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# taz.de -- Augsburgs Oberbürgermeister Kurt Gribl: Ein Schwabe gegen die AfD
> Das Stadtoberhaupt von Augsburg wird von Frauke Petry verklagt. Für Kurt
> Gribl ist das ein Ritterschlag.
Bild: Mag keine Rechtspopulisten, muss trotzdem Frauke Petry vor Gericht sehen:…
Es gleicht dem Ritterschlag im Kampf des CSU-Oberbürgermeisters gegen die
AfD: Seit gestern hat Kurt Gribl eine Klage der AfD-Parteivorsitzenden
Frauke Petry am Hals. Deren Vorstellung, auf Flüchtlinge an der Grenze zu
schießen, hatte beim Augsburger OB ein Warnsignal gezündet.
Wo viele andere der AfD – wenn überhaupt – verbal Kontra bieten, wirft der
51-Jährige die rechtspopulistische Partei einfach aus seinem Rathaus.
Zumindest die Parteivorsitzende: Gribl hat Petry am Montag ein Hausverbot
erteilt.
Der Grund: Die Augsburger AfD-Stadträte Markus Bayerbach und Thorsten Kunze
hatten Petry für Freitag zum Neujahrsempfang der Partei ins historische
Rathaus eingeladen. Für den promovierten Juristen Gribl „unerträglich“:
Dort, wo sonst der Friedenspreis verliehen wird, könnte die AfD-Vorsitzende
ihre, nach Gribls Ansicht, „verfassungsfeindlichen“ Forderungen
wiederholen.
Genug Standing, um dagegenzuhalten, hat der politische Quereinsteiger. Seit
die Augsburger CSU vor acht Jahren den damals noch parteilosen Fachanwalt
für Bau- und Architektenrecht als Bürgermeisterkandidaten nominiert hatte
und er 2008 gegen die jahrelang regierende SPD ins Rathaus zog, hat er eine
glänzende CSU-Karriere hingelegt. Im November wählte ihn der CSU-Parteitag
mit 79,3 Prozent der Stimmen zu einem der fünf Vizevorsitzenden.
## Sondersitzung gegen Rechtspopulismus
In Augsburg, der drittgrößten Stadt Bayerns, findet vor allem sein
erfolgreiches Verkehrskonzept Beachtung. Und als stellvertretender
Vorsitzender des Bayerischen Städtetages hat er vor zwei Wochen die
Kanzlerin aufgefordert, die Flüchtlingszahlen zu begrenzen – natürlich
nicht per Schießbefehl.
Heute entscheidet das Augsburger Verwaltungsgericht über den Eilantrag
Petrys. Nur durch eine Bestätigung des Verbots, nicht etwa durch das
Zugunglück in Bad Aibling, das die CSU dazu brachte, ihren Aschermittwoch
abzusagen, ließe sich die Augsburger AfD von dem Empfang noch abhalten.
Doch Gribl hat vorgesorgt: Aus Protest hat er eine Sondersitzung des
Stadtrats angesetzt – eine Etage über der AfD im Goldenen Saal des
Rathauses. Auf dem Rathausplatz soll es eine Mahnwache gegen
Rechtspopulismus geben.
10 Feb 2016
## AUTOREN
Astrid Ehrenhauser
## TAGS
Schwerpunkt AfD
Frauke Petry
CSU
Augsburg
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