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# taz.de -- Porträt über den Handballer Adrian Pfahl: Verschmähter Nationals…
> Adrian Pfahl, Rückraumspieler des HSV Hamburg, ist trotz bester Form bei
> den nächsten entscheidenden Spielen des Nationalteams nicht dabei.
Bild: Gut in Form und doch vom Trainer nicht eingeplant: Adrain Pfahl.
Hamburg taz | Wieder nicht dabei: Beinahe war es zu erwarten, dass Adrian
Pfahl, der 33 Jahre alte rechte Rückraumspieler des HSV Hamburg, keine
Einladung zu den drei Supercup-Spielen der deutschen
Handball-Nationalmannschaft bekommen würde. Gerade erst hatte der
Handballer Bundestrainer Dagur Sigurdsson kritisiert. Er habe seit Monaten
nichts von dem Isländer gehört.
„So geht man nicht mit einem Spieler um. Mir hat nie jemand gesagt, ob ich
noch zum Kader gehöre oder nicht“, hatte Pfahl der Bild gesagt. Dass er,
wenn Deutschland am 6. November in Flensburg gegen Brasilien, am 7.
November in Hamburg gegen Serbien und am 8. November in Kiel gegen
Slowenien spielt, zu Hause bleiben muss, ist eine Antwort.
Gleichwohl ist die Entwicklung paradox. Pfahl ist seit Wochen in
bestechender Form – und dennoch zählt er nicht mehr zu jenem Team, das
eigentlich aus den Besten des ganzen Landes bestehen soll. Natürlich ist
der Kieler Steffen Weinhold eine feste Größe im rechten Rückraum. Vor
Fabian Wiede (Füchse Berlin) und Michael Müller (MT Melsungen), die
Sigurdsson an seiner statt nominierte, muss sich Pfahl allerdings nicht
verstecken.
Der Linkshänder, der erst spät, im Alter von 28 Jahren, sein Debüt im
Nationalteam gab, besitzt einen maßgeblichen Anteil daran, dass sich sein
Verein nach einem schwachem Saisonstart zuletzt immer besser präsentierte.
Nach dem 34:29-Sieg der Hamburger am gestrigen Sonntag gegen den
Tabellenletzten TuS Nettelstedt-Lübbecke klettern diese in der Tabelle
weiter nach oben.
Nach zehn Spieltagen beträgt der Rückstand für die stark erneuerte
Mannschaft auf den Rekordmeister THW Kiel gerade einmal einen Punkt. Kiel
bringt es auf 14:6 Zähler, Hamburg auf 13:7. Daran war bei Saisonstart
nicht zu denken.
Beim HSV spielt der gelernte Industriemechaniker seit dem Sommer 2014. Nach
seinem ersten Jahr an der Elbe war es ungewiss, wie es für ihn weitergehen
würde. Der Klub stand kurz vor der Insolvenz, erhielt erst in letzter
Instanz durch das Schiedsgericht der Handball-Bundesliga (HBL) die Lizenz
für die Bundesliga.
Pfahl stand damals in Gesprächen mit der SG BBM Bietigheim, dem Klub seiner
Geburtsstadt. Letztlich entschied sich der Spätstarter, der erst mit 26
Jahren in die Bundesliga zum VfL Gummersbach wechselte, zu dem Schritt,
seinen bis Sommer 2016 laufenden Vertrag beim HSV zu erfüllen.
In dieser Saison wurde Pfahl mit seiner Routine und Treffsicherheit zu
einer Stütze des neuformierten Teams. Plötzlich scheint für den HSV eine
Rückkehr in den Europapokal möglich. Dann könnte Pfahl auch ohne
Nationalmannschaftsticket international spielen.
19 Oct 2015
## AUTOREN
Christian Görtzen
## TAGS
Fußball-Bundesliga
Fußball-EM 2024
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