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# taz.de -- Schriftsteller gegen Rechts: Erklärung zur „Erklärung 2018“
> Eine Online-Petition wendet sich gegen die Ausgrenzung von Geflüchteten.
> Innerhalb weniger Tage haben über 2.000 Menschen unterschrieben
Bild: „Die Menschenrechte enden an keiner Grenze dieser Welt“, heißt es in…
Der Erfolg hat sie selbst überrascht. Erst kürzlich hat eine Gruppe von
Schriftsteller*innen rund um den Initiator Klaus Farin einen Gegenentwurf
[1][zur sogenannten Erklärung 2018] ins Leben gerufen. Die „Erklärung 2018�…
war am 15. März unter anderem vom Autor Uwe Tellkamp unterzeichnet und
publik gemacht worden. Dort heißt es, dass man mit „wachsendem Befremden“
beobachte, wie Deutschland durch „illegale Masseneinwanderung“ beschädigt
werde.
Nun kam der Konter: „Die Menschenrechte enden an keiner Grenze dieser Welt.
Wir solidarisieren uns mit allen Menschen, die vor Krieg, Verfolgung oder
Armut in unserem Land Zuflucht suchen, und wenden uns gegen jede
Ausgrenzung“ – lautet das kurze Statement des Gegenentwurfs. [2][Die
Online-Petition] mit dem Titel „Unsere Antwort für Demokratie und
Menschenrechte“ haben inzwischen 2.100 Menschen unterschrieben, vorwiegend
Künstler*innen, Autor*innen und Medienmacher*innen.
Zu den prominenten Erstunterzeichner*innen gehören der Autor Michael
Wildenhain, der Liedermacher Manfred Maurenbrecher, der Verleger Christoph
Links sowie die Autorin Nina George, die seit 2017 dem Bundesvorstand des
Verbandes deutscher Schriftsteller und Schriftstellerinnen (VS) angehört.
„Wir haben gar nicht mit so einer Außenwirkung gerechnet“, äußerte sich …
Autor und Journalist Farin gegenüber der taz.
## Rechte Sprache dekodieren
Nachdem die „Erklärung 2018“ veröffentlicht worden war, habe man unter
Berliner Schriftsteller*innen länger darüber diskutiert, ob und wie darauf
reagiert werden solle, eben weil die Erklärung auch namhafte
Schriftsteller*innen unterschrieben hätten, so Farin. Zeitweise habe das
suggeriert, dass eine Mehrheit von Schriftsteller*innen hinter der
„Erklärung“ stehe. Auch deswegen entschieden die Initiator*innen sich für
ihre „Antwort für Demokratie und Menschenrechte“.
„Damit wollen wir auch sagen: Das, was hier behauptet wird, stimmt nicht,
und es gibt durchaus auch noch Menschen, die anders denken“, erklärt Farin.
Dass gerade auch Künstler*innen sich klar gegen Rechts positionieren
müssen, ist für den Autor essentiell, da in so einer Debatte gerade
Schriftsteller*innen und Journalist*innen mehr Menschen erreichen könnten.
Außerdem sei es wichtig, den rechten Sprachgebrauch zu dekodieren. „Unser
Metier ist es, mit Sprache zu arbeiten, und im Rechtspopulismus
funktioniert ja gerade auch viel mit Sprachumdeutung“, erläutert Farin
diesen Gedankengang.
## Ergänzung zum Schriftsteller-Verband
Die Petition kann auch als Ergänzung zur [3][Stellungnahme des VS vom 23.
März] gesehen werden, in der der Verband sein „Unverständnis“ für die
„Erklärung 2018“ geäußert hatte. „Die Art und Weise […], wie die Erk…
2018 die Schuld daran allein den Migranten in die Schuhe schiebt, ist
unterkomplex und einer intellektuellen Auseinandersetzung nicht
angemessen“, hieß es in der Pressemitteilung des Verbandes.
Die „Erklärung 2018“ haben mittlerweile über 92.000 Menschen
unterschrieben. Die Initiator*innen haben aufgrund des Erfolgs derweil
angekündigt, die Erklärung in eine Massenpetition an den deutschen
Bundestag umzuwandeln, in der sie die Einsetzung einer Kommission fordern.
6 Apr 2018
## LINKS
[1] /!5493105
[2] http://antwort2018.hirnkost.de/
[3] https://vs.verdi.de/presse/pressemitteilungen/++co++b272b8a6-2e95-11e8-9171…
## AUTOREN
Mirjam Ratmann
## TAGS
Uwe Tellkamp
Neue Rechte
Tagesthemen
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