Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Pegida-Slogans auf Ebay: Fiese Shirts einfach melden
> Lutz Bachmann posierte vor kurzem mit einem „Rapefugee“-Shirt gegen
> Flüchtlinge. Ein kleines Kontingent wurde über Ebay vertrieben.
Bild: Letztens auf der Legida-Demonstration in Leipzig
BERLIN taz | Vergangene Woche hatte Chef-Pegidist Lutz Bachmann mit einem
Facebook-Post auf sich aufmerksam gemacht. Diesmal war er nicht mit
Hitler-Bart zu sehen, sondern mit einem T-Shirt. „Rapefugees not welcome“
lautet der Schriftzug auf der Klamotte.
Es ist eine rechte Aneignung des aus der Linken kommenden Slogans „Refugees
welcome“. Diese Strategie der Aneignung und Umdeutung ist nicht neu.
Diesmal versucht sich die rechtspopulistische Bewegung an einer
Vereinnahmung der Ereignisse an Silvester in Köln.
Sichtbar wurde der Slogan nicht nur im Netz, sondern auch auf den
Demonstrationen der Bewegung, wie zuletzt auf der Legida-Demo Anfang der
Woche in Leipzig. [1][Wie ein Twitter-User nun feststellte], wird ein
kleines Kontingent der T-Shirts auch über Ebay Deutschland vertrieben.
Bisher über einen einzigen Anbieter. In seinem Sortiment befinden sich noch
andere Shirts, wahlweise mit islamophoben Sprüchen, wie „Gegen Islam-Terror
in unserem Land“, oder mit Sprüchen gegen Merkel, die zudem unter
„Rapefugees“ verschlagwortet sind – und ebenso auf den Pegida-Demos und b…
ihren Ablegern auftauchen.
## Ebay hat teilweise reagiert
Ebay hat in den AGBs Standards festgeschrieben, die das Anbieten von
Artikeln auf dem Portal regulieren sollen. [2][In unterschiedlichen
Grundsätzen] wird dargelegt, für was dies gilt. So ist es beispielsweise
verboten, Nazi-Artikel anzubieten. Das Verbot gilt aber auch für anstößige
oder beleidigende Inhalte.
Zumeist gilt ein eindeutiges Verbot aber nur für Organisationen, die auch
gesetzlich untersagt sind. Dass der Filter nicht umfassend funktioniert,
zeigt eine einfache Suche: auch Produkte verfassungswidriger Organisationen
sind auf dem Online-Portal zu finden, z.B. der rechtsextremistischen Blood
& Honour.
Ähnlich wie Social-Media-Portale ist auch Ebay auf Selbstregulierung
angewiesen, das heißt auf die Mithilfe der Nutzer. Das bestätigte Ebay
Deutschland auf Nachfrage der taz. Das Unternehmen überprüfe gemeldete
Angebote. Sanktionierungen würden von einer verübergehenden
Handelsbeschränkung für Verkäufer bis zu einem dauerhaften Ausschluss vom
Portal reichen.
Das Angebot des Verkäufers sei mittlerweile gelöscht, so das Unternehmen.
Das T-Shirt, was auch Bachmann trug, ist derweil nicht mehr auffindbar.
Jedoch befinden sich weiterhin ähnliche Artikel auf dessen Angebotsliste.
Ende vergangenen Jahres konnte [3][die Pegida-Hymne über Amazon] per
Download erworben werden. Das Unternehmen reagierte damals darauf – indem
es die Erlöse, die dem Unternehmen zuteil wurden, an gemeinnützige
Organisationen spenden wollte, die sich in der Flüchtlingshilfe aktiv
engagieren.
Wie lange die T-Shirts auf Ebay weiter erwerblich sind, ist nun von den
Nutzern abhängig. Bachmann jedenfalls muss sich wegen der Verbreitung des
Slogans mit einer Anzeige wegen Volksverhetzung auseinandersetzen. Die
Grünen hatten diese nach seinen Posts in den sozialen Medien gegen ihn
erstattet.
13 Jan 2016
## LINKS
[1] https://twitter.com/FabianEberhard/status/687183052389400576
[2] http://pages.ebay.de/help/policies/items-ov.html
[3] /Aktion-gegen-rechts/!5264584
## AUTOREN
Anna Grieben
## TAGS
Schwerpunkt Flucht
Schwerpunkt Pegida
Ebay
Schwerpunkt Pegida
Legida
Schwerpunkt Pegida
Flüchtlinge
## ARTIKEL ZUM THEMA
Facebook-Eintrag Lutz Bachmanns: Und noch eine Strafanzeige
Weil er in dem Netzwerk dazu aufgerufen hatte, bestimmte Personen
aufzuhängen, bekommt der „Pegida“-Frontmann nun eine weitere Anzeige.
Links geprägter Stadtteil angegriffen: Selbstentlarvender Legida-Jahrestag
In Leipzig-Connewitz zeigten Hooligans, wohin der Ungeist von Pegida und
Legida führt. 250 Randalierer verwüsteten den Stadtteil.
„Pegida“-Aufmarsch am Montag: Slowake in Dresden verprügelt
Zwischen 3.500 und 4.000 Menschen sollen am Montagabend in Dresden
demonstriert haben. Für nächste Woche mobilisiert „Pegida“ nach Leipzig.
Tausende bei Pegida in Dresden: Weihnachtssingen mit Asylfeinden
Pegida demonstriert immer noch. In der kommenden Woche soll gesungen werden
– allerdings nicht auf dem Theaterplatz, da seien „Linksterroristen“
zugange.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.