# taz.de -- Kommentar Frankreichs Präsi-Kandidaten: Jung, dynamisch, aber sons… | |
> Ex-Wirtschaftsminister Emmanuel Macron verkündet seine | |
> Präsidentschaftskandidatur – er outet sich wie Donald Trump als | |
> Systemgegner. | |
Bild: Gab am Mittwoch seine Kandidatur zum Präsidentenamt bekannt: Emmanuel Ma… | |
Alle hacken sie heute auf dem „System“ herum, als gehörten sie selber nicht | |
dazu – und setzten zudem alles daran, darin einen noch schöneren Platz an | |
der Sonne zu ergattern. | |
Auch der [1][französische Exminister Emmanuel Macron] hat sich nun bei der | |
Ankündigung seiner Präsidentschaftskandidatur als „Systemgegner“ geoutet | |
und den traditionellen Parteien sowie allen „Korporationen“ mit ihren | |
„bekannten Gesichtern und überholten Ideen“ eine Absage erteilt. Er sieht | |
in der gegenseitigen ideologischen Abgrenzung der beiden Lager die | |
Hauptursache der heutigen Probleme Frankreichs. | |
Aber ist Macron auf diesem politischen Markt der Eitelkeiten wirklich das | |
neue Produkt, als das er sich den französischen Wählern und Wählerinnen | |
verkaufen will? Vorerst ist das bloß Werbung. In seiner Antrittsrede als | |
Kandidat dagegen hörte man viel altbekannte patriotische Slogans und | |
Appelle an die Jugend und die Nation. Soll schnell springt auch Macron | |
nicht über den Schatten seiner Lehrmeister. | |
Zwar spricht er von einer „demokratischen Revolution“, will aber an den | |
existierenden Institutionen des Präsidialsystems nicht rütteln. Er selbst | |
bietet vorerst nur seine eigene Jugend als Garantie der Erneuerung an. Das | |
ist vielleicht zu wenig, um die Mehrheit der skeptischen Mitbürger von der | |
absoluten Notwendigkeit seiner Ambition zu überzeugen. Diese sind von den | |
traditionellen linken und rechten Parteien und Politikern enttäuscht. Aber | |
ist deswegen die Mitte mehr als eine Illusion? | |
Seine Kandidatur bringt Bewegung in einen Wahlkampf, der vielen bereits | |
allzu sehr vorgezeichnet erschien. Macron durchkreuzt vor allem die Pläne | |
Hollandes, der seine Karten noch nicht aufdecken wollte, [2][er kann aber | |
auch Sarkozy oder Juppé gefährden]. Dazu aber muss er noch beweisen, dass | |
sein Programm eine echte Alternative ist und nicht nur ein | |
Gemischtwarenangebot mit Ladenhütern von links und rechts – oder gar eine | |
demagogische Mogelpackung. | |
16 Nov 2016 | |
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## AUTOREN | |
Rudolf Balmer | |
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