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# taz.de -- Kulturpolitiker Hilmar Hoffmann ist tot: „Kultur für alle“ war…
> Als Kulturpolitiker in Frankfurt/Main prägte Hilmar Hoffmann 20 Jahre
> lang die Stadt. Danach wartete die internationale Bühne.
Bild: Hilmar Hoffmann im Jahr 2015 (Archivbild)
Frankfurt/Main dpa | Der Frankfurter Kulturpolitiker Hilmar Hoffmann ist
tot. Nach Informationen der Bild-Zeitung starb der 92-Jährige am
Freitagabend auf dem Weg in eine Klinik. Die Frankfurter Polizei bestätigte
den Tod am Samstag. Ein Bekannter habe ihn zu einem Behandlungstermin in
ein Krankenhaus gebracht, berichtete das Blatt. Auf dem Parkplatz sei er
zusammengebrochen. Versuche von Ärzten, ihn zu reanimieren, seien
gescheitert.
Zwischen 1970 und 1990 war der SPD-Politiker Kulturstadtrat in Frankfurt,
wo er unter anderem das Museumsufer aufbaute. Von 1992 bis 2001 war er
Präsident des Goethe-Instituts. In seinem Buch „Kultur für alle!“ (1979)
setzte er sich für eine breitere gesellschaftliche Teilhabe an Kultur ein.
Kultur sah er als „Lebenselixier“, man brauche sie, „um ein ganzer Mensch
zu werden“, sagte er in einem seiner letzten Interviews.
Hilmar Hoffmann wurde am 25. August 1925 in Bremen geboren. Seine Karriere
begann er als Regieassistent an den Städtischen Bühnen Essen. In Oberhausen
leitete er eine Volkshochschule, gründete ein Kurzfilmfest und war von 1965
bis 1970 Sozial- und Kulturdezernent.
In Frankfurt wurden in seiner aktiven Zeit 15 Museen eröffnet. Er stockte
die Förderung für die freie Szene auf, gründete Off-Spielstätten, eröffnete
Stadtteilbibliotheken, Musikschulen und Bürgerhäuser. Hoffmann arbeitete
unter fünf Oberbürgermeistern.
Frankfurts Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) sagte der Deutschen
Presse-Agentur, Hoffmanns Tod sei „ein sehr großer Verlust für die Stadt“.
Sein Wirken sei „allseits respektiert, anerkannt und beachtet. Er wird in
dieser Stadt nie vergessen.“
Hessens Kulturminister Boris Rhein (CDU) sagte: „Hilmar Hoffmann war eine
Legende. Er hat als Kulturdezernent Maßstäbe gesetzt und die
Kulturlandschaft Frankfurts maßgeblich geprägt.“ Die Nachricht von seinem
Tod habe ihn „tief erschüttert“.
Der Kulturpolitiker war von 1993 bis 2010 auch Vorsitzender des
Programmbeirates von HIT RADIO FFH. „Hoffmann war stets sein Engagement für
alle Sparten der Kultur wichtig – von den Museen und Theatern bis hin zur
Alltags-Kultur für die Bürger, zu denen er selbstverständlich auch das
Radio zählte“, sagte Geschäftsführer Hans-Dieter Hillmoth.
2 Jun 2018
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Frankfurt/Main
Kulturpolitik
Harun Farocki
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