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# taz.de -- Michael Ballhaus gestorben: Kameramann der Stars
> Seine 360-Grad-Fahrten machten ihn berühmt – der Kameramann Michael
> Ballhaus war einer der erfolgreichsten Deutschen in Hollywood.
Bild: Michael Ballhaus bei der Berlinale im vergangenen Jahr
Berlin dpa | Der Kameramann Michael Ballhaus ist tot. Der international
bekannte Filmkünstler starb in der Nacht zu Mittwoch in seiner Berliner
Wohnung, wie sein Verlag DVA Sachbuch in München unter Berufung auf die
Familie mitteilte. Ballhaus sei nach kurzer Krankheit im Alter von 81
Jahren friedlich gestorben.
Zu den zahlreichen bekannten Kinofilmen, bei denen er hinter der Kamera
stand, gehören „Die Ehe der Maria Braun“, „Good Fellas – Drei Jahrzehn…
der Mafia“, „Gangs of New York“ oder „Departed – Unter Feinden“.
Ballhaus gehörte zu den wenigen Deutschen, die in Hollywood eine große
künstlerische Karriere machten. Seine 360-Grad-Kamerafahrten machten ihn
berühmt. Jahrzehntelang arbeitete er in den USA mit den wichtigsten
Regisseuren zusammen, darunter Francis Ford Coppola, Robert Redford,
Wolfgang Petersen und Robert De Niro. Allein sieben Filme entstanden aus
einer beispiellosen künstlerischen Beziehung mit US-Starregisseur Martin
Scorsese. Ballhaus war mehrfach für einen Oscar nominiert gewesen.
Im vergangenen Jahr hatte der gebürtige Berliner bei der Berlinale den
Goldenen Ehrenbären für sein Lebenswerk erhalten. Für Berlinale-Chef Dieter
Kosslick ist mit Ballhaus „nicht nur ein großartiger Künstler“ gestorben.
„Mit Michael Ballhaus ist auch ein großer Mensch von uns gegangen“, sagte
der Direktor der Internationalen Filmfestspiele Berlin der Deutschen
Presse-Agentur. Mit Ballhaus verbinde ihn nicht nur die gemeinsame Arbeit
etwa in der Jury des Filmfestivals von Locarno, „wir waren auch persönlich
sehr eng befreundet“, sagte Kosslick.
Ballhaus habe „mit den Großen dieser Welt“ gedreht, sagte Kosslick. „Er …
ein Meister seines Fachs. Ballhaus war nicht nur ein Techniker, er war ein
großartiger Fotograf.“ So habe er bei den Drehs stets enge Beziehung zu den
Schauspielern hergestellt und dabei mit intensiven Blickkontakten
gearbeitet.
Aus Sicht von Kulturstaatsministerin Monika Grütters verliert Deutschland
mit Ballhaus „nicht nur einen der weltbesten Kameramänner, sondern auch
eine große Künstlerpersönlichkeit“. Ballhaus sei „ein begnadeter
Bildkünstler“ gewesen, hieß es in einer Stellungnahme von Grütters in
Berlin. Ballhaus habe die Fähigkeit gehabt, „magische Bilder mit seiner
Kamera einzufangen und sie auf die große Leinwand zu bringen“.
Unter den Kameramännern und Filmemachern sei Ballhaus ein Weltstar gewesen,
der mit Ideen und Bildsprache Maßstäbe gesetzt habe. „Die Welt des Films
verdankt ihm großartige cineastische Momente. Wir werden ihn als Künstler
und als Mensch sehr vermissen“, sagte Grütters.
Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) twitterte „Adieu Michael #Ballhaus“:
„Deutschland verliert einen herausragenden Künstler“.
Auch der Westdeutsche Rundfunk (WDR), der 1979 „Die Ehe der Maria Braun“
koproduziert hatte, trauert. „Ich habe Michael Ballhaus als Filmschaffenden
sehr geschätzt und seine Stilistik als Kameramann immer im höchsten Maße
bewundert“, sagte WDR-Intendant Tom Buhrow in einer mitteilung. „Seine
360-Grad-Kamerafahrten sind für mich legendär – und er ist es auch.“
13 Apr 2017
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Kino
Italien
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