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# taz.de -- Kommentar Wahlen im Iran: Kandidaten der Hoffnung
> Präsident Rohani kann sich entspannen: Die Reformer gehen gegen viele
> Widerstände als Sieger aus den Wahlen hervor.
Bild: Iranerinnen (und der Rücken eines Iraners) im Wahlstudio.
Unter Voraussetzungen wie diesen hätte man sich anderswo die Wahlen genauso
gut sparen können – nicht so aber im Iran: Über 90 Prozent der
reformorientierten Kandidaten waren vom „Wächterrat“ disqualifiziert und
von der Parlamentswahl ausgeschlossen worden. Die verbliebenen paar Dutzend
Anhänger von Präsident Rohani unter den Bewerbern drohten im zehnten
„Majlis“ (Parlament) in die Bedeutungslosigkeit gezwungen zu werden.
Nicht von ungefähr aber gaben sich die Reformer den Namen „Hoffnung“ und
taten sich mit gemäßigten Konservativen zusammen. Das Unerwartete geschah:
Allein in der Hauptstadt Teheran fielen alle 30 Wahlkreise an Kandidaten
der „Hoffnung“.
Nun ist Teheran nicht der Iran, obwohl besonders in der Berichterstattung
beides nur allzu oft gleichgesetzt wird. Die 15-Millionen-Stadt ist in
vielem moderner, aufgeschlossener und liberaler als der Rest des Iran, wo
religiös-traditionelle Einstellungen noch weit verbreitet sind.
In der Provinz dürfte sich der Erfolg der Reformer nicht wiederholen. Aber
es steht schon vor dem Ende der Stimmauszählung fest, dass die
konservativen Hardliner dort nicht mehr wettmachen können, was sie in der
Hauptstadt Teheran verloren haben.
## Der Weg zur Wiederwahl wird leichter sein
Präsident Rohani kann also zufrieden sein: Seine Politik von Öffnung und
Reform dürfte künftig auf weniger Widerstand im Parlament stoßen als dies
noch mit und vor den Atomverhandlungen der Fall war, die letzten Juli
erfolgreich abgeschlossen wurden. Und auch der Weg zu einer Wiederwahl
nächstes Jahr dürfte für Rohani nun um einiges leichter werden.
Trotz alledem wird es noch geraume Zeit dauern, bis die jetzige
Wahlentscheidung der Iraner sich konkret auszahlt: Die Sanktionen sind
weitgehend aufgehoben, der Iran muss aber viel auf- und nachholen und das
wird seine Zeit dauern. An eine grundlegende Änderung des Systems ist dabei
nicht zu denken.
28 Feb 2016
## AUTOREN
Peter Philipp
## TAGS
Schwerpunkt Iran
Hassan Rohani
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