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# taz.de -- Merchandising für „Star Wars 7“: Die Macht ist mit China
> Die chinesische Spielzeugindustrie kriselt. Da kommt „Star Wars“ gerade
> recht: Drei Milliarden Dollar sollen mit Merchandising umgesetzt werden.
Bild: Alles voller Sturmtruppen: Fabriken, Containerschiffe, Spielzeugläden.
PEKING taz | Chinas Spielwarenindustrie profitiert vom Krieg
beziehungsweise von dessen Fortsetzung: Schon bevor am Donnerstag „Star
Wars: Episode VII“ weltweit in den Kinos anläuft, können sich die
Hersteller der Merchandising-Produkte für die Weltraum-Saga freuen. Und die
kommen fast alle aus China.
Der absehbare Erfolg – „Das Erwachen der Macht“ soll der umsatzstärkste
Film aller Zeiten werden – kommt zur richtigen Zeit. Denn Chinas
Spielwarenindustrie erlebt schwierige Zeiten. Zwar werden weiter rund 75
Prozent der weltweit verkauften Baukästen, Puppenstuben, Barbies und
Spielfiguren aus Plastik in der Volksrepublik produziert, doch Kinder
interessieren sich deutlich weniger dafür als noch vor zehn Jahren. Lieber
vergnügen sie sich mit Konsolen und Spiele-Apps auf den Smartphones ihrer
Eltern.
Um diesen Trend aufzubrechen, hatte der Disney-Konzern, der sich die
Markenrechte an der Weltraum-Saga gesichert hat und den Großteil der
Produkte in China fertigen lässt, kräftig die Werbetrommel gerührt.
Nach Angaben des privaten Marktfoschungsinstituts IHS darf die
Spielwarenindustrie durch die Filmartikel allein bis zum Jahresende mit
einem Umsatz von 3 Milliarden US-Dollar rechnen. Nach mauen Jahren zwischen
2011 und 2013 sei das „ein wahrer Lichtblick“ für die weltweite
Spielzeugindustrie. Allein in den USA werden die Spielzeugimporte 2015 um
rund 11 Prozent höher ausfallen als im Vorjahr – und auch in Europa blüht
pünktlich zur Vorweihnachtszeit das Geschäft.
Einen ersten Vorgeschmack gab es bereits am 4. September, den Disney und
die Star-Wars-Betreiber als „Force Friday” ausgerufen hatten. Auf der
ganzen Welt präsentierte der Unterhaltungskonzern die neuesten
Star-Wars-Artikel, darunter Laserschwerte, eine Miniausgabe des neuen
Droiden BB-8, Trolleys mit Darth-Vader-Maske, ja sogar R2-D2 und
Yoda-Mäntel für Hunde. In den USA bildeten sich vor den Läden schon
frühmorgens lange Schlangen.
## Sonderschichten fürs Weihnachtsgeschäft
In China läuft die Produktion auf Hochtouren. Auch Zulieferer des
US-Spielwarenkonzerns Hasbro legen seit Monaten Sonderschichten ein. Das
Unternehmen teilte mit, dass der Bestand bis Weihnachten trotzdem womöglich
nicht reichen werde. Trotz deutlich gestiegener Löhne bleibe China der
größte Produzent von Spielzeug, schreiben die Analysten vom
Marktforschungsinstitut IHS. „Andere Billiglohnländer können mit Chinas gut
ausgebautem Handelsnetz auch weiter nicht mithalten.“
Der Star-Wars-Hype zeigt sich auch bei der Auslastung der
Containerschifffahrt. In den Jahren vor 2009 hatte China kräftig in seine
Schifffahrt investiert und Supertanker mit Kapazitäten für über 20.000
Containereinheiten bauen lassen. Die Chinesen, aber auch andere große
Reedereien setzten auf einen anhaltend guten Welthandel. Dann kam die
Weltwirtschaftskrise, und seither hat die Branche nicht zur alten Stärke
zurückgefunden. Und nun wächst auch die chinesische Wirtschaft nicht mehr
ganz so schnell. Die Ausfuhren fielen allein im November im Jahresvergleich
um 6,8 Prozent. Auf den Weltmeeren tummeln sich nun zu viele Schiffe für zu
wenig Ladung. Der Star-Wars-Filmstart sorgt laut Marktanalysten zumindest
ein Stück weit für mehr Auslastung.
Dieses Zwischenhoch soll zumindest auch im kommenden Jahr noch anhalten.
Chinesische Spielzeugproduzenten berichten von anhaltend vielen
Bestellungen und haben sogar zugesagt, zusätzliche Arbeitskräfte
einzustellen. Der achte Teil der Star-Wars-Saga ist ja bereits für Frühjahr
2017 vorgesehen.
14 Dec 2015
## AUTOREN
Felix Lee
## TAGS
Star Wars
China
Disney
Welthandel
Spielzeug
China
Star Wars
Hollywood
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