| # taz.de -- Abstimmung der Delegierten zum Brexit: Labour stimmt für zweites R… | |
| > Die Forderung nach einer neuen Brexit-Volksabstimmung in der | |
| > Labour-Partei wird lauter. Proeuropäische Briten hoffen gar auf eine | |
| > Abkehr vom EU-Austritt. | |
| Bild: Steht einem zweiten Referendum kritisch gegenüber: Parteichef Jeremy Cor… | |
| Liverpool dpa | Die Delegierten des Labour-Parteitags haben am Dienstag mit | |
| überwältigender Mehrheit für die Option eines zweiten Brexit-Referendums | |
| gestimmt. Auch eine Abkehr vom EU-Austritt sollte nicht ausgeschlossen | |
| werden, forderte Brexit-Schattenminister Keir Starmer in einer Rede – und | |
| erhielt dafür tosenden Beifall. „Niemand schließt den Verbleib (in der EU) | |
| als Wahlmöglichkeit aus“, sagte Starmer. | |
| Die Parteiführung um Parteichef [1][Jeremy Corbyn steht einem zweiten | |
| Referendum kritisch gegenüber], aus Angst, linke Brexit-Wähler könnten der | |
| Arbeiterpartei ihre Stimme entziehen. Trotzdem beteuerte Corbyn, sich dem | |
| Willen der Delegierten zu beugen. Der Parteibeschluss lässt ihm aber viel | |
| Spielraum. Die Forderung nach einem zweiten Referendum wird darin nur als | |
| letztes Mittel betrachtet. In erster Linie will Labour auf Neuwahlen | |
| hinarbeiten. | |
| Die Haltung der Opposition könnte entscheidend sein in der Frage, wie es | |
| mit dem EU-Austritt weitergeht. Die konservative Regierungschefin Theresa | |
| May verfügt nur über eine hauchdünne Mehrheit im Parlament. Ihre Pläne für | |
| den EU-Austritt werden von der EU bisher abgelehnt und sind auch in ihren | |
| eigenen Reihen höchst umstritten. | |
| Doch auch für den Fall, dass sich May mit Brüssel rechtzeitig vor dem | |
| EU-Austritt am 29. März 2019 einig werden sollte, könnte es schwierig | |
| werden. Sie muss das Abkommen dem Parlament in Westminster vorlegen – doch | |
| eine Mehrheit dafür hat sie nicht sicher. Auf die Unterstützung von Labour | |
| könne sie sich nicht verlassen, machte Starmer auf dem Parteitag deutlich. | |
| Sollte May [2][mit ihrem Brexit-Deal im Parlament scheitern], gelten eine | |
| Neuwahl oder ein zweites Referendum als möglich. | |
| ## May will ungehinderten Binnenmarkt | |
| Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel lehnt die Pläne der britischen Regierung | |
| zum Brexit ab. „Man kann nicht zum Binnenmarkt gehören, wenn man nur in | |
| einem Teil zum Binnenmarkt gehören will, in drei anderen Teilen aber | |
| nicht“, sagte die CDU-Chefin am Dienstag beim Tag der Deutschen Industrie | |
| in Berlin. | |
| May will für die Zeit nach dem Austritt Großbritanniens aus der | |
| Europäischen Union einen möglichst ungehinderten Binnenmarktzugang beim | |
| Handel mit Waren. Die mit dem EU-Binnenmarkt verbundene | |
| Arbeitnehmerfreizügigkeit zum Beispiel aber lehnt sie ab. | |
| Merkel sagte, bei den Brexit-Verhandlungen gehe es im Herbst in die | |
| entscheidende Phase. In den nächsten sechs bis acht Wochen stehe „härteste | |
| Arbeit“ bevor. Es sei aber derzeit unklar, was Großbritannien eigentlich | |
| möchte. Vorstellbar sei ein „sehr intensives“ Freihandelsabkommen zwischen | |
| der EU und Großbritannien. | |
| May war mit ihren Vorschlägen zur Gestaltung des Brexits bei einem | |
| EU-Gipfel in Salzburg vorige Woche auf Ablehnung gestoßen. Sie wertete dies | |
| als Affront und verlangte neue Vorschläge aus Brüssel. | |
| 26 Sep 2018 | |
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