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# taz.de -- Neuer Ärger für Pfarrer Lothar König: Polizist mit Lauti fast ü…
> König wird vorgeworfen, bei einer Anti-Nazi-Demo einen Polizisten
> angefahren zu haben. Er bestreitet das. Schon früher seien Vorwürfe gegen
> ihn konstruiert worden.
Bild: Lothar König vor dem Prozess wegen Landfriedensbruch 2013
Suhl/Jena epd | Jenas bekanntem Stadtjugendpfarrer Lothar König steht neuer
juristischer Ärger in Haus. Die Staatsanwaltschaft Gera werfe dem
Geistlichen vor, mit seinem Lautsprecherwagen 2016 fast einen Polizisten
überfahren zu haben, berichtet das in Suhl erscheinende Freie Wort am
Montag. Nach Angaben Königs sowie eines Sprechers der Polizei in Jena
hätten Polizisten deswegen am vergangenen Freitag die Fahrerlaubnis des
63-Jährigen beschlagnahmt.
König habe der Zeitung die Vorgänge im August 2016 so geschildert: Während
einer Demonstration gegen einen Neonazi-Aufmarsch in Jena habe es eine
unübersichtliche Verkehrslage gegeben; mittendrin er und sein
Lautsprecherwagen. Dabei sei plötzlich ein Polizist auf die Straße gelaufen
– worauf er samt Auto kurze Zeit später von zahlreichen Polizisten aus
Sachsen umringt worden sei. Nur nach der Intervention von Beamten aus Jena
habe er wieder zur Jugendgemeinde Stadtmitte zurückfahren können, erinnere
sich König an die Vorgänge.
Einen Tag später habe er dann erfahren, dass der Polizist angebe, sich nur
mit einem Satz zur Seite davor habe retten können, von König angefahren zu
werden. Im Beschluss des Amtsgerichts Gera zur Einziehung des Führerscheins
heiße es sogar, König habe den Polizisten mit seinem Auto mit
Schrittgeschwindigkeit etwa zehn Meter weit vor sich her geschoben,
berichtet das Freie Wort. Deshalb werde dem Pfarrer auch Widerstand gegen
Vollstreckungsbeamte im besonders schwerem Fall vorgeworfen.
König weise dies zurück, weshalb es wohl zu einer Verhandlung kommen werde.
Es ist nicht das erste Mal, dass er sich im Zusammenhang mit Aktionen gegen
Neonazi-Demonstrationen vor Gericht verantworten muss. Der Pfarrer war 2013
deutschlandweit bekanntgeworden, weil ihm die Staatsanwaltschaft Dresden
unter anderem vorgeworfen hatte, in der Stadt zwei Jahre zuvor zu Gewalt
gegen Polizisten aufgerufen zu haben. In einem an Merkwürdigkeiten reichen
Prozess vor dem Amtsgericht Dresden hatten sich diese Vorwürfe nicht
erhärten lassen.
Mehr noch, es habe sich im Prozess sogar herausgestellt, dass die Vorwürfe
von Polizei und Staatsanwaltschaft zum Teil konstruiert gewesen seien, so
die Zeitung. Schon damals sei von vielen Beobachtern mit Kopfschütteln
registriert worden, wie massiv – und vergeblich – Anklagebehörde und
Polizei versuchten, das Engagement des Pfarrers gegen Nazis zu
kriminalisieren, schreibt das Blatt.
18 Dec 2017
## TAGS
Lothar König
Antifaschismus
Repression
Jena
Lothar König
Polizei Sachsen
Zivilcourage
Dresden Nazifrei
Rechtstextreme
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