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# taz.de -- Männer-Handball-EM in Kroatien: Blamage für deutsches Team
> Statt ins Halbfinale einzuziehen fährt das Team von Trainer Christian
> Prokop nach Hause. Gegen Spaniens Mannschaft bot es eine äußerst schwache
> Vorstellung.
Bild: War nicht ihre Partie: die deutschen Spieler Jannik Kohlbacher (l-r), Kai…
Varazdin dpa | Aus der Traum: Deutschlands Handballer haben den Einzug ins
EM-Halbfinale nach einer desolaten Vorstellung gegen Spanien verpasst und
kehren ohne die erhoffte Medaille von der Endrunde in Kroatien zurück. Nach
der bitteren 27:31 (13:14)-Pleite in der Neuauflage des EM-Endspiels von
2016 belegt die DHB-Auswahl in der Hauptrundengruppe II nur den fünften
Platz und ist nach dem vorzeitigen WM-Aus im Vorjahr am Tiefpunkt
angelangt.
Vor rund 2000 Zuschauern am Mittwoch in Varazdin war Kai Häfner mit fünf
Toren bester Werfer für die Mannschaft von Bundestrainer Christian Prokop,
der bei seinem ersten Großturnier nicht die erhofften Akzente setzen konnte
und den Untergang seiner Mannschaft im zweiten Durchgang fassungslos
mitverfolgte. „Lasst uns das Ding mit Respekt beenden, aber nicht
respektlos“, appellierte Prokop in einer Auszeit.
Dabei stand die Tür zum Halbfinale für das deutsche Team trotz eines
insgesamt durchwachsenen Turniers vor der Partie offen. Mit einem Sieg
wären die Medaillenchancen intakt geblieben. Doch wieder blieb der
entthronte Titelverteidiger weit unter seinen Möglichkeiten.
Wie in den zurückliegenden Spielen auch, fand die deutsche Mannschaft nie
ihren Rhythmus. Die ersten drei Angriffe gingen alle ins Leere, erst mit
dem vierten Wurfversuch landete Julius Kühn den ersten Treffer. Defensiv
stand die DHB-Auswahl gegen sehr bewegliche Spanier in der ersten Halbzeit
noch stabil. Doch vorne wurde zu viel liegen gelassen. Kapitän Uwe
Gensheimer bot auf Linksaußen erneut eine schwache Vorstellung. Im rechten
Rückraum taute Häfner erst auf, als es zu spät war.
## Nach dem Wechsel kam der Einbruch
Zwar blieb die deutsche Mannschaft trotz einiger Hänger bis zur Pause auf
Tuchfühlung, doch nach dem Wechsel kam der Einbruch. Sieben leichte Fehler
brachten die DHB-Auswahl vorentscheidend mit sieben Toren ins
Hintertreffen. Diesem Rückstand lief der Olympia-Dritte, der nur noch ein
Schatten besserer Tage ist, vergeblich hinterher.
Die Gründe für das Scheitern sind vielschichtig. Anders als beim
EM-Triumphzug vor zwei Jahren präsentierte sich die DHB-Auswahl während des
Turniers in Kroatien selten als geschlossene Einheit. Das Zusammenspiel
zwischen dem als Nachfolger von Erfolgstrainer Dagur Sigurdsson
verpflichteten Prokop und der Mannschaft funktionierte nicht immer so, wie
sich das die Verantwortlichen im Deutschen Handballbund vorgestellt hatten.
Der Coach musste zwei umstrittene Nominierungen korrigieren und stieß mit
einigen taktischen Vorgaben auf wenig Gegenliebe seiner Schützlinge.
Die Verunsicherung im Team war nach dem klaren Auftaktsieg gegen Montenegro
in den folgenden Spielen permanent spürbar. Immer wieder taten sich neue
Baustellen auf, weil Leistungsträger wie Gensheimer ihr Niveau nicht
abrufen konnten. Nur gegen Olympiasieger Dänemark überzeugten die
DHB-Auswahl – und verlor trotzdem. Das war am Ende zu wenig.
25 Jan 2018
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