# taz.de -- Anschlag in Thailand: Autobombe detoniert vor Hotel | |
> Wieder explodieren Bomben in Thailand. Dieses Mal im Süden, fernab der | |
> Touristenstrände. Dort kämpfen Aufständische seit Jahren gegen die | |
> Regierung. | |
Bild: Anschlag: Die Bombe war in einem gestohlenen Rettungswagen versteckt | |
Bangkok dpa | Bei einem Autobombenanschlag im Süden Thailands ist nach | |
Medienberichten eine Frau ums Leben gekommen. Wie die Zeitung „Bangkok | |
Post“ am Mittwoch schrieb, wurden zudem 30 Menschen verletzt. In der | |
Provinz Pattani seien am späten Dienstagabend mehrere Bomben detoniert. | |
Bei der ersten Explosion vor einer Karaoke-Bar kurz vor 23.00 Uhr sei | |
niemand verletzt worden. Die Frau sei bei dem zweiten Autobombenattentat | |
vor einem Hotel getötet worden, bei der auch 30 Menschen verletzt worden | |
seien, sagte ein Sprecher der Sicherheitskräfte dem Sender Thai PBS | |
zufolge. Die Attentäter hatten einen gestohlenen Rettungswagen für den | |
Anschlag benutzt. | |
Beide Anschlagsorte lagen dicht beieinander. Diese Taktik hat nach Aussagen | |
thailändischer Sicherheitskräfte das Ziel, die Zahl der Opfer in die Höhe | |
zu treiben. Die Detonationen ereigneten sich in einem Abstand von 20 | |
Minuten, wie die „Bangkok Post“ schrieb. Eine dritte Bombe explodierte in | |
einem Markt. Dabei wurde niemand verletzt. | |
Anfang August waren in fünf Städten im Süden Thailands mindestens zehn | |
Sprengsätze explodiert. Die Täter hatten vor allem Urlaubsorte im Visier. | |
Vier Menschen starben, 35 wurden verletzt. Unter den verletzten Touristen | |
waren auch vier Deutsche. Bei den Toten handelte es sich um Thailänder. Ob | |
es eine Verbindung zu den jüngsten Anschlägen gibt, sei derzeit nicht | |
bekannt, erklärte die Polizei. Verteidigungsminister Prawit Wongsuwan hatte | |
eine Verbindung zunächst ausgeschlossen. | |
In den drei südlichsten Provinzen Thailands an der Grenze zu Malaysia | |
kämpfen Aufständische seit Jahren für mehr Unabhängigkeit von der | |
Zentralregierung in Bangkok. Separatisten in den mehrheitlich muslimischen | |
Provinzen Pattani, Yala und Narathiwat wollen einen eigenen Staat. Seit dem | |
Wiederaufflackern des Konflikts 2004 starben mehr als 6000 Menschen in der | |
Region. | |
Die Militärregierung verschob nach den Anschlägen geplante Gespräche mit | |
Vertretern der Aufständischen. Zudem kündigte sie die Einrichtung eines | |
vorgeschobenen Kommandozentrums in der Region an. | |
24 Aug 2016 | |
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