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# taz.de -- Verbraucherschützerin über Paketdienste: „Das Problem ist das E…
> Weihnachtszeit – und schon wieder vergeblich auf ein Päckchen gewartet?
> Verbraucher können sich auf der Seite Paket-Ärger.de beschweren, rät
> Iwona Husemann.
Bild: Ganz schön viel los derzeit in der Paketverschickbranche
taz: Frau Husemann, Sie sind bei der Verbraucherzentrale NRW für das Portal
[1][paket-aerger.de] zuständig, wo Empfänger von Paketen ihre Beschwerden
einschicken können. Was ist das größte Problem?
Iwona Husemann: Das Empfangen der Pakete. Wenn ich als Verbraucher auf ein
Paket warte, wird es oft trotz Ankündigung an dem Tag nicht zugestellt.
Gerade im Weihnachtsgeschäft ist es so, dass sich Verbraucher dafür
durchaus einen Tag Urlaub nehmen. Das ist mit über 40 Prozent der
Hauptgrund für Beschwerden bei uns. Danach kommen mit jeweils unter 10
Prozent Gründe wie lange Lieferzeit, Verlust der Sendung oder keine
Benachrichtigung.
Was kann ich tun, wenn ein Paket nicht geliefert wird, obwohl ich zu Hause
war?
Wenn man da war und das Paketunternehmen behauptet, man sei nicht
dagewesen, ist beides schwierig zu beweisen. Viele Anbieter sehen ganz
automatisch einen zweiten oder dritten Zustellversuch vor, sodass man noch
mal eine Chance hat. Oder es gibt die Möglichkeit, online oder am Telefon
eine Zweitzustellung zu veranlassen.
Sie leiten einige der Beschwerden auch an die Versandunternehmen weiter.
Antworten die?
Das ist durchwachsen. Am Anfang gab DHL aus Datenschutzgründen keine
Stellungnahmen ab. Die Bedenken konnten wir in einem persönlichen Gespräch
aber inzwischen ausräumen. Was wir sehr bedauern: Im Sommer hat dpd
entschieden, nicht mehr mit uns zusammenzuarbeiten.
Über 10.000 Beschwerden haben Sie schon. Zeigt das Portal denn schon
Wirkung?
Wir sehen in den Einzelfällen, die wir weiterleiten, dass sich etwas tut.
Ich lese auch immer wieder in den Stellungnahmen der Anbieter, dass sie an
ihrem Qualitätsmanagement arbeiten.
Warum haben Sie das Portal paket-aerger.de eingerichtet?
Wir wollen einen soliden Datensatz erheben, den wir dann auswerten. Wir
wollen schauen: Gibt es Fehler im System – und was können wir im Positiven
für die Verbraucher tun?
Gibt es schon erste Ergebnisse?
Anfang 2017 werden wir mit der Auswertung anfangen. Das Projekt läuft noch
bis September kommenden Jahres. Dann werden wir politische Forderungen
stellen. Vielleicht mündet das auch in einen Gesetzesvorschlag.
Liegt der Grund für die Lieferprobleme nicht eigentlich darin, dass die
Zusteller [2][zu viel Arbeit in zu wenig Zeit] erledigen müssen?
Das können wir als Verbraucherzentrale nicht überprüfen. Wir bekommen aber
auch Zuschriften von Paketzustellern. In unserer Rubrik „Der Paket-Ärger
des Monats“ haben wir die Schilderung eines Paketboten veröffentlicht, der
sagt: ‚Ich muss mich täglich beleidigen und beschimpfen lassen.‘
Wie kann ich dafür sorgen, dass mein Paket ankommt, gerade wenn ich
berufstätig bin?
Bei vielen Anbietern kann man einen „Wunschnachbarn“ angeben, wenn man
weiß, dass die lieben Nachbarn im Erdgeschoss gerne mal ein Päckchen
annehmen. Was für viele Berufstätige eine Möglichkeit ist, ist, als
Zieladresse direkt eine Packstation anzugeben. Gerade in der Weihnachtszeit
können die Packstationen aber überfüllt sein. Dann geht das Paket doch
wieder an die nächste Filiale.
20 Dec 2016
## LINKS
[1] http://paket-aerger.de
[2] /Archiv-Suche/!5359332&s=paketdienst/
## AUTOREN
Friederike Meier
## TAGS
Weihnachten
Pakete
Versandhandel
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