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# taz.de -- Kommentar HSV-Trainerentlassung: Professionell entschieden
> Der Hamburger SV entlässt seinen Trainer Christian Titz. Die Trennung ist
> konsequent und nicht typisch HSV. Typisch wäre es gewesen, am Trainer
> festzuhalten.
Bild: Muss nach nur vier Monaten wieder gehen: Christian Titz
Die Fans des Hamburger SV haben in den letzten Jahren zahlreiche
Trainerwechsel mitansehen müssen. Aber bei keinem anderen fielen die
Reaktionen heftiger aus als nach der Entlassung von Christian Titz.
Der 47-Jährige ist bei den Anhängern so beliebt wie kaum ein anderer vor
ihm. Das hat mehrere Gründe. Zum einen der Endspurt der vergangenen Saison:
Es war Titz, der dem völlig am Boden liegenden HSV kurz vor Schluss noch
einmal neues Leben einhauchte und mit ein paar Siegen für neue Hoffnung auf
den Klassenerhalt gesorgt hat. Dass der HSV nach dem ersten Abstieg seiner
Geschichte weich gefallen und sogar euphorisch in die Zweitklassigkeit
begleitet wurde, ist sein Verdienst.
Vor allem die Art des Fußballs hat Eindruck hinterlassen: mehr Ballbesitz,
mehr Offensive, mehr Tore. In der Zweiten Liga ist dieses Konzept
allerdings an seine Grenzen gestoßen. 18 Punkte aus zehn Spielen täuschen
über den tatsächlichen Leistungsstand hinweg. Titz’ Mannschaft hat in
keinem einzigen Spiel restlos überzeugen können – im Gegenteil.
Die Trennung ist daher nur konsequent und nicht typisch HSV. Typisch HSV
wäre es gewesen, an seinem Trainer festzuhalten, weil Anhänger und weite
Teile der Öffentlichkeit, bis auf die Bild-Zeitung, in ihm mehr sahen als
nur einen Trainer. Die Nähe zu den Fans, Autogrammstunden, Eis für die
Trainingskiebitze und Pullover, auf denen groß und fett „Hamburg“ zu lesen
ist, reichen für Kultstatus. Für den Aufstieg reicht das jedoch nicht.
Gefühlt handelt die Klubführung das erste Mal seit Jahren wirklich
professionell. Dass sie Titz eine ehrliche Chance gab, ohne öffentlich ein
geschauspielertes Treuebekenntnis abzugeben, und parallel leise und
unbemerkt an einer Alternative gearbeitet hat, ist neu für diesen HSV und
kein Zeichen von Chaos. Sondern dafür, dass Sympathiewerte nicht höher
gewertet werden als das Ziel Wiederaufstieg.
Möglich machen soll es Hannes Wolf, 37 Jahre, der vor einem Jahr bereits
den VfB Stuttgart wieder erfolgreich in die Bundesliga geführt hat. In 28
Zweitligaspielen hat er mit den Schwaben 57 Punkte geholt. Daniel Jovanov
24 Oct 2018
## AUTOREN
Daniel Jovanov
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Hamburger SV
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