Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Saisonfinale von Hertha BSC Berlin: Sorge vor dem Déjà Vu
> Nach der 1:4-Heimniederlage gegen Leipzig bangt Hertha um die Europa
> League. Um nicht wieder im letzten Moment zu scheitern, braucht das Team
> zwei Siege.​
Bild: So wird das nichts: Herthas Sebastian Langkamp kommt im Spiel gegen Leipz…
Zu Zuschauern gedemütigt wurden die Herthaner in der denkwürdigsten Szene
des Spiels. Da hatte der Leipziger Stürmer Davie Selke das entscheidende
3:1 geschossen und seinem Verein die – zumindest sportliche – Qualifikation
für die Champions League gesichert. Selke sprang ekstatisch über die Bande
und stürmte zum Auswärtsblock, die komplette Leipziger Mannschaft
hinterher. Die Berliner standen allein auf dem Rasen, warteten auf die
Rückkehr eines Gegners, der die Partie längst entschieden hatte, und gaben
den schweigenden Gastgeber für die Leipziger Feier.
Ein doppelt schmerzhaftes Bild: Nach der deutlichen 1:4-Heimniederlage ist
der eigene Traum vom internationalen Geschäft in Gefahr. Die Verfolger aus
Bremen und Köln sind auf einen Punkt herangerückt, und die Freiburger, die
nach Redaktionsschluss spielen, könnten mit einem Sieg noch vorbeiziehen.
Auch in Gladbach und auf Schalke wartet man jetzt auf weitere Fehler der
Hauptstädter. Hertha droht ein Déjà Vu: Wie in der Vorsaison könnte man die
Europa League nach starker Saison noch verspielen.
Trainer Pál Dárdai nahm die Niederlage versteinert zur Kenntnis. „Ich will
nicht mehr über dieses Spiel reden“, sagte der Ungar. „Es gibt nichts zu
reden.“ Es blieb sein einziger Kommentar auf der Pressekonferenz. Nach der
obligatorischen Gratulation zum Gegner schaute der Coach ausdruckslos
geradeaus.
Hertha hatte sich bemüht, aber gegen die starken Leipziger waren sie völlig
chancenlos. Drei Ränge Unterschied in der Tabelle, aber Welten auf dem
Platz. Es war vor allem der überragende Jarstein, der die Berliner lange
vor Schlimmerem schützte, bis er selbst mit einem Patzer den Leipzigern die
Vorentscheidung schenkte. „Wir haben es dem Gegner am Anfang leicht
gemacht“, so Verteidiger Sebastian Langkamp. Und: „Wir waren an allen
Torsituationen selbst beteiligt.“
## Die eigenen Grenzen
Es scheint gar nicht so sehr Nervosität oder Erschöpfung, sondern vor allem
die spielerische Qualität, die den Berlinern im Moment Probleme macht.
Technische Fehler, schlecht geschossene Standards, fehlende Ideen beim
Spielaufbau: Die Mannschaft kämpft und müht sich, aber sie stößt an
Grenzen. In der Hinrunde profitierte man von Schwächephasen der eigentlich
stärkeren Konkurrenz – jetzt droht Hertha, von hinten überrollt zu werden.
„Wir müssen positiv bleiben“, fordert Langkamp vor den letzten zwei
Partien. „Der Trend spricht zwar gegen uns, aber wir haben es in der
eigenen Hand.“ Zwei Siege müssen die Berliner wohl definitiv holen für
Europa; zu groß ist das Feld der dahinter Wartenden, um auf Ausrutscher zu
spekulieren.
Das Restprogramm ist mit Darmstadt und Leverkusen auch nicht ohne: Die
schon abgestiegenen Darmstädter haben auf ihrer Abschiedsrunde ungeahnte
Kräfte entwickelt und aus den letzten vier Spielen drei Siege geholt;
Hertha wird das Spiel gestalten müssen, daran hapert es oft. Und für die
abstiegsbedrohten Leverkusener geht es noch um die Existenz.
Nach dem knappen Scheitern im letzten Jahr wäre es an der Zeit für die
Berliner, sich zu belohnen. „Wir wollen die Saison mit dem fünften Platz
beenden“, sagt Verteidiger Langkamp. Um dann noch hinzuzufügen: „Der
sechste Platz wäre auch noch okay.“ Der würde für Europa reichen.
7 May 2017
## AUTOREN
Alina Schwermer
## TAGS
Fußball-Bundesliga
Fußball-Bundesliga
Europa League
1. Bundesliga
Hertha BSC Berlin
Fußball-Bundesliga
Fußball
Berliner Szenen
## ARTIKEL ZUM THEMA
Fußballclub Hertha BSC Berlin: Fleißbiene vor Abflug nach Europa
Vor zwei Jahren war Hertha Abstiegskandidat in der Bundesliga, jetzt ist
die Qualifikation für die Europa League greifbar. Wie hat das Team das
geschafft?
Fußball-Bundesliga, 28.Spieltag: Hertha BSC beendet Pleiteserie
Augsburg kann auch in Berlin nicht punkten und bleibt somit mit einer Serie
von 6 sieglosen Spielen mitten im Abstiegskampf.
Berliner Szenen: They try. They fail. They win
Es gibt drei gute Gründe, sich ein Hertha-Spiel anzuschauen. Das mit dem
Presseeingang hingegen üben wir besser nochmal.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.