# taz.de -- Gestrandete Wale im Neuseenland: Mehr als 200 Tiere gerettet | |
> Die Erleichterung ist groß: Immerhin mehr als 200 Wale schaffen es, von | |
> den Stränden zurück ins tiefe Wasser zu schwimmen. Rund 350 jedoch | |
> sterben. | |
Bild: Einer der Überlebenden: Freiwillige lassen einen Wal zu Wasser | |
WELLINGTON dpa | Die großangelegte Rettungsaktion für gestrandete Grindwale | |
an der Küste Neuseelands ist beendet: Am Sonntag gelang es rund 240 Tieren, | |
ins offene Meer zurückzuschwimmen, wie der Sprecher der Naturschutzbehörde | |
DOC, Herb Christophers sagte. Die meisten hätten sich selbst durch die Flut | |
befreien können, eine kleine Gruppe sei mit Hilfe von Booten ins tiefere | |
Wasser geführt worden. | |
Seit Donnerstagabend waren rund 650 Wale entlang der schmalen Landzunge | |
Farewell Spit auf der Südinsel des Pazifikstaates gestrandet. 350 von ihnen | |
verendeten, weitere 20 wurden eingeschläfert. | |
Mehr als 500 freiwillige Helfer, unter ihnen Einheimische, Touristen und | |
Schüler, hatten in den vergangenen Tagen versuchten, die Tiere ins tiefere | |
Wasser zurückzubugsieren – und dabei auch Dutzende Tiere gerettet. Vor | |
Einbruch der Nacht war die Aktion am Samstagabend aus Sicherheitsgründen | |
jedoch vorübergehend gestoppt. | |
Christophers sagte, es sei nicht ungewöhnlich, dass so viele Grindwale in | |
der Gegend seien. Allerdings sei die Bucht eine Falle für sie auf ihrem Weg | |
in den Nordwesten der Südinsel. Die Helfer lobte Christophers. Es habe | |
Verkehrsstaus gegeben – verursacht durch die große Zahl von Autos von | |
Freiwilligen. | |
Der Grund für das Massensterben war zunächst unklar. Pathologen wollen | |
einige der toten Tiere sezieren, um so die Ursache herauszufinden. Die | |
Walschutzorganisation Project Jonah hatte am Freitag die Vermutung | |
geäußert, eine Kombination aus hohen Temperaturen und Erkrankungen könne | |
die Ursache sein. Bekannt sind Fälle, in denen Wale einem kranken Leittier | |
ans Ufer folgten. Möglich wäre auch, dass das Echolot-System der Tiere von | |
Unterwasserlärm oder anderen Faktoren gestört wurde. | |
Bereits im Februar 2015 waren am Strand von Farewell Spit 200 Grindwale | |
gestrandet. Damals konnten 60 Tiere wieder ins Meer gebracht werden. Auch | |
an anderen Küsten kommt es immer wieder zu Massenstrandungen von Walen. | |
Grindwale – auch Pilotwale genannt – werden bis zu acht Meter lang. | |
Männliche Tiere erreichen ein Gewicht von bis zu drei Tonnen. Die Säuger | |
bevorzugen gemäßigte und kalte Gewässer. Auf der Südhalbkugel sind sie in | |
allen Ozeanen zu finden, auf der Nordhalbkugel nur im Atlantik. | |
12 Feb 2017 | |
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