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# taz.de -- Großbritannien und die EU: Johnson plädiert für harten Brexit
> Eine Reihe von Reden britischer Minister soll zeigen, wie einig man sich
> über den EU-Austritt ist. Der Auftakt durch den Außenminister zeigt eher
> das Gegenteil.
Bild: Bloß raus hier: Boris Johnson hält nichts von einem „weichen Brexit“
London ap | Der britische Außenminister Boris Johnson hat in einer
Grundsatzrede zu den EU-Austrittsverhandlungen für einen sogenannten harten
Brexit plädiert. Großbritannien solle einen sauberen Schnitt machen und die
EU-Gesetze und EU-Regulierungen hinter sich lassen, wenn es im März 2019
die Gemeinschaft verlasse. „Wir wären wahnsinnig, durch diesen Prozess der
Befreiung zu gehen und nicht die wirtschaftlichen Freiheiten zu nutzen, die
damit verbunden sind“, sagte er am Mittwoch.
Seine Rede war die erste einer ganzen Reihe geplanter Vorträge ranghoher
Mitglieder des Kabinetts von Premierministerin Theresa May, die Einigkeit
und energisches Vorgehen bei den sich dahinziehenden Brexit-Verhandlungen
demonstrieren sollen. Johnsons Plädoyer für einen harten Brexit schien aber
die Gräben innerhalb der Regierung zu vertiefen, in der vor allem
Finanzminister Philipp Hammond darauf hin arbeiten will, [1][dass
Großbritannien dem EU-Binnenmarkt und der Zollunion so nahe wie möglich
verbunden bleibt.]
Johnson, einer der Führer der Brexit-Kampagne beim Referendum 2016, lehnte
einen solchen „weichen Brexit“ brüsk ab. „Es scheint außergewöhnlich, …
das Vereinigte Königreich an den minutiösen Vorschriften eines regionalen
Handelsblocks festgezurrt bleiben soll, der nur sechs Prozent der
Menschheit umfasst“, sagte er.
Der EU-Austritt eröffne Großbritannien die Möglichkeit, neue
Handelsabkommen mit den USA und anderen Ländern weltweit zu schließen,
indem man die Kontrolle über Regulierung und Zolltarife zurückbekomme,
erklärte er. „Der Brexit kann die Grundlage für weit mehr Hoffnung als
Furcht sein.“
[2][Brexit-Gegner] reagierten unbeeindruckt. Der liberaldemokratische
Abgeordnete Tom Brake sagte, Johnsons Brexit-Version werde den Verlust von
Arbeitsplätzen im eigenen Land wegen „härterer Bedingungen auf unserem
größten Exportmarkt“ – der EU – zur Folge haben.
EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker sagte, Johnsons Behauptung, die
EU wolle zu einem europäischen Superstaat werden, sei „völliger Unsinn“. …
Brüssel sagte er: „Wir sind nicht die Vereinigten Staaten von Amerika.“
14 Feb 2018
## LINKS
[1] /Verhandlungen-EU-Grossbritannien/!5428649
[2] /Austrittsvereinbarungen-zum-Brexit/!5470723
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Cem Özdemir
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