| # taz.de -- Streit um UKW-Antennen: Ex-Kanzleramtschef soll helfen | |
| > Im Konflikt zwischen Sendernetz- und Antennenbetreibern soll der | |
| > CDU-Politiker Friedrich Bohl als Schlichter vermitteln. | |
| Bild: Die einen wollen mehr Geld, die anderen aber nicht mehr zahlen: Kann Frie… | |
| Keine leichte Aufgabe, die Friedrich Bohl da angenommen hat. Der | |
| CDU-Politiker war von 1991 bis 1998 Kanzleramtsminister unter der Regierung | |
| Kohl. Jetzt soll der 73-jährige Jurist aus Niedersachsen im Auftrag der | |
| Bundesnetzagentur in einem bislang erbittert geführten Streit um die | |
| Nutzungsgebühren für die Antennen von UKW-Hörfunksendern vermitteln. | |
| Hintergrund des Streits ist, dass der Dienstleister Media Broadcast sich | |
| aus dem Geschäft mit den UKW-Antennen und Sendeanlagen zurückzieht und nur | |
| noch übergangsweise bis zur Jahresmitte den Sendebetrieb aufrechterhält. | |
| Als Übertragungsdienstleister agieren nun vor allem die Firmen Uplink aus | |
| Düsseldorf und Divicon aus Leipzig. Die an den Sendemasten montierten | |
| Antennen wurden von Media Broadcast an andere Investoren verkauft. Diese | |
| verlangen nun zum Teil deutlich mehr Geld für die Nutzung der Antennen. | |
| Uplink und Divicon halten die höheren Preise für völlig überzogen. | |
| Leidtragende des Streits sind etliche Hörfunksender. Neben privaten | |
| Radiostationen wurden dem MDR, dem NDR in Mecklenburg-Vorpommern und | |
| Deutschlandradio die UKW-Abschaltung angedroht. Sie betreiben keine eigene | |
| Sende-Infrastruktur. Knapp 70 Prozent der RadiohörerInnen in Deutschland | |
| nutzen in erster Linie analoge UKW-Radios. | |
| ## Ende ohne Einigung | |
| Sowohl das Bundeswirtschaftsministerium als auch die Bundesnetzagentur | |
| drängen nun auf eine baldige einvernehmliche Lösung. Kommt diese nicht | |
| zustande, will die Bundesnetzagentur regulierend eingreifen. Der Präsident | |
| der Bundesnetzagentur, Jochen Homann, betonte, die Akteure auf dem | |
| UKW-Markt hätten es selbst in der Hand, durch einvernehmliche Regelungen | |
| ein Eingreifen des Regulierers zu vermeiden. | |
| „Für den Fall, dass eine Einigung zwischen den Parteien am Ende doch nicht | |
| zustande kommt, hat die Bundesnetzagentur bereits vorsorglich | |
| Regulierungsverfahren eingeleitet, um dann zügig die erforderlichen | |
| regulatorischen Entscheidungen treffen zu können“, sagt er. | |
| Zuvor aber sollte Friedrich Bohl am Freitag schlichten. Die Ergebnisse der | |
| Schlichtungsrunde wollen Bundeswirtschaftsministerium und Bundesnetzagentur | |
| am Montag gemeinsam bewerten. Zuvor war am vergangenen Mittwoch die vom | |
| Bundeswirtschaftsministerium angestoßene Verhandlung vorerst noch ohne eine | |
| Einigung beendet worden, hieß es aus Teilnehmerkreisen. | |
| 18 Jun 2018 | |
| ## AUTOREN | |
| Marlene Halser | |
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