# taz.de -- Was fehlt …: … die richterliche Zurückhaltung | |
> Vorsicht am Kleiderschrank: Der Bundesgerichtshof kassiert ein Urteil, | |
> weil der Richter auf Facebook in einem Motto-Shirt posierte. | |
Bild: Zum Glück hat der Bundesadler keine Facebook-Seite. | |
Flotter Spruch an falscher Stelle. Auf Facebook präsentierte sich ein | |
Richter mit einem T-Shirt mit der Aufschrift: „Wir geben ihrer Zukunft ein | |
Zuhause: JVA“ und kommentierte das Bild: „Das ist mein ‚Wenn du raus | |
kommst, bin ich in Rente‘-Blick“. Ein Facebook Besucher ergänzte dies mit: | |
„… sprach der schwedische Gardinen-Verkäufer“. Dieser Kommentar wurde vom | |
Richter geliked. | |
So geht das nicht! – urteilte nun der Bundesgerichtshof. Dem Mann (immerhin | |
Vorsitzender Richter der 2. Großen Strafkammer am Landgericht Rostock) | |
fehle es an der inneren Haltung der „gebotenen Neutralität“ eines Richters. | |
Er beurteile das Strafverfahren nicht objektiv, „sondern habe Spaß an der | |
Verhängung hoher Strafen und mache sich über die Angeklagten lustig“, heißt | |
es in dem Beschluss. Dessen Facebook-Auftritt sei „mit der gebotenen | |
Haltung der Unvoreingenommenheit eines im Bereich des Strafrechts tätigen | |
Richters nicht zu vereinbaren“. | |
Inzwischen ist das Posting gelöscht, der Bundesgerichtshof kassierte ein | |
Urteil des Richters, das nun neu verhandelt werden muss. Warum nur eines? | |
Nun, dafür müsste man wohl Jura studiert haben. (taz/epd) | |
23 Feb 2016 | |
## TAGS | |
Bundesgerichtshof | |
## ARTIKEL ZUM THEMA | |
Justiz in Rostock: Richter darf nicht alles tragen | |
Vorsicht am Kleiderschrank: Der Bundesgerichtshof kassiert ein Urteil, weil | |
der Richter auf Facebook in einem Motto-Shirt posierte. |