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# taz.de -- Flussüberquerung in Hamburg: Per Fahrrad über die Alster
> CDU-Politiker möchte Ost- und Westufer der Alster für Fußgänger und
> Radfahrer verbinden. Verkehrsclub legt Konzept für Linienverkehr vor.
Bild: Pendelt – aber nur am Wochenende: das Museumsschiff „Aue“.
HAMBURG taz | Die Alster ist nicht nur eine Touristenattraktion. Sie ist
auch ein See, der die Stadt in Ost- und West trennt. „Bis in die 1980er gab
es eine Fähre, um die Stadtteile zu verbinden“, sagt Michael Westenberger.
„Doch im Zuge des technischen Wahns wurde sie eingestellt, ebenso wie die
Straßenbahn.“ Seit Jahren kämpfe er für die Wiedereinführung der Fähre,
sagt der CDU-Politiker, der seit 2015 in der Bürgerschaft sitzt und zuvor
19 Jahre in Eimsbüttel Bezirkspolitiker war. „Ich habe mir daran die Zähne
ausgebissen, auch zu Zeiten der CDU-Regierung.“
Es gibt zwar noch 18 Schiffe der weißen Alsterflotte, doch die fahren für
den Tourismus, mit höheren Preisen. 125 Jahre lang davor fuhren die
Menschen mit den Alsterdampfern auch zur Arbeit, doch seit 1983 gibt es
keinen Linienverkehr mehr. „Die Argumentation ist: Wenn die Pendlerfähre
kommt, fahren die Touristen nicht mehr mit den Ausflugsschiffen, sondern
mit der billigeren Fähre“, sagt Westenberger. Er hält das nicht für
stichhaltig.
Denn seine Idee ist eine Pendelfähre zwischen dem Anleger Uhlenhorster
Fährhaus am Ostufer und der Haltestelle Fährdamm am Westufer. Sie sollte
auch eine Rampe für Fahrräder haben und zu Stoßzeiten morgens und abends
häufig fahren. Nur vier, fünf Minuten dauert die Fahrt an dieser schmalen
Stelle. Vor 150 Jahre hatte ein Architekt dort sogar mal einen Tunnel
geplant. „Welcher Tourist fährt denn drei, vier Mal zwischen Uhlenhorst und
Rothenbaum hin und her?“, fragt Westenberger.
Doch Studierende, die östlich der Alter wohnen, kämen so leichter zur Uni
im Grindelviertel, auch vom Schlump aus könnte man schneller das Berliner
Tor erreichen, sagt Westenberger. „Manche Menschen gehen ja auch zu Fuß zu
Arbeit.“ Ein Radler spare drei oder vier Kilometer, ein Fußgänger gar 30
bis 45 Minuten, die es dauert, um die Alster zu umrunden.
Das Thema Alsterfähren hat erst kürzlich die Bürgerschaft beschäftigt. Die
CDU wollte einen zweijährigen Pilotbetrieb für eine Nord-Süd-Verbindung von
Winterhude bis Jungfernstieg. Rot-Grün ließ den Antrag nicht mal zur
Beratung an den Fachausschuss überweisen. Hamburg sei schließlich nicht
Venedig. Doch im Bezirk Nord gab es im März eine Anhörung im
Verkehrsausschuss, wo die SPD zumindest Symphatie für eine
Ost-West-Verbindung äußerte, wenn es sich rechnet.
Und der Verkehrsclub Deutschland (VCD) hat kürzlich gar ein eigenes Konzept
für einen Alster-Linienverkehr vorgelegt, das mit den bestehenden Schiffen
und Personal auskommen will. Alle halbe Stunde könnten diese im Zickzack
vom Jungfernstieg aus über fünf Anleger bis zum Mühlenkamp und zurück
fahren.
Dafür müsste die bisherige „Alsterrundfahrt“ für Touristen künftig Stop…
einlegen. Sie würde die bisher schon im Zickzack fahrende
„Alsterkreuzfahrt“ ergänzen. An der Mundsburger Brücke müsste ein
stillgelegter Anleger reaktiviert werden, erläutert VCD-Vorstandsmitglied
Alexander Montana. Die Schiffe würden im Halbstundentakt fahren, zwischen
den Anlegern Uhlenhorster Fährhaus und Fährdamm sogar im 15-Minuten-Takt.
„Gerade in diesem Abschnitt rechnen wir mit den meisten Fahrgästen“, sagt
Montana.
Damit der Alstertouristik keine Einnahmen entgehen, sollten die günstigen
HVV-Tageskarten nicht gelten, wohl aber werktags die Monats- oder
Jahreskarten der Einheimischen. Man sei gern bereit, die Vorschläge mit der
Stadt und der Alstertouristik zu diskutieren, sagt Montana.
Die Umweltbehörde würde die Fahrerlaubnis für eine Pendelfähre erteilen,
wie ein Sprecher mitteilte. Doch die zur Stadt gehörende Alstertouristik
erklärt, für weitere Angebote sei „die Nachfrage nicht da“. Es gebe ja
bereits die „Alsterkreuzfahrt“ und am Wochenende mit der „Aue“ sogar ei…
Pendelfähre.
30 Jul 2017
## AUTOREN
Kaija Kutter
## TAGS
Autoverkehr
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