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# taz.de -- Die Sängerin Esther Ofarim wird 75: מזל טוב, Frau Ofarim
> In Israel war sie schon in den frühen Sechzigerjahren ein Star. Das
> Comeback schaffte sie in ihrer Wahlheimat Hamburg.
Bild: Trat im Mai bei der Jubiläumsgala für das St. Pauli Theater auf: Esther…
Den jungen Hamburger*innen ist sie wohl eher als lokal verankerte Sängerin
bekannt. Nicht jedoch als Weltstar, der sich Hamburg als Wahlheimat
auserkoren hat: Esther Ofarim. Jetzt wird die Israelin 75 Jahre alt, aber
wie frisch ihr Gesang sich noch anhört, konnte man neulich beim
Geburtstagsfest des St.-Pauli-Theaters erkennen. Sonst ist sie gern in den
Hamburger Kammerspielen zu Gast, gelegentlich tourt sie auch mit ihrer
kleinen Band.
Um aber auf den Punkt zu sprechen zu kommen: In Israel war Esther Ofarim
schon in den frühen Sechzigerjahren ein Star, spielte in der
Hollywood-Produktion „Exodus“ mit, ehe sie 1963 aus der Schweiz die Anfrage
erhielt, für die Eidgenossen beim Grand Prix Eurovision anzutreten –
mangels vorzeigbarer einheimischer Künstler*innen. Mit „T’en va pas“
belegte sie den zweiten Platz, ein gutes Fundament für eine Weltkarriere
mit ihrem Mann Abi. Die Ofarims spielten in der Liga von Harry Belafonte,
Nina Simone, Nana Mouskouri oder Odetta: Künstler*innen mit einem
Repertoire, das auf die sozialliberale Stimmung setzte und für eine bessere
Welt sang.
Nach der Scheidung vom – wie es hieß – allzu eitlen Gatten und der
Besinnung aufs eigene entscheidende Gewicht, verlegte sie sich mehr auf die
Arbeit in Israel, wo sie 1941 in Safed zur Welt gekommen war. In den
Achtzigerjahren schaffte sie ein deutsches Comeback: auf der Theaterbühne.
Am Schauspielhaus in Hamburg spielte sie eine Hauptrolle in Peter Zadeks
Inszenierung von Joshua Sobols Musical „Ghetto“: Da war die Ofarim geniale
Sängerin, dunkel und mysteriös timbriert, in den Höhen sauber und kühl –
ein „Reh“, wie die deutsche Presse sie titulierte, war sie stimmlich nicht,
dafür hatte sie viel zu viel ergreifende Kraft.
Am Montag feiert Esther Ofarim ihren 75. Geburtstag. Herzlichen Glückwunsch
– oder in Hebräisch: מזל טוב
10 Jun 2016
## AUTOREN
Jan Feddersen
## TAGS
Sängerin
Schwerpunkt Eurovision Song Contest
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