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# taz.de -- Weltaktionstag „Ride of Silence“: Stilles Gedenken auf dem Rad
> Mit einer stillen Radtour will der Aktionstag für mehr Aufmerksamkeit auf
> den Straßen sorgen. Auch in Berlin startet eine Fahrt.
Bild: Ein weißes Fahrrad erinnert an einen Unfallort mit Todesfolge in Köln
Berlin taz | Fehlende Radwege, unaufmerksame Autofahrer, ein falscher
Moment – Unfälle im Straßenverkehr sind keine Seltenheit. Besonders häufig
befinden sich Radfahrer unter den Todesopfern. Um ihnen zu gedenken, findet
an diesem Mittwoch zum 16. Mal der weltweite „Ride of Silcene“ statt, eine
Radtour im Stillen durch die Stadt. Die Inititative rechnet mit mehreren
hundert Aktionen weltweit, eine davon ist in Berlin.
Die Forderung ist deutlich: „Wir wollen darauf aufmerksam machen, dass
ungeschützte Verkehrsteilnehmer nicht genügend Sicherheit erfahren“, sagt
Nikolas Linck vom ADFC Berlin, dem örtlichen Veranstalter der Aktion. Es
gehe dabei um zwei Seiten: „Einerseits ist es eine Gedenkfahrt, weshalb sie
auch in Schweigen stattfindet. Andererseits ist es Protest: Wir wollen
sicherer Radfahren!“
Das Problem in Berlin sei, dass es zu wenige Radstraßen gebe, Radwege
veraltet seien oder so sehr zugewachsen, dass Autos Radfahrer nicht sehen
könnten. Die Unfallkommission der Verkehrslenkung sei hier gefragt, es
werde zu wenig getan. Mangelnde Sichtbarkeit wie auch Unaufmerksamkeit sind
ein Problem: „Abbiegeunfälle sind die häufigste Unfallart“, sagt Linck mit
einem Verweis auf die Unfallstatistiken; das sei auch bundesweit der Fall.
Um dem entgegenzuwirken seinen mehr Präventionsarbeit und mehr Kontrollen
von Seiten der Polizei nötig.
Die jährliche Statistik zu [1][Verkehrsunfällen der Berliner Polizei]
(Einzelstatistiken nur als Download verfügbar) zeigt: Von denn 143.424
registrierten Unfällen in Berlin insgesamt stehen etwa 3,5 Prozent im
Zusammenhang mit Radfahrern. Die Zahlen beziehen sich nicht nur auf
Unfälle, die fremdverschuldet sind, sondern beinhalten erst einmal alle
Fälle.
Im Vergleich zu 2016 ist zudem ein leichter Rückgang bei den Unfällen mit
dem Rad sichtbar. Die meisten verunglückten Betroffenen, 4.350 Personen,
sind 2017 mit leichten Verletzungen davongekommen, es wurden aber auch 627
schwer verletzt, neun Personen haben bei einem Unfall im vergangenen Jahr
ihr Leben verloren. Doch Radfahrer gelten hinsichtlich der Unfallfolgen als
besonders gefährdet, zu dem Schluss kommt die Berliner Polizei in einem
gesonderten Bericht zu Radverkehrsunfällen von 2016, der für 2017 noch
aussteht.
Auch [2][die Initiative „Ride of Silence“ hat eine tragische
Vorgeschichte]. Der US-Amerikaner Chris Phelan initiierte sie im Jahr 2003,
nachdem er einen Freund durch einen Verkehrsunfall nahe Dallas verloren
hatte. Sein Freund wurde von einem Bus erfasst. Der lokale Bezug schwand im
Laufe der Jahre: Im vergangenen Jahr fanden [3][nach Angaben der
Initiative] in 390 Orten in 22 Ländern Touren statt. In Deuschland hat der
ADFC weiße Fahrräder aufgestellt. Sie sollen sichtbar machen, wo ein Mensch
beim Fahrradfahren sein Leben verlor.
16 May 2018
## LINKS
[1] https://www.berlin.de/polizei/aufgaben/verkehrssicherheit/verkehrsunfallsta…
[2] http://www.rideofsilence.org/history.php
[3] http://www.rideofsilence.org/main.php
## AUTOREN
Anna Grieben
## TAGS
Fahrrad
Verkehr
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