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# taz.de -- Protest gegen die Präsidentin in Südkorea: Hunderttausende auf de…
> Das Parlament hatte wegen einer Korruptionsaffäre für ein
> Amtsenthebungsverfahren gestimmt. Park verlor damit ihre Amtsvollmachten,
> aber nicht den Titel als Staatschefin.
Bild: Wie schon seit Wochen forderten die DemonstrantInnen die sofortige Amtsen…
Seoul afp | Hunderttausende Südkoreaner haben am Samstag in Seoul erneut
gegen ihre ungeliebte Präsidentin Park Geun Hye demonstriert. Wie schon
seit Wochen forderten sie die sofortige Amtsenthebung der unter
Korruptionsverdacht stehenden Staatschefin. Gleichzeitig verlangten sie
Aufklärung, warum Park nach einem tragischen Fährunglück im April 2014
stundenlang nicht zu erreichen war. An dem Protestmarsch zu den Amtssitzen
der Präsidentin, der Regierung und des Verfassungsgerichts nahm nach
Angaben der Organisatoren eine halbe Million Menschen teil.
Das Parlament in Seoul hatte wegen der Korruptionsaffäre Anfang Dezember
für ein Amtsenthebungsverfahren gegen Park gestimmt, die damit umgehend
ihre Amtsvollmachten verlor. Sie behielt aber ihren Titel als Staatschefin
und bleibt im Präsidentenpalast, bis das Verfassungsgericht über ihre
Amtsenthebung entschieden hat. Vielen Südkoreanern dauert der Prozess
jedoch zu lange, sie wollen, dass Park sofort abtritt.
Im Zentrum der Affäre steht Parks langjährige Vertraute Choi Soon Sil. Sie
soll ihre Beziehungen zu Park genutzt haben, um Millionenspenden für
Stiftungen einzutreiben und sich dabei persönlich zu bereichern. Außerdem
wird ihr vorgeworfen, sich in die Regierungsgeschäfte eingemischt zu haben.
Choi sitzt inzwischen in Haft, Park wird in dem Fall als Verdächtige
behandelt.
In der Kritik steht auch Parks Verhalten nach dem Untergang der Fähre
„Sewol“, bei dem über 300 der 476 Insassen umkamen, darunter 250 Schüler.
Es dauerte sieben Stunden, bis Park erstmals wieder bei einer
Regierungssitzung auftauchte – bis heute ist unklar, wo sie sich in der
Zwischenzeit aufhielt. Die Demonstranten forderten zudem eine rasche
Bergung der „Sewol“, um weiteren Aufschluss über die Unglücksursache zu
bekommen.
Vor dem Büro des Sonderermittlers, der Parks Affären untersucht,
versammelten sich unterdessen rund 30.000 Anhänger der Präsidentin. Sie
sangen Armeelieder und forderten ein Ende des Amtsenthebungsverfahrens.
Nach ihren Angaben handelt es sich um eine Verschwörung linksgerichteter
Anhänger des nordkoreanischen Regimes, die Parks konservative Regierung
stürzen wollen.
7 Jan 2017
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Park Geun-hye
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