# taz.de -- Haftstrafe nach Salmonellenausbruch: Die Nuss war schlecht | |
> 46 US-Bundesstaaten waren 2009 von einer Erkrankungswelle betroffen, | |
> ausgelöst durch Erdnüsse. Der Chef der Firma hatte versucht, alles zu | |
> vertuschen. | |
Bild: Muss ins Gefängnis: Stewart Parnell. | |
Washington afp | Weil sein Unternehmen die Salmonellen-Gefahr in Erdnüssen | |
vertuschte und eine landesweite Erkrankungswelle verursachte, ist ein | |
Firmenchef in den USA zu 28 Jahren Haft verurteilt worden. Nach Verbüßen | |
der Haftstrafe gelte für Stewart Parnell überdies eine dreijährige | |
Bewährungszeit, erklärte das US-Justizministerium am Montag. Der 61-Jährige | |
war Besitzer und Chef der Peanut Corporation of America (PCA), deren | |
Produkte 2009 einen Salmonellen-Ausbruch in 46 US-Bundesstaaten verursacht | |
hatten. | |
Das zuständige Gericht in Albany im US-Bundesstaat Georgia schickte zudem | |
Parnells 56-jähriger Bruder Michael, der als Zwischenhändler an dem Skandal | |
beteiligt war, für 20 Jahre ins Gefängnis. Auch gegen ihn wurde eine | |
anschließende Bewährungszeit von drei Jahren verhängt. Die 41-jährige Mary | |
Wilkerson, damals Qualitäts-Beauftragte in einem PCA-Werk in Blakely in | |
Georgia, muss fünf Jahre ins Gefängnis. | |
Die drei Verurteilten „haben versucht, ihre Kunden zu täuschen“, erklärte | |
das Justizministerium. „Dazu wurden positiv auf Salmonellen getestete | |
Produkte noch vor dem Vorliegen von mikrobiologischen Nachtests verschifft | |
und mikrobiologische Ergebnisse gefälscht“. | |
„Amerikaner sollten darauf vertrauen können, dass das Essen, das sie für | |
sich und ihre Familien kaufen, sicher ist“, erklärte die | |
Generalstaatsanwaltschaft. Der Leiter der zivilrechtlichen Abteilung des | |
Justizministeriums, Benjamin Mizer erklärte, das Urteil sende „eine starke | |
Botschaft an Verantwortliche in der Lebensmittelindustrie aus, dass sie | |
eine besondere Vertrauensstellung beim amerikanischen Konsumenten haben und | |
dass denjenigen, die Profit über das Wohlergehen ihrer Kunden stellen und | |
wissentlich verunreinigte Lebensmittel verkaufen, ernsthafte Konsequenzen | |
drohen“. | |
Im Zusammenhang mit dem Salmonellen-Ausbruch wurden mehr als 700 | |
Infektionen in 46 Bundesstaaten gemeldet, neun Todesfälle wurden mit ihm in | |
Zusammenhang gebracht. Nach Hochrechnung der Behörde für | |
Krankheitskontrolle und -prävention (CDC) gab es insgesamt wohl mehr als | |
22.000 Infektionsfälle. | |
22 Sep 2015 | |
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