# taz.de -- Nationalelf der Frauen in Dänemark: Budget mehr als verdoppelt | |
> Nach langen Verhandlungen und einem Spiel-Boykott erhalten die dänischen | |
> Nationalfußballerinnen mehr Geld. Die WM ist weiterhin ihr Ziel. | |
Bild: Geht doch: Nadia Nadim und ihre Mitspielerinnen bekommen jetzt mehr Geld | |
Stockholm taz | „Das kann man ohne Übertreibung eine schwere Geburt | |
nennen“, kommentierte Sanne Troelsgaard am Sonntag in der Tageszeitung | |
Ekstra Bladet. Aber die Nationalspielerin war zufrieden. Nach mehr als | |
einjährigem Streit stellten die dänischen Fußballfrauen und der Verband DBU | |
am Samstag ein neues Abkommen über die finanziellen Leistungen bei | |
Trainingslagern und Spielen der Nationalelf vor. | |
Das Budget wurde mit zusätzlich 270.000 Euro mehr als verdoppelt und die | |
Prämien für ein Match werden in Zukunft wie bei den Männern je nach dem | |
Spielresultat gestaffelt. Umgerechnet bis zu 540 Euro pro Spielerin sind | |
jetzt drin, [1][statt der bisherigen 330 Euro]. | |
Das ist zwar nach wie vor nicht vergleichbar mit dem, was die Nationalelf | |
der Männer erhält, „aber es stärkt uns den Rücken, zu trainieren und zu | |
kämpfen, um es zur WM zu schaffen“, sagt Troelsgaard. „Frankreich 2019 ist | |
nach wie vor unser Ziel.“ | |
Der Weg des Vizeeuropameisters zu dieser WM ist allerdings durch den | |
Konflikt steiniger geworden. Weil die Elf von Pernille Harder, Nadia Nadim | |
& Co sich geweigert hatte, im Oktober zum Qualifikationsspiel gegen | |
Schweden anzutreten, hatte die Uefa das Match mit einem 0:3 gewertet. | |
Außerdem verhängte sie eine Geldbuße von 20.000 Euro und kündigte im Falle | |
der Wiederholung einer Spielabsage einen Ausschluss von internationalen | |
Turnieren an. | |
Nachdem der dänische Fußballverband nach Einschätzung der dänischen | |
Fußballspielervereinigung, Spillerforeningen, ein Jahr lang auf Zeit | |
gespielt hatte, gab es unter Vermittlung des dänischen | |
Gewerkschaftsdachverbands LO und des dänischen Sportverbands DIF nun recht | |
zügig eine Einigung auf ein vierjähriges Abkommen. Es liegt finanziell etwa | |
in der Mitte dessen, was der DBU zunächst angeboten und die Nationalelf | |
gefordert hatte. | |
Das sei nicht optimal, findet der Spillerforeningen-Vorsitzende Mads Øland, | |
aber die Spielerinnen hätten nun bessere wirtschaftliche Voraussetzungen, | |
um die Verpflichtungen in ihren Vereinen und mit dem Engagement für die | |
Nationalelf zu kombinieren. | |
Vor eineinhalb Wochen hatten sich auch Schwedens Fußballfrauen mit ihrem | |
Verband auf ein neues Vierjahresabkommen geeinigt. Auch sie mussten aber | |
erst mit Boykott drohen. | |
27 Nov 2017 | |
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## AUTOREN | |
Reinhard Wolff | |
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