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# taz.de -- Fall Jamal Khashoggi: Chefankläger reist in die Türkei
> Der leitende Staatsanwalt aus Saudi-Arabien wird nach Istanbul fliegen.
> Er soll im Fall des getöteten Jamal Khashoggi ermitteln.
Bild: Protest vor der saudi-arabischen Botschaft gegen den Mord an Khashoggi
Ankara afp/rtr | Im [1][Fall des getöteten saudiarabischen Journalisten
Jamal Khashoggi] wird der Chefankläger Saudi-Arabiens am Sonntag in der
Türkei erwartet, um sich mit den türkischen Ermittlern auszutauschen. Der
türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan sagte am Freitag in Ankara, Riad
entsende Generalstaatsanwalt Saud bin Abdullah al-Muadschab in die Türkei.
Die Ermittler seines Landes hätten überdies neue Beweise in dem Fall
gesammelt.
Al-Muadschab wird demnach seinen türkischen Kollegen Irfan Fidan in
Istanbul treffen. „Es ist nicht so, dass wir keine weiteren Informationen,
weitere Dokumente in unseren Händen hätten“, sagte Erdogan.
Der türkische Präsident warf erneut die Frage nach dem Verbleib von
Khashoggis Leichnam auf. Und an Riad gewandt fragte er: „Wer hat einen
solchen Befehl gegeben?“ Die saudiarabischen Behörden müssten sich
erklären, um sich vom bestehenden Verdacht zu befreien.
Am Donnerstag hatte die saudiarabische Generalstaatsanwaltschaft unter
Berufung auf die türkischen Ermittlungen die Tötung Khashoggis erstmals als
eine vorsätzlich geplante Tat bezeichnet. Die bis zu diesem Zeitpunkt von
Riad offiziell verbreitete Version zu dem Todesfall besagte, dass Khashoggi
während eines Besuchs des saudiarabischen Konsulats in Istanbul bei einem
„Faustkampf“ zu Tode gekommen sei. Diese Darstellung wird international
jedoch stark angezweifelt.
## Streit um Waffenembargo
Erdogan spricht von einem „politischen Mord“. Die türkischen Ermittler
gehen davon aus, dass ein Killerkommando aus Saudi-Arabien den
regierungskritischen Journalisten am 2. Oktober im Konsulat in Istanbul
ermordete. [2][Der saudiarabische Kronprinz Mohammed bin Salman steht im
Verdacht, in die Ermordung seines Kritikers verwickelt zu sein.] Der
Thronfolger sprach von einem „abscheulichen Vorfall“.
In der Europäischen Union wird unterdessen darüber gestritten, ob [3][mit
einem Waffenembargo] auf die Tötung des saudiarabischen Journalisten Jamal
Khashoggi reagiert werden sollte. Die Bundesregierung begrüßte am Freitag
den Vorstoß der österreichische EU-Ratspräsidentschaft, vorerst keine
Rüstungsgüter an Saudi-Arabien zu liefern. Auch das Europaparlament hatte
sich dafür ausgesprochen.
Spaniens Regierungschef Pedro Sanchez hatte am Donnerstag im Parlament
dagegen erklärt, ein Stopp der Lieferungen komme nicht infrage.
Großbritannien machten ebenfalls deutlich, sie hätten kein Interesse an
einem Embargo und auch der französische Präsident Emmanuel Macron hat sich
gegen einen Stopp der Rüstungsexporte nach Saudi-Arabien ausgesprochen.
Entsprechende Forderungen im Zusammenhang mit dem Fall Khashoggi seien
„reine Demagogie“, sagte Macron am Freitag bei einem Besuch in der
slowakischen Hauptstadt Bratislava. Waffenlieferungen an das Königreich
hätten nichts mit der Tötung des Journalisten Jamal Khashoggi zu tun,
argumentierte der Präsident.
26 Oct 2018
## LINKS
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