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# taz.de -- Kommentar Razzien in der linken Szene: Zum Abschied großes Getöse
> Brechen mit dem Abgang Frank Henkels als Berliner Innensenator
> friedlichere Zeiten für die Rigaer94 an? Nicht unbedingt.
Bild: Schaut sich die Sache künftig aus der Entfernung an: Berlins (Noch)Innen…
Die Sonderkommission LinX des Berliner Landeskriminalamts hat sich bisher
nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Ende Juni, als der Streit über das linke
Hausprojekt Rigaer94 in Berlin-Friedrichshain für ein paar Wochen den
Berliner Wahlkampf bestimmte, war sie von Noch-Innensenator Frank Henkel
(CDU) mit großem Getöse gegründet worden.
Das Ziel: Diejenigen fassen, die für Straftaten in Bezug zur Rigaer94
verantwortlich sind. Bisherige Bilanz: die eher peinliche Festnahme eines
Autobrandstifters, der sich längst von der linken Szene abgewandt und
außerdem in der Vergangenheit mit der Polizei zusammengearbeitet hatte.
[1][Jetzt ist die Soko LinX wieder da.] Am Mittwochmorgen wurden insgesamt
13 Objekte in Berlin und eine Wohnung in Leipzig durchsucht, darunter
mindestens vier Berliner Hausprojekte. Der Hintergrund: eine Demonstration
in Solidarität mit der Rigaer94 im Juli, bei der nach Polizeiangaben ein
Sachschaden von rund 10.000 Euro entstanden sein soll.
Was an den Vorwürfen dran ist, ist noch nicht bekannt. Klar ist, dass sich
dieser Einsatz gut in das bisherige polizeiliche Vorgehen in Sachen
Rigaer94 einfügt, das stets – vorsichtig ausgedrückt – recht
überdimensioniert erscheint: 139 BeamtInnen zeitgleich in 14 Objekten sind
keine Kleinigkeit. Dazu passt, das mehrere Medien den angeblichen
Sachschaden zunächst auf 100.000 Euro hoch schrieben. Geht es um die
Rigaer, wird eben gern mal groß aufgefahren.
Ist dieser Einsatz ein letzter Abschiedsgruß des scheidenden Innensenators,
der nun früher den Hut nehmen muss als das ihm so verhasste Hausprojekt?
Das ist möglich, aber nicht zwingend: Die Berliner Polizei hat in diesem
Konflikt mehrmals angedeutet, sich nur sehr begrenzt in ihre Entscheidungen
reinreden zu lassen – selbst von einem Innensenator. Ob mit dem Abgang
Henkels also tatsächlich friedlichere Zeiten für die Rigaer94 und ihr
Umfeld anbrechen, wird sich erst noch zeigen.
26 Oct 2016
## LINKS
[1] /Frank-Henkels-Abschiedsgeschenk/!5349355/
## AUTOREN
Malene Gürgen
## TAGS
Frank Henkel
Rigaer Straße
Razzia
Linke Szene
Hausprojekt
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