREN
Carlotta Hartmann
## TAGS
Schlagermove
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Schlagermove
Sicherheitsmaßnahmen
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mitsingen.
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