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# taz.de -- Maaßen bewirbt sich als Innenminister: Das Comeback des Jahres
> Im Kanzleramt traf eine ganz unerwartete Bewerbung ein. Sie wurde dem
> Rechercheverbund von taz, „Micky Maus“ und „Wendy“ zugespielt.
Bild: Maaßen versucht's mal: Initiativbewerbung zum Innenminister
Dr. Hans-Georg Maaßen
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An das
Bundeskanzleramt
Willy-Brandt-Str. 1
10557 Berlin
Initiativbewerbung auf das Amt des Bundesministers des Innern, für Bau und
Heimat
Berlin, 12. 11. 2018
Sehr geehrte Damen und Herren,
mit großer Bestürzung habe ich den (Lügen-)Medien entnommen, dass der
Bundesminister des Innern, für Bau und Heimat womöglich – ich hoffe
natürlich nicht und wünsche ihm nur das Beste – bald aus dem Amt des
Bundesministers des Innern für Bau und Heimat weggehetzt werden könnte.
Diese Nachricht hat mich so erschüttert, dass ich mehrere Minuten brauchte,
um mich zu sammeln und Ihnen zu schreiben: Ich bewerbe mich hiermit auf
die von Ihnen (noch nicht) ausgeschriebene Stelle des Bundesministers des
Innern für Bau und Heimat. Wobei Sie das „Bau“ im Falle meines
Dienstantritts auch gerne an andere Minister*innen (Gruß an die
Gleichstellungsbeauftragte) abgeben können. Altmaier zum Beispiel.
Warum ich der Meinung bin, für den Posten geeignet zu sein? Innere
Angelegenheiten, allen voran die Sicherheit und die Heimat, sind schon
immer meine großen Hobbys. Schon als kleiner Bursche spielte ich mit meinen
Freunden auf den Straßen Rheindahlens Linksterrorist und Gendarm. Wobei wir
natürlich nicht auf den Straßen, sondern auf den Gehwegen spielten und uns
stets strikt an die StVO hielten und natürlich nicht „Gendarm“ sondern
„Polizist“ sagten und ich immer Polizist war und die Polizei immer gewann.
Im Studium festigte sich mein Interesse an den Themen Heimat und Innere
Sicherheit. In meiner Dissertation „Die Rechtsstellung des Asylbewerbers im
Völkerrecht“, die ich 1997 abschloss, arbeitete ich dann heraus, dass
Heimat was für Starke und Asyl was für Schwachis ist.
Auch in meiner beruflichen Laufbahn als Referatsleiter für Ausländerrecht
oder Ministerialdirigent im Ministerium des Innern – damals noch ohne Bau
(zum Glück) und Heimat (schade) – kümmerte ich mich stets mit voller
Tatkraft um die Sicherheit dieses Landes. Nur ein paar Stichworte: Kurnaz,
Guantanamo, Aufenthaltserlaubnis.
Ich bin der Überzeugung, dass ich das Amt des Ministers des Innern, für Bau
und Heimat mit großer Würde und Medienpräsenz und vielen frischen bis
aufgewärmten Ideen nach innen und gegebenenfalls auch nach außen vertreten
würde. Außerdem hätten Sie in mir einen erfahrenen Soldaten im Kampf gegen
linksradikale Kräfte innerhalb der Bundesregierung an Ihrer Seite. Das
werden Ihnen die geschätzten CDU-Kollegen vom Berliner Kreis oder der
Werteunion mit Sicherheit bestätigen.
Selbstverständlich habe ich der Presse auch entnommen, dass der amtierende
Bundesminister des Innern, für Bau und Heimat sein Amt weiterhin ausfüllen
möchte. Das würde mich selbstverständlich über die Maßen (zwinker) freuen.
Allerdings wissen wir ja erstens, dass Presseberichte stets mit Vorsicht zu
genießen sind, und zweitens, dass das Jahr 2021 schneller kommt als wir uns
gerade ausmalen können. Ich würde mich also freuen, wenn Sie, sollte der
Posten jetzt noch nicht vakant sein, meine Bewerbung und mich in bester
Erinnerung behalten und bei Bedarf darauf zurückkämen.
Gleiches gilt, sollte bei Ihnen im Haus ein Bundeskanzler gesucht werden.
Mit freundlichem Gruß
Dr. Hans-Georg Maaßen
12 Nov 2018
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