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# taz.de -- Nach Todesschüssen auf Schwarzen: Weiße Polizistin freigesprochen
> Die Polizistin, die im vergangenen Jahr in der US-Stadt Tulsa einen
> schwarzen, unbewaffneten 40-Jährigen erschoss, bleibt unbestraft.
Bild: Schwarze Bürger Tuslas sind entsetzt über den Freispruch für die weiß…
Tulsa ap | Eine Jury hat eine weiße Polizistin im US-Staat Oklahoma
[1][nach tödlichen Schüssen] auf einen unbewaffneten Schwarzen im
vergangenen Jahr freigesprochen. Nach der Entscheidung kamen am
Mittwochabend rund 100 Demonstranten auf dem Platz vor dem Gerichtsgebäude
in der Stadt Tulsa zusammen, um gegen das Urteil zu protestieren. Sie
sangen: „Keine Gerechtigkeit, kein Frieden, keine rassistische Polizei.“ Es
gab zunächst keine Berichte von Zwischenfällen, Sicherheitskräfte standen
einen Block von den Protestierenden entfernt.
Die Polizistin hatte den Schwarzen Mitte September erschossen. Sie gab an,
den Mann aus Angst getötet zu haben, weil dieser nicht auf ihren Befehl
reagiert habe, sich auf den Boden zu legen. Zudem habe es so ausgesehen,
als ob er in sein Auto greifen wolle, um eine Waffe zu zücken. Sie gab
darüber hinaus an, Furcht davor gehabt zu haben, dass der Mann unter
Drogeneinfluss stehen könnte.
Eine Autopsie des Opfers zeigte tatsächlich Spuren der als „Angel Dust“
bekannten Substanz PCP. Die Familienmitglieder des Mannes warfen der
Polizei nach dem Urteil vor, ihren Angehörigen „dämonisieren“ zu wollen.
Zudem solle davon abgelenkt werden, dass die Ermittler keine Waffe in dem
Wagen des Toten gefunden hatten. Dieser hielt kurz vor seinem Tod seine
Hände über dem Kopf. Der Vater des Opfers erklärte nach der Verkündung der
Entscheidung, die Polizistin sei aus seiner Sicht mit Mord davongekommen.
Der Bezirksstaatsanwalt von Tulsa County hatte die Beamtin sechs Tage nach
dem Vorfall festgenommen. In einer Erklärung vor Gericht wurde sie
beschuldigte, emotional so involviert gewesen zu sein, dass sie
überreagierte.
## Tulsa hat konfliktreiche Geschichte
Die Tötung des 40-Jährigen zählt zu [2][mehreren solcher Ereignisse] in den
vergangenen Jahren, die Proteste auslösten und die Bewegung [3][Black Lives
Matter] entstehen ließ. Ein Mitglied der Bürgerrechtsgruppe We The People
Oklahoma kritisierte das Urteil von Tulsa, es sei ein Rückschlag für die
schwarze Gemeinde in der Stadt.
Tulsa hat eine konfliktreiche Geschichte im Umgang mit Minderheiten, die
bis ins Jahr 1921 zurückreicht. Damals wurden bei einem Aufstand 300
Schwarze getötet. 2015 erschoss ein als eine Art Hilfspolizist eingesetzter
Weißer einen Schwarzen, nachdem er versehentlich zu einer Waffe statt zu
einem Elektroschockgerät griff.
18 May 2017
## LINKS
[1] /US-Polizei-erschiesst-Schwarzen/!5342284
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[3] /US-Rapszene-und-Polizeigewalt/!5323365
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Schwerpunkt Rassismus
USA
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Schwerpunkt Waffen in den USA
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