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# taz.de -- Kommentar überteuerte Basiskonten: Der Gesetzgeber ist gefragt
> Nicht nur die Bremische Volksbank will durch viel zu teure Kontogebühren
> unerwünschte Kunden fernhalten. Das muss unterbunden werden.
Bild: Zum „Volk“ gehört für die Bremische Volksbank offenbar nur zahlungs…
Die Bremische Volksbank müsste eigentlich genug Rücklagen zur Finanzierung
der „Konten für Jedermann“ haben, denn: Bis auch sie gesetzlich dazu
verpflichtet wurde, hat sie Girokonten nur an jene Menschen vergeben, die
kreditwürdig waren. Nicht einmal ein Guthabenkonto haben Menschen mit
negativer Schufa-Auskunft dort bekommen – selbst dann nicht, wenn sie über
ein geregeltes Einkommen verfügten. Andere Banken waren da großzügiger.
Diese Banken scheinen trotz aufwendigerer Datenprüfung oder „manueller
Barbeitungsaufwände“ finanziell dennoch besser dazustehen oder vielleicht
auch besser haushalten zu können als die Bremische Volksbank: Sie bieten
bis heute Basiskonten an, die günstiger sind als dort.
Sollte beides nicht zutreffen, dann bleibt als einzige Erklärung für die
Abzocke nur noch das Argument der Stiftung Warentest: Die Bremische
Volksbank ruft einen „Abwehrpreis“ auf, damit jene potenziellen KundInnen,
die sie auch früher schon nicht haben wollte, auch künftig woanders
hingehen. „Wir machen den Weg frei“? Klar – nur nicht für Arme!
Dennoch gilt nicht nur für die Bremische Volksbank, sondern für alle
Banken: Sie nehmen die höchsten Gebühren ausgerechnet von jenen KundInnen,
die am wenigsten Geld haben. Das ist nicht nur verwerflich, sondern sollte
unterbunden werden. Denn ein eigenes Konto bedeutet für viele Menschen ein
ganz wesentliches Stück Integration in das normale Leben.
Hier ist der Gesetzgeber gefragt. Er hat die Banken in die Verantwortung
genommen und sie dazu verpflichtet, Guthabenkonten einzurichten – nun muss
er in diesem Sinne auch dafür sorgen, dass die höchsten Gebühren nicht
diejenigen treffen, die ohnehin am wenigsten haben. Die Banken selbst
werden das sicher nicht tun; soziale Verantwortung ist in der Regel nämlich
nicht Teil ihres Geschäftsmodells.
11 Jan 2018
## AUTOREN
Simone Schnase
## TAGS
Bremen
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