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# taz.de -- Affäre um vergifteten Ex-Spion Skripal: Russland-Experte warnt vor…
> Russland hat eine Sondersitzung des UN-Sicherheitsrats beantragt. Zuvor
> war es mit seinem Wunsch gescheitert, in die Skripal-Ermittlungen
> einbezogen zu werden.
Bild: Die Ermittlungen zum Giftanschlag auf den Ex-Spion Skripal laufen – ohn…
Berlin/ Moskau rtr/afp | In der Affäre um den vergifteten Ex-Doppelagenten
Sergej Skripal hat der russische Außenminister Sergej Lawrow weitere
Vorwürfe [1][gegen Großbritannien] erhoben. Die britische Regierung könne
„legitime Fragen“ Russlands nicht übergehen, sagte Lawrow am Donnerstag vor
einer für den Tag geplanten Sitzung des UN-Sicherheitsrates zu dem Fall.
Lawrow erneuerte die Forderung nach einer „substanziellen und
verantwortlichen“ Untersuchung in Übereinstimmung mit der
Chemiewaffen-Konvention.
Skripal und seine Tochter Julia waren am 4. März im englischen Salisbury
vergiftet worden. Die britische Regierung macht Moskau für den Giftanschlag
auf den ehemaligen russischen Doppelagenten verantwortlich; Russland weist
jede Verantwortung zurück.
Der Fall hat zu der schwersten diplomatischen Krise zwischen Russland und
Großbritannien sowie zahlreichen weiteren westlichen Staaten seit dem
Kalten Krieg geführt. Viele westliche Staaten wiesen russische Diplomaten
aus, worauf Russland ebenfalls mit Ausweisungen reagierte. Die Sitzung des
UN-Sicherheitsrats am Donnerstag wurde von Russland beantragt.
Bei einer Sondersitzung der Organisation für das Verbot chemischer Waffen
(OPCW) war Moskau zuvor am Mittwoch mit seinem Bestreben gescheitert, in
die Ermittlungen in der Skripal-Affäre einbezogen zu werden. Der
OPCW-Exekutivrat war auf Bitten Russlands kurzfristig zusammengekommen. Die
britische Regierung hatte bereits zuvor die internationalen
Chemiewaffenexperten der OPCW gebeten zu ermitteln. Die OPCW überwacht die
Einhaltung der Chemiewaffen-Konvention von 1997. Am Dienstag hatten
Forscher eines britischen Chemiewaffenlabors erklärt, es sei unklar, ob das
verwendete Gift in Russland hergestellt wurde.
Der Russlandbeauftragte der Bundesregierung, Gernot Erler, hat vor einer
weiteren Eskalation im Ost-West-Streit über die Schuld am Giftanschlag auf
den Ex-Doppelagenten Sergej Skripal gewarnt. „Ich bin auch der Meinung,
dass jetzt unbedingt verhindert werden muss, dass diese Eskalationsspirale
weitergeht“, sagte Erler am Donnerstag [2][der ARD]. „Ich finde, man muss
(…) das Risiko dieser Eskalationsspirale erkennen und sagen, jetzt brauchen
wir eine Pause.“ Das sei auch sachlich geboten, denn in der nächsten Woche
stünden Ergebnisse der Laboruntersuchungen der Organisation für das Verbot
chemischer Waffen (OPCW) an, die vielleicht weiterführen könnten. Zumindest
bis dann sollte man warten, ehe man weitere Maßnahmen ergreife. Man müsse
erst einmal weiter sprechen.
Die OPCW hatte nach dem Anschlag auf Skripal und dessen Tochter im
südenglischen Salisbury auf britischen Wunsch hin unabhängige Ermittlungen
aufgenommen. Die Bundesregierung hat die russischen Unschuldsbeteuerungen
wiederholt zurückgewiesen und die Darstellungen aus Moskau als Nebelkerzen
bezeichnet.
5 Apr 2018
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[1] /Anschlag-auf-russischen-Ex-Agenten/!5494137
[2] http://www.daserste.de/information/politik-weltgeschehen/morgenmagazin/vide…
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