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# taz.de -- Kommentar zu Lollopalooza in Berlin: Sinnloser Krach statt Musik
> Die Macher des Festivals geben sich wenig Mühe bei der Organisation. Und
> werden dafür auch noch belohnt. So ist der nächste Ärger gewiss.
Bild: Das Lollapalooza-Gelände in Hoppegarten
Es gibt viele Gründe, warum große Open-Air-Musikfestivals eigentlich nie in
Städten, sondern in der Pampa stattfinden. Der Wichtigste: Janz weit
draußen fühlen sich einfach weniger Menschen durch den massenhaften Einfall
anderer Menschen mit anderem Musikgeschmack gestört. Wenn man also
unbedingt ein hochkarätig besetztes Pop- und Rockkonzert wie das
Lollapalooza in die Stadt holen und halten will, sollte man schon ein
bisschen auf die Anliegen der Nachbarn und Besucher eingehen. Und wenn das
nicht klappt, das Experiment beenden.
In Berlin passiert genau das Gegenteil: Die vierte Ausgabe des Festivals
2018 soll auf dem landeseigenen Olympiagelände stattfinden. Dabei haben die
Veranstalter zuletzt nachdrücklich bewiesen, dass es ihnen letztlich
schnurzegal ist, wo die Megaparty steigt, solange die Einnahmen stimmen.
Nachdem das Festival nicht mehr wie noch zur Premiere 2015 auf dem
Tempelhofer Feld stattfinden konnte, weil in den Hangars Geflüchtete
untergebracht werden mussten, zog es 2016 in den Treptower Park – eine
dafür aus vielen Gründen ungeeignete Fläche. Die Proteste von Anwohnern
fielen so massiv aus, dass es dieses Jahr nach Hoppegarten kurz hinter der
Berliner Stadtgrenze auswich. Für die Organisatoren war das nun wieder zu
weit draußen: Zusätzliche Busse und Bahnen für die Rückreise der Besucher
nach Berlin zu buchen, war ihnen ganz offenbar zu teuer, chaotische
Zustände Samstagnacht die Folge.
Doch statt aus der ungewohnt deutlichen Kritik der Senatsverwaltung für
Umwelt am Montag auch Konsequenzen zu ziehen, wird Lollapalooza sogar
belohnt: Der landeseigene Olympiapark ist viel einfacher und ohne viel
Aufwand auch rund um die Uhr zu erreichen. Aber auch hier sind die Proteste
erwartbar: Die Anwohner haben schon vor Jahren dafür gesorgt, dass die
Musik in der Waldbühne fast auf Wohnzimmerniveau gedrosselt werden musste.
Der Krach um das Festival dürfte also 2018 fortgesetzt werden. Letztlich
nur, weil ein Abschied von Lollapalooza dem Senat zu peinlich wäre.
11 Sep 2017
## AUTOREN
Bert Schulz
## TAGS
Lollapalooza
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