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# taz.de -- Nach Angriff auf Journalisten: Rüpel im Kongress
> Der Republikaner, der jüngst einen Reporter umgestoßen hat, ist jetzt
> Abgeordneter im Repräsentantenhaus in Montana. Er gewann die Wahl und
> entschuldigte sich.
Bild: Drin: Greg Gianfonte
MISSOULA afp | Der wegen eines mutmaßlichen tätlichen Angriffs auf einen
britischen Zeitungsjournalisten in die Schlagzeilen geratene konservative
US-Politiker Greg Gianforte zieht in den Kongress in Washington ein. Am
Donnerstag gewann der Republikaner die umkämpfte Nachwahl für einen Sitz im
Repräsentantenhaus im Bundesstaat Montana, wie der Sender CNN berichtete.
Demnach kam Gianforte nach Auszählung von 84 Prozent der Stimmen auf 50,4
Prozent, sein demokratischer Konkurrent Rob Quist erreichte 43,8 Prozent.
Am Tag vor der Abstimmung hatte Gianforte von den US-Justizbehörden eine
Vorladung vor Gericht erhalten, weil er einen Korrespondenten der
britischen Tageszeitung The Guardian brutal angerempelt und zu Fall
gebracht haben soll, als dieser ihm Fragen zur Gesundheitsreform stellte.
In seiner Siegesrede vor jubelnden Unterstützern bat Gianforte den
Journalisten um Entschuldigung. Er habe „einen Fehler gemacht“ und „eine
Lektion gelernt“, sagte er. „Ich hätte den Reporter nicht derart behandeln
dürfen“, fügte Gianforte hinzu. „Und das bedauere ich.“
Der zuständige Sheriff lud den Politiker für den 7. Juni zu einer Anhörung
vor Gericht vor. Bei einer Verurteilung drohten ihm bis zu sechs Monate
Haft und ein Bußgeld von 500 Dollar (rund 445 Euro). In einer ersten
Reaktion hatte Gianforte die Vorwürfe teils zurückgewiesen.
Der Reporter Ben Jacobs habe ihm am Mittwoch auf aggressive Weise ein
Aufnahmegerät vor das Gesicht gehalten und ihn mit Fragen bedrängt,
erklärte der Republikaner. [1][Bei einem anschließenden Gerangel seien
beide zu Boden gegangen.] Mehrere andere Medienvertreter bestätigten aber
die Darstellung Jacobs.
Die Nachwahl für den Sitz im Repräsentantenhaus in dem Bundesstaat im
Nordosten der USA galt als ein wichtiger Stimmungstest für die Regierung
von US-Präsident Donald Trump. Montana ist traditionell eine Hochburg der
Republikaner. Der Vorsprung Gianfortes vor seinem demokratischen
Mitbewerber war in den Umfragen zuletzt aber stark zusammengeschmolzen. Der
Sitz im Repräsentantenhaus war nach dem Wechsel des bisherigen
Mandatsinhabers Ryan Zinke ins Amt des US-Innenministers frei geworden.
26 May 2017
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Schwerpunkt Pressefreiheit
Republikaner
Montana
Schwerpunkt USA unter Donald Trump
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