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# taz.de -- Wahltag in Pakistan: Dutzende Tote bei Selbstmordanschlag
> Am Tag der Parlamentswahl sterben in Pakistan bei einem Anschlag Dutzende
> Menschen. Die Attacke habe einem hochrangigen Polizisten gegolten, hieß
> es.
Bild: Soldaten sichern am Mittwoch ein Wahllokal in Islamabad
Islambad dpa | Die Parlamentswahl in Pakistan ist von Gewalt überschattet
worden. Bei einem Selbstmordanschlag im Südwesten des Landes kamen am
Mittwoch mindestens 31 Menschen ums Leben. Unter den Opfern in der
südwestpakistanischen Stadt Quetta befänden sich auch Kinder und
Polizisten, sagte Mohamed Jafar vom Civil Hospital in Quetta. Mindestens 35
weitere Menschen seien verletzt worden.
Der Selbstmordattentäter habe seine Bombe nach ersten Erkenntnissen
inmitten einer Schlange von Wählern neben einem Polizeiauto gezündet, sagte
der Sprecher der Polizei in Quetta, Mohamed Ramzan. Der Anschlag habe einem
hochrangigen Polizisten gegolten, der die Sicherheitsvorkehrungen des
Wahllokals habe prüfen wollen. Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS)
reklamierte den Anschlag über ihren Propagandakanal Amaq für sich.
Bereits im Vorfeld waren bei mehreren Anschlägen auf Wahlveranstaltungen
mehr als 180 Menschen getötet worden. Die Wahl fand nun unter strengsten
Sicherheitsvorkehrungen statt – mehr als 450.000 Polizisten und 370.000
Militärs sollten den Urnengang sichern. In einigen Gegenden bewachten
Soldaten die Wahllokale nicht nur vor den Eingängen, sondern wurden auch in
den Stimmabgabezentren selbst eingesetzt. Die Maßnahme sollte das
Sicherheitsgefühl der Wähler erhöhen.
Vorwürfe, das Militär mische sich in die Urnengänge ein, waren während des
Wahlkampfs weit verbreitet. Insofern stand die Rolle der Soldaten unter
besonderer Beobachtung. „Es gibt einen Verhaltenskodex und wir als
Beobachter sehen uns an, wie sich das Militär verhält“, sagte der Chef der
EU-Wahlbeobachtermission, der deutsche EU-Abgeordnete Michael Gahler (CDU),
beim Besuch eines Stimmabgabezentrums in Islamabad. Der Bericht der
EU-Wahlbeobachtungsmission soll am Freitag veröffentlicht werden.
In einem von ihm besuchten Wahllokal seien drei Wahlboxen sowie „mehr oder
weniger“ drei Soldaten gewesen, berichtete Gahler. Die Militärs sollten
auch während der Stimmauszählung in den Wahlstationen präsent sein, um für
Sicherheit zu sorgen, hatte es im Vorfeld geheißen.
Nach jüngsten Umfragen war bei der Wahl ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen
der Regierungspartei Pakistanische Muslim-Liga (PML-N) von Ex-Premier Nawaz
Sharif und der Tehreek-e Insaf (PTI) des [1][ehemaligen Kricket-Stars Imran
Khan] erwartet worden. Da Wahlforschern zufolge aber keine Partei auf eine
regierungsfähige Mehrheit kommen dürfte, könnte der südasiatischen
Atommacht eine Hängepartie bei der Regierungsbildung bevorstehen.
25 Jul 2018
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