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# taz.de -- Korruptionsskandal in der Fifa: Blatters linke Hand zittert
> Generalsekretär Jérôme Valcke wird von allen Aufgaben entbunden. Er soll
> sich beim Ticketverkauf für die WM's 2010 und 2022 bereichert haben.
Bild: Beten hilft jetzt auch nicht mehr
Zürich/St. Julian's/Malta dpa | [1][Der Weltfußballverband FIFA sieht sich
erneut schweren Korruptionsvorwürfen] gegen das engste Machtzentrum um den
scheidenden Präsidenten Joseph Blatter ausgesetzt. Generalsekretär Jérôme
Valcke, Blatters engster Vertrauter, wurde am Donnerstag vom Weltverband
„mit sofortiger Wirkung bis auf weiteres von all seinen Aufgaben
entbunden“. Nach einem Bericht der Süddeutschen Zeitung soll er sich beim
Ticketverkauf für die Weltmeisterschaften 2010 bis 2022 bereichert haben.
Der Weltverband leitete eine „formelle Untersuchung durch die
FIFA-Ethikkommission“ ein. Valcke bestritt ein Fehlverhalten.
UEFA-Präsident Michel Platini, möglicher Blatter-Nachfolger, wollte sich am
Rande eines Treffens der Spitze des europäischen Verbandes in St. Julian's
auf Malta nicht dazu äußern. Die UEFA will zumindest auf den Wechsel an der
FIFA-Spitze vorbereitet sein. Sollte Platini an die Spitze des
Weltverbandes wechseln, will die Europäische Fußball-Union noch vor der
EM-Endrunde 2016 den Nachfolger präsentieren.
Die FIFA reagierte am Abend offensichtlich auf einen Bericht der
Süddeutschen Zeitung. Die Zeitung hatte am Donnerstag von schweren
Vorwürfen der Marketingagentur JB Sports Marketing gegen die FIFA-Spitze
berichtet. In dem Bericht heißt es, Vertreter der Agentur hätten einen
Ticket-Vertrag mit der FIFA für die WM-Turniere 2010 bis 2022 vorgelegt,
über den Valcke eine „diskrete Gewinnbeteiligung“ zukomme. Valcke soll
Zeugenaussagen zufolge zudem bereits vor der offiziellen
Vergabe-Entscheidung mehrmals angekündigt haben, dass die Fußball-WM 2022
fest an Katar zugesagt sei.
Valcke wies ein Fehlverhalten im Zusammenhang mit dem Verkauf von
WM-Tickets zurück. Entsprechende Anschuldigungen eines Mitarbeiters der
Marketingagentur JB Sports Marketing seien „frei erfunden“ und
„ungeheuerlich“, teilte Valckes New Yorker Anwalt Barry Berke mit. Valcke
habe von diesem niemals Geld erhalten und niemals eingewilligt, von diesem
Geld oder andere Wertgegenstände anzunehmen.
Die FIFA ging nicht detailliert auf die Vorwürfe ein. Der Verband sprach in
einer dürren Erklärung nur davon, Kenntnis von einer Reihe von Vorwürfen zu
haben. Auch die Ethikkommission gab sich wortkarg: Man habe das Vorgehen
der FIFA zur Kenntnis genommen. „Die Frage, ob in einer konkreten
Angelegenheit eine Untersuchung hängig ist, kommentiert die
Untersuchungskammer nicht“, hieß es.
Der 54 Jahre alte Valcke, seit 2007 im Amt, gilt als linke Hand Blatters,
der im Februar 2016 seinen Abschied nehmen will. Schon in der Vergangenheit
hatte es immer wieder Vorwürfe gegen Valcke gegeben. Doch er überstand
immer sämtliche Anschuldigungen. Nun könnte es für das Duo eng werden.
18 Sep 2015
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