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# taz.de -- Buxtehuder Handballerinnen Fernosttrip: Hanseatinnen reisen nach Ja…
> Die Spielerinnen des Bundesligisten des Buxtehuder SV wollen den
> Handballsport in Fernost bekannter machen.
Bild: Wollen sich auch in Japan durchsetzen: Die Spielerinnen des Bundesligiste…
HAMBURG taz |Die Bundesliga-Handballerinnen vom Buxtehuder SV werden in
Japan mit Bier, Bratwurst und einem Delfin angekündigt. Diese bunte
Mischung strahlt von einem Plakat, mit dem Werbung für den Besuch der
BSV-Spielerinnen gemacht wird. Das Vereinswappen und die Deutschlandfahne
geben den Wink in eine konkretere Richtung.
Am Donnerstag fliegen Trainer Dirk Leun und sein Team nach Tokushima, eine
Stadt auf der südlichen Insel Shikoku. Elf Tage werden sie dort sein.
Ermöglicht wurde die Reise durch die Partnerschaft des Landes Niedersachsen
und der Präfektur Tokushima. Es ist eine Mission: Der BSV soll den Handball
in Japan im Hinblick auf die Olympischen Spiele in Tokio 2020 populärer
machen. Aus diesem Grund stehen neben fünf Testspielen auch Besuche in
Schulen und Trainingseinheiten mit japanischen Teams an.
„Die Japan-Reise schafft Motivation. Das ist etwas Besonderes“, sagt
Geschäftsführer Peter Prior. Die 19-jährige Rechtsaußen Katharina Meier,
die aus der erfolgreichen eigenen A-Jugend kommt, bestätigt dies: „Ich
freue mich total darauf und bin gespannt, was da auf mich zukommt.“ Keine
Frage, eine Reise nach Japan kann der BSV trotz seiner 180 Partner und
Unterstützer seinen Spielerinnen nicht jedes Jahr bieten. Dafür fehlt es
schlichtweg an Geld.
Und dennoch gelingt es diesem Verein aus der 40.000 Einwohner zählenden
Hansestadt Buxtehude, wo immer wieder Top-Talente entdeckt und diese für
das Bundesligateam ausgebildet werden.
Mit der Spielstätte lässt sich nicht zwingend punkten. Da sich die
erträumte Arena Buxtehude nicht realisieren ließ, finden die Heimspiele
weiterhin in einer Schulsporthalle statt. Und es fehlt noch etwas, das
einige andere Bundesligisten vorweisen können. „Ein Jugendinternat wäre
toll“, sagt Prior. Bislang setzt der Verein bei der Unterbringung der
Mädchen auf das Modell Wohngemeinschaft. In der Stadt gibt es fünf
Dreizimmerwohnungen.
Das Familiäre spielt in Buxtehude eine große Rolle. Viele ehemalige
Profispielerinnen wie Heike Axmann oder die Niederländerin Debbie Klijn
arbeiten als Trainerinnen im Nachwuchsbereich. Klijn ist nicht nur
Torwarttrainerin, sondern oft auch Ratgeberin. „Es ist nicht ganz einfach,
mit 17 allein zu wohnen. Es ist gut, wenn sich da jemand um einen kümmert,
auch bei der Ernährung“, sagt die 41-Jährige.
Für Katharina Meier war es schon immer das „ganz klare Ziel“ gewesen, in
der Bundesliga zu spielen. Sie wurde bei einem Stützpunkttraining
gesichtet. Vor drei Jahren ging sie zum BSV. „Hier wird man individuell
viel mehr gefördert, viel mehr ausgebildet – in allen Belangen“, sagt die
Rechtsaußen.
Die Basis für den Erfolg des BSV-Profiteams wird in der Jugend gelegt. „Wir
können in allen Altersklassen die höchste Spielklasse anbieten“, sagt
Prior. Und wenn Eigengewächse wie Emily Bölk bis in das Nationalteam
aufsteigen, gilt dies als Vorbild für die nächste Generation.
Dieses „Zusammenspiel zwischen leistungsorientiertem Nachwuchstraining und
den Anforderungen in der Bundesliga“ sei es auch, was ihn an der Aufgabe in
Buxtehude so reize, sagt Dirk Leun, der seit 2008 das Profiteam trainiert.
„Als ich hier anfing, hatten wir keine A-Jugendspielerin, die im
Bundesligateam mittrainieren konnte.“ „Da hat es eine deutliche Entwicklung
gegeben“, ergänzt der 53-Jährige, der den BSV 2015 und 2017 zum Sieg im
DHB-Pokal geführt hat.
Von striktem Elitedenken will Leun nichts wissen. „Wir sind nicht
enttäuscht, wenn es eine junge Spielerin nicht in die Erste Liga schafft.
Enttäuscht sind wir nur, wenn sie ihr Potenzial nicht ausschöpft.“
16 Jul 2017
## AUTOREN
Christian Görtzen
## TAGS
Handball
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