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# taz.de -- FC Augsburg im Abstiegskampf: Schusterlicher als unter Schuster
> Der FC Augsburg befindet sich im freien Fall. Bei der ebenso
> schwächelnden Eintracht aus Frankfurt setzte es eine späte, aber
> verdiente 1:3-Niederlage.
Bild: Der Frankfurter Marco Fabian (m) erzielt das Tor zum Ausgleich
Frankfurt taz | Marwin Hitz hatte einerseits schon recht, als er am
Samstagabend feststellte: „Der Tag hätte noch schwärzer für uns sein
können.“ Wobei diese Einschätzung des Torwarts des FC Augsburg nur für die
Ergebnisse der Konkurrenz im Abstiegskampf galt. Weil auch Ingolstadt,
Wolfsburg und Hamburg verloren und Mainz nicht bei den Bayern gewann,
verschlechterte sich die Situation für die Augsburger nicht. Vier Spieltage
vor Saisonende beträgt der Abstand für den Tabellensechzehnten auf
Ingolstadt auf dem ersten direkten Abstiegsplatz weiter vier Zähler und
Mainz auf Rang 13 liegt nur einen Punkt entfernt.
Aber der eigene Auftritt beim 1:3 in Frankfurt war andererseits so finster,
wie er finsterer kaum hätte sein können. „Die zweite Halbzeit war nichts,
wir haben nur gehofft, uns über die Zeit retten zu können. So aber baut man
Gegner auf“, klagte Hitz. Und Abwehrspieler Martin Hinteregger sprach zwar
leise, war aber an Deutlichkeit nicht zu übertreffen: „Im Prinzip haben wir
ab der zehnten Minute nur noch verteidigt. Frankfurt war spielerisch nicht
besser, wir haben uns einfach nichts zugetraut und um die Tore gebettelt.“
In der neunten Minute hatte der Niederländer Jeffrey Gouweleeuw das 1:0 für
Augsburg erzielt. Danach brachte der FCA nur noch einen Vorstoß in des
Gegners Strafraum zustande – aber den Elfmeterpfiff blieb nach einem
Zusammenprall zwischen Eintracht-Torwart Lukas Hradecky und dem
eingewechselten FCA-Angreifer Julian Günther-Schmidt aus (57.). Vielleicht,
so Augsburgs Manager Stefan Reuter, hätte ein 2:0 zu diesem Zeitpunkt den
FCA-Profis „die zweite Luft“ verschafft. So schwanden den Augsburgern die
Kräfte, und die Frankfurter kamen zu drei Treffern durch Marco Fabian (78.,
87.) und Ante Rebic (90.).
Augsburgs Trainer Manuel Baum gab angesichts des üblen Auftritts seiner
Spieler in Halbzeit zwei zu: „Das Gefühl, dass wir ein Tor schießen können,
ist nie aufgekommen.“ Im Dezember war Dirk Schuster entlassen worden, weil
die defensive Grundausrichtung nicht mit der Art und Weise übereinstimme,
wie der FCA Fußball spielen wollte. In Frankfurt spielte Augsburg noch
schusterlicher als jemals unter Schuster. Dabei war die Elf gegen einen
Gegner in Führung gegangen, der zuvor zehn Spiele sieglos verdaddelt hatte.
Doch ohne Mut und Kraft gewinnt man nicht mal gegen die Eintracht.
## Die Mannschaft ist KO
Was den Augsburgern Angst machen muss, ist, wie angeschlagen sich die
Mannschaft in das Saisonfinale schleppt. Zahlreiche Spieler nahmen aus dem
Spiel in Frankfurt Blessuren mit in die Woche vor dem vielleicht
entscheidenden Heimspiel gegen den nur einen Punkt besser platzierten HSV.
Als Trainer Baum in Minute 75 zum zweiten Mal auswechselte, baten gleich
drei Spieler um Erlösung. Kapitän Paul Verhaegh und der gerade genesene
Gouweleeuw humpelten vorzeitig vom Platz. Immerhin stehen gegen den HSV die
in Frankfurt gesperrten Dominik Kohr und Alfred Finnbogason wieder zur
Verfügung, vielleicht auch Stürmer Raul Bobadilla.
„Ich bin froh, dass wir jetzt acht Tage Zeit haben, jeder Tag tut uns gut,
um Kräfte zu mobilisieren“, meinte Reuter, der dem nicht unumstrittenen
Trainer Manuel Baum vor dem letzten Heimsieg gegen Köln eine Jobgarantie
ausgesprochen hatte. Ein Sieg gegen den HSV ist Pflicht, Augsburg muss dann
noch in Mönchengladbach und Hoffenheim sowie zu Hause gegen Dortmund
antreten.
Seit 2011 spielt man in der Bundesliga, zwischenzeitlich sogar in der
Europa-League mit Trainer Markus Weinzierl. Aber dass der FCA sich jetzt
auf Platz 16 wiederfindet, ist keine Überraschung. Über einen kleineren
Etat verfügen nur Darmstadt, Ingolstadt und als positive Abweichung der SC
Freiburg.
23 Apr 2017
## AUTOREN
Tobias Schächter
## TAGS
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Änis Ben-Hatira
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