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# taz.de -- Österreichs Innenministerin auf Youporn: Johanna sieht dir zu
> Die österreichischen Piraten platzieren eine Werbung auf Youporn. Mit dem
> Bild der Innenministerin warnen sie vor Überwachung.
Bild: „Johanna möchte Dir zuschauen!“
Um eine Anzeige erfolgreich zu platzieren, sollte definiert werden, wen man
eigentlich erreichen möchte. Anschließend sollte dann ein Medium gefunden
werden, bei dem ein möglichst großer Teil der Rezipienten ein Teil dieser
Zielgruppe ist.
Ein Best-Practice-Beispiel für eine gelungene Anzeigenplatzierung hat die
österreichische Piratenpartei gerade vorgelegt. Dazu muss es wohl zwei
Überlegungen gegeben haben. Erstens: Wo warnt man am besten vor dem
geplanten Staatsschutzgesetz, das Ermittlern weitreichende Befugnisse
erteilen soll, und dem dadurch drohenden Überwachungsstaat? Und zweitens:
Wie findet man eine Rezipientengruppe, die nicht in die beliebte „Ich hab
doch sowieso nichts zu verbergen“-Manier verfällt und unberührt mit den
Schultern zuckt?
Genau, auf Youporn. Da wird fehlende Privatsphäre noch nicht als Lappalie
abgetan, da wird die Angst vor Demütigung noch groß geschrieben. Nun steht
das Werbesujet der Piraten auf der Pornoseite – aber es wird noch besser,
denn es zeigt die österreichische Innenministerin Johanna Mikl-Leitner.
Darüber steht „Johanna möchte dir zuschauen!“ und dann: „Nein zum
Überwachungsstaat!“
Man kann annehmen, dass Johanna Mikl-Leitner not amused ist, dass ihr
Konterfei neben Pornovideos steht. Das Innenministerium hat schon
klargestellt, dass das Bild der Ministerin für die Wahlwerbung der Piraten
nicht freigegeben wurde. Und wenn man es sich recht überlegt, könnte man
den Werbeeffekt dann doch infrage stellen – immerhin dürften einige der
Nutzer darauf stehen, wenn Johanna ihnen zusieht.
23 Sep 2015
## AUTOREN
Saskia Hödl
## TAGS
Schwerpunkt Überwachung
Piraten
Österreich
Schwerpunkt Überwachung
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