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# taz.de -- Korruptionsvorwürfe in Südkorea: Präsidentin Park knickt ein
> Der Druck auf Südkoreas Präsidentin wegen eines Polit- und
> Korruptionsskandals wird stärker. Jetzt scheint sie auf Forderungen der
> Opposition einzugehen.
Bild: Südkoreas Präsidentin Park Geun Hye in Seoul
Seoul dpa | Ein Korruptionsskandal um eine enge Freundinn zwingt Südkoreas
Präsidentin Park Geun Hye zu weitreichenden politischen Zugeständnissen.
Unter dem [1][Druck anhaltender Straßenproteste] und Kritik der Opposition
erklärte sich Park am Dienstag bereit, die Nominierung ihres
Wunschkandidaten für das Ministerpräsidentenamt zurückzuziehen. Stattdessen
solle das Parlament einen neuen Kandidaten vorschlagen, sagte Park bei
einem Treffen mit Parlamentspräsident Chung Sye Kyun.
Zugleich deutete sie an, größere Befugnisse als bisher an den
Ministerpräsidenten abzutreten – auch das ist eine Forderung der
Opposition. In Südkoreas Präsidialsystem trifft das Staatsoberhaupt fast
alle wichtigen Entscheidungen. Der neue Premierminister solle die volle
Kontrolle über das Kabinett übernehmen, wurde Park von südkoreanischen
Sendern zitiert.
Gut ein Jahr vor der nächsten Präsidentenwahl hat die Affäre um ihre
langjährige Freundin Choi Soon Sil die konservative Staatschefin in schwere
Bedrängnis gebracht. Park wird vorgeworfen, ihrer Freundin ohne offizielles
Amt die Einmischung in die Regierungsgeschäfte erlaubt zu haben,
einschließlich der Mitsprache bei Personalfragen.
Um die Opposition zu beschwichtigen, hatte Park in der vergangenen Woche
den liberalen Präsidenten-Berater Kim Byong Joon als neuen Premierminister
nominiert. Der Ernennung hätte das Parlament noch zustimmen müssen. Die
Oppositionsparteien kritisierten, dass die Nominierung ohne Rücksprache mit
den Parteien erfolgt sei. Auch forderte die Opposition ein überparteiliches
Kabinett.
Unterdessen nahmen die Ermittler in dem Korruptionsskandal auch den
Technologie-Riesen Samsung ins Visier. Sie durchsuchten am Dienstag mehrere
Büros des Unternehmens in Seoul, wie südkoreanische Sender berichteten. Der
weltgrößte Hersteller von Smartphones, Fernsehern und Speicherchips stehe
im Verdacht, unter der Hand die Sportaktivitäten einer Tochter Chois
finanziell unterstützt zu haben.
Samsung bestätigte die Durchsuchung, ohne sich weiter dazu zu äußern. Den
Berichten zufolge soll Samsung 2,8 Millionen Euro unter dem Vorwand eines
Beratervertrage an ein Unternehmen Chois in Deutschland überwiesen haben.
Das Geld wurde angeblich für das Training der Tochter Chois, einer
Dressurreiterin, verwendet.
Choi, die mittlerweile in U-Haft sitzt, soll zudem ihre Beziehung zu Park
benutzt zu haben, Sponsorengelder für zwei private Stiftungen eingetrieben
zu haben. Mehrere Zehntausend Südkoreaner hatten am Samstag bei Protesten
gegen die Regierung den Rücktritt Parks gefordert. Choi ist die Tochter
eines früheren Sektenführers und Förderers von Park.
8 Nov 2016
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