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# taz.de -- Im April 2015 gekentertes Flüchtlingsboot: Feuerwehr birgt über 2…
> Vor über einem Jahr kenterte vor Sizilien ein Schiff mit 800 Flüchtlingen
> an Bord. Die italienische Feuerwehr hat nun die Gebeine von 217 Menschen
> geborgen.
Bild: Italienische Taucher vor dem Wrack
Rom afp | Italienische Feuerwehrleute haben bislang die Gebeine von 217
Menschen aus einem vor mehr als einem Jahr gesunkenen Flüchtlingsboot
geborgen, das etwa 800 Menschen an Bord hatte. Wie die italienische Marine
am Donnerstag mitteilte, wurden außerdem 52 Obduktionen vorgenommen,
Gerichtsmediziner begannen mit ihrer Arbeit. Etwa 150 Menschen seien
abwechselnd rund um die Uhr im Einsatz.
Der Fischkutter war in der Nacht zum 19. April 2015 im Mittelmeer [1][beim
Zusammenstoß mit einem Frachter gesunken], dessen Besatzung den
Flüchtlingen eigentlich helfen wollte. Von den etwa 800 Flüchtlingen, die
bei der Abfahrt in Libyen an Bord waren, konnten nur 28 Menschen gerettet
werden. Am Unglückstag wurden rund 50 Leichen geborgen, später holte die
Marine weitere 169 Tote vom Meeresgrund.
Die italienische Marine hatte das Boot mit den verbliebenen Toten
vergangene Woche aus 370 Metern Tiefe gehoben und nach Sizilien geschleppt.
Die Feuerwehrleute bringen die Toten in ein 600 Quadratmeter großes
Kühlzelt neben einem Nato-Marinestützpunkt bei Augusta. Sobald die
Identität der Toten mit Hilfe von Forensikern geklärt ist, sollen sie auf
Friedhöfen in Sizilien beigesetzt werden.
Seit 2014 sind bei der gefährlichen Überfahrt über das Mittelmeer nach
Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR) mehr als 10.000 Menschen ums
Leben gekommen, die meisten zwischen Libyen und Italien. [2][Allein seit
Jahresbeginn] waren es 2.800. Viele Flüchtlingsboote sind nicht
seetauglich. Häufig werden sie von skrupellosen Schleppern völlig überladen
auf den Weg geschickt.
7 Jul 2016
## LINKS
[1] /Fluechtlingsunglueck-vor-der-Kueste-Libyens/!5007506
[2] /Fluechtlingsroute-Mittelmeer/!5306495
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Auf Grundlage von Videoaufnahmen und Zeugenaussagen wurden die Ereignisse
vom 19. April nachvollzogen. Es hätte sogar noch mehr als 800 Tote geben
können.
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