# taz.de -- Neuer Ebola-Impfstoff: 100 Prozent Schutz | |
> Ein Pharmakonzern soll einen absolut sicheren Impfstoff gegen die | |
> Krankheit entwickelt haben. Die WHO plant weitreichende Reformen als | |
> Lehre aus der Epidemie. | |
Bild: Ein Mediziner impft einen Patienten in Conakry, Guinea. | |
PARIS/GENF afp/dpa | Es ist womöglich ein entscheidender Durchbruch im | |
Kampf gegen Ebola: Ein experimenteller Impfstoff hat bei klinischen | |
Versuchen in Afrika einen 100-prozentigen Schutz vor der tödlichen | |
Krankheit geboten. | |
Damit stehe die Welt davor, mit dem Mittel VSV-ZEBOV einen „wirksamen | |
Ebola-Impfstoff“ zu bekommen, erklärte die Weltgesundheitsorganisation WHO | |
am Freitag. Es sei aber noch nicht klar, ob VSV-EBOV auch bei großen | |
Bevölkerungsgruppen einen flächendeckenden Schutz garantieren könne. | |
„Das ist eine extrem vielversprechende Entwicklung“, erklärte WHO-Chefin | |
Margaret Chan. An dem Versuch nahmen mehr als 4000 Menschen in Guinea teil, | |
wo die monatelange Ebola-Epidemie in Westafrika im Dezember 2013 ihren | |
Ausgang genommen hatte. | |
[1][Die Ergebnisse zu den Versuchen wurden am Freitag im Fachmagazin The | |
Lancet veröffentlicht.] Sven Trelle von der Universität Bern erklärte, der | |
Wirkstoff biete etwa nach einer Woche einen „100-prozentigen Schutz vor | |
Ebola“. Hinter dem neuen Impfstoff stehen der US-Pharmakonzern Merck, die | |
WHO sowie die Regierungen Kanadas, Norwegens und Guineas. | |
## Reformen bei der WHO | |
[2][Als Lehre aus Fehlern während der Ebola-Krise mit mehr als 11.000 | |
Toten] hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) umfangreiche Reformen | |
eingeleitet. Damit soll ihre Fähigkeit zur raschen Reaktionen auf | |
Gesundheitsnotlagen in allen Teilen der Welt verstärkt werden. Das erklärte | |
WHO-Generaldirektorin Margaret Chan am Freitag bei einer Pressekonferenz in | |
Genf. Zugleich gab sie bekannt, dass es inzwischen wichtige und | |
„vielsprechende“ Fortschritte bei der Entwicklung eines Impfstoffes gegen | |
Ebola gebe. | |
Nach Chans Worten ist die 194 Mitgliedstaaten umfassende Organisation | |
dabei, ihre Strukturen und Ressourcen auf eine potente Krisenreaktion | |
auszurichten. Die WHO habe mit dem Aufbau einer neuen ständigen | |
Arbeitsgruppe für globale Gesundheitsnotlagen begonnen, die in solchen | |
Fällen Ressourcen mobilisieren und Hilfe koordinieren soll. | |
Derweil gab UN-Generalsekretär Ban Ki Moon in New York bekannt, dass die | |
auf dem Höhepunkt der Ebola-Krise in Westafrika eingesetzte | |
UN-Sondermission UNMEER ihre Arbeit einstellt. Vom 1. August an könne die | |
Koordinierung des Kampfes gegen die Ebola-Epidemie wieder vollständig von | |
der WHO gewährleistet werden. | |
31 Jul 2015 | |
## LINKS | |
[1] http://www.thelancet.com/pb/assets/raw/Lancet/pdfs/S0140673615611771.pdf | |
[2] /Toedliches-Virus-in-Westafrika/!5208230/ | |
## TAGS | |
Ebola | |
WHO | |
Impfstoff | |
Ebola | |
Ebola | |
Ebola | |
Westafrika | |
WHO | |
## ARTIKEL ZUM THEMA | |
Ebola-Virus in Sierra Leone: Regierung bestätigt neuen Todesfall | |
Gerade erst wurde Westafrika als „ebolafrei“ eingestuft. Nun bestätigt das | |
sierra-leonische Gesundheitsministerium, dass der Tod eines Jungen mit dem | |
Virus zusammenhängt. | |
Ebola-Epidemie offiziell beendet: „Die Arbeit ist noch nicht getan“ | |
Nach Sierra Leone und Guinea erklärt die WHO nun auch Liberia für | |
ebola-frei. Jetzt beginnt eine Zeit der Überwachung – und des Aufbaus. | |
Tödliches Virus in Westafrika: Erneuter Ebola-Fall in Liberia | |
Im Juni ist ein Jugendlicher in Liberia an Ebola gestorben. Zuvor galt das | |
Land offiziell als „ebolafrei“. Noch ist unklar, wie sich der 17-Jährige | |
angesteckt hat. | |
Kritik an Weltgesundheitsorganisation: Versagen bei Ebola-Bekämpfung | |
Experten werfen der WHO vor, auf die Ebola-Epidemie zu spät und | |
unzureichend reagiert zu haben. Chefin Chan gibt zu, dass eine Reform der | |
Organisation nötig sei. | |
Epidemie in Westafrika: „Nie mehr Ebola!“ | |
Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat Liberia als Ebola-frei erklärt. Der | |
letzte Infizierte ist vor sieben Wochen gestorben. Es hat keine neuen Fälle | |
gegeben. |